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Fossilien, Versteinerungen und Hühnergötter

Fossilien, Versteinerungen und Feuersteine

ACHTUNG: Der Strand an der Kreideküste auf der Insel Rügen ist bei Dauerregen sowie bei stürmischem Wetter hochgefährlich! Die Kreide der Insel Rügen ist ein besonders weiches Mineral, welches sich bei Regenwetter sehr schnell zu einer schmierigen Masse auflöst und dann bei der leichtesten Erschütterung bis zu 48 Meter tief abrutschten kann!
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Rügen Kreidebruch

Fossile Versteinerungen, Hühnergötter und Feuersteine in allen Formen, sind in großer Anzahl Bestandteile der Kreidefelsen auf der Insel Rügen. Man findet die meisten Fossilien, also versteinerte Tiere, die vor etwa 70 Mill. Jahren mit der Kreide der Insel Rügen entstanden sind, in den Geröllmassen, unterhalb der Kreidefelsen, einem Kreidekliff, der ca. 93 Meter hohen Ernst-Moritz-Arndt-Sicht auf der Halbinsel Jasmund. Das Gebiet rund um das Kreidekliff gehört zum Nationalpark Jasmund. Das Graben nach Versteinerungen in der Kreide der Kreidefelsen ist strengstens untersagt. Die Vorstellung, dass nach Fossilien grabende Urlauber oder Strandwanderer ganze Felsabgänge auslösen und verschüttet werden könnten, lässt das Verbot in einem ganz anderen Licht erscheinen. Deshalb „Finger weg von den Kreidefelsen“! Das Kreidekliff auf der Insel Rügen ist porös und weich wie die ↑Schultafelkreide, die einst daraus gefertigt wurde. Das Sammeln von Fossilien und Versteinerungen in den herabgefallenen Kreideabbrüchen ist, sofern kein Schild da steht, erlaubt und der interessierte Wanderer kann mit ein wenig Glück, ↑Donnerkeile, versteinerte Seeigel und versteinerte ↑Ammoniten finden. Ein guter Standort für Fossiliensammler ist der Ort Lohme auf der Halbinsel Jasmund auf Rügen. Dort befindet sich im Ortsteil Nipmerow der ↑Krüger Naturcampingplatz, wo man kostengünstig nächtigen kann.

Fossilien Rügen

Besonders zwischen Ende Februar und Ende April hat man gute Chancen besonders seltene Fossilien zu finden. Der Fossilienreichtum der Rügener Kreide, die an der Ernst-Moritz-Arndt-Sicht, dem geologischem Richtprofil, gefunden werden, regt immer wieder geologisch-paläontologisch interessierte Wanderer zum Sammeln auf dem Geröllstrand der Ernst-Moritz-Arndt-Sicht auf der Halbinsel Jasmund an. So kann man mit bloßem Auge versteinerte Seeigel, Seesterne und andere Stachelhäuter, Muscheln, Schnecken, Kopffüßer, Schwämme in verschiedenen versteinerten Zuständen und Qualitäten finden. Mit Lupe und Pinzette ausgerüstet findet man zwischen den kreidigen Geröllmassen versteinerte Muschelkrebse (Ostracoden), Wurzelfüßer (Foraminiferen) und Moostierchen (Bryozoen), denn der hohe Kalziumkarbonatgehalt der Rügener Kreide von etwa 98% wurde zu fast 75% durch winzige kalzitische ↑Einzeller eingebracht.

Ein besonders auffälliges Gesteinsmaterial des Kreidekliffs auf der Insel Rügen sind Feuersteinbänder, welche herausgebrochen in großer Anzahl, als Feuersteingeröll auf dem Strand unterhalb der Kreidefelsen liegen. Dort kann man die sogenannten „↑Hühnergötter“ in verschiedenen Größen und Formen finden. Hühnergötter sind Feuersteinknollen, deren Kreide oder Kalkeinlagerungen durch die Verwitterung ausgewaschen wurde. Als echte Hühnergötter werden jene Feuersteine bezeichnet, in deren Lochhohlraum sich andere Steinchen oder ein Fossil, also ein versteinertes Tier, verkeilt oder verklemmt hat, zumindest aber befindet.

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Soweit meine Großmutter mir als Kind erläuterte, müssen „Hühnergötter“ klappern. Klappert ein Hühnergott-Stein nicht, sollte man ihn ach nicht als ↑Talisman oder Glücksbringer verwenden. Ein Feuerstein, der nur ein ausgewaschenes Loch hat, ist deshalb kein echter „Hühnergott“. Als Feuersteine werden die zumeist schwarz-weiß gefärbten und splittrig brechenden Steine bezeichnet, welche man in der nähe von Kreidevorkommmen findet. Durch Stürme auf der Ostsee sind Feuersteine der Insel Rügen über die ganze Ostseküste verbreitet worden. Die zu Feuersteinen auskristallisierten Pyrite, einem sulfidischem Eisenmineral, sind erst nach der Ablagerung der Kreidekalke entstanden.

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Die Feuerstein ↑Pyrit-Kristallisationen, die meistens ein Fossilienbruchstück als Kristallisationskern im Inneren enthalten, sind als Folge von chemischen Verdrängungsreaktionen der Metasomatose entstanden. Bei der Metasomatose wird das Material eines Gesteins oder bestimmter Gesteinskomponenten aufgelöst und durch anderes Material ersetzt. Bei den Feuersteinen erfolgte ein Ersatz des primären Karbonats (CaCo3) durch Siliziumdioxid (SiO2) und auf diese Weise die Bildung der nichtkristallinen (amorphen) Modifikation des Quarzes (↑Chalcedon/Chalzedon).

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Autor: Johannes Ludewig
Last Edit: 06.06.14
Quellenangabe: Rügen, Herbert Ewe, Hinstrorff Verlag Rostock 1985, S.83, 84, 85; Niedermeyer/Kliewe/Janke- Die Ostsee zwischen Boltenhagen und Ahlbeck, Vermann Haak Verlag 1987, Rof Reinicke, Nationalpark Jasmund, Insel Rügen; Konrad Reich Verlag Rostock
Bildangaben: Johannes Ludewig Dez. 2006
Erstellt: 04.01.2007
Version: 25.09.2013
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