Findlinge am Geröllstrand der Kreideküste Jasmund
Findlinge Jasmund Rügen
↑Findlinge, teilweise mehr als 7 Meter dicke, vom Transport in den ↑Eiszeiten, gut abgerundete Felssteine aus unterschiedlichen Gesteinsarten, sind ein Bestandteil der Kreideküste auf der Insel Rügen. Die Findlinge liegen lose auf der Plateau-Oberfläche der Kreideküste. Häufig sind die erreichbaren Findlinge für Großsteingräber und ↑Hünengräber sowie zum Bau von Hafenanlagen verwendet worden.
Kleinere bis mittelgroße Findlinge, wobei die kleineren runden Steine bis 40cm vom Mecklenburger als „Bulleneier“ bezeichnet werden, liegen in großer Anzahl, gemeinsam mit dem Abbruchgeröll, an dem schmalen Geröllstrand am Fuße des Kreidekliffs. Zwischen dem Geröll aus Feuersteinen, Bulleneiern und Findlingen sind nach kräftigen Stürmen, wie die im Winter 2006, leicht fossile Versteinerungen zu finden. Bei starken Winden und Stürmen schlagen die Wellen der Ostsee gegen das Kreidekliff der Kreideküste und spülen dabei die weiche Kreide aus der Kreideküste aus. Bei diesem Vorgang werden die in der Kreide befindlichen Fossilien, wie Donnerkeile, versteinerte Seeigel und Ammoniten aus der Kreide freigelegt und fallen auf den Geröllstrand. Der aufmerksame Besucher hat nach jedem kräftigem Sturm gute Chancen ein schönes Sammlerstück zu finden.
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts haben hunderte solcher Findlinge vor der Kreideküste in der Ostsee gelegen und haben die Kreideküste durch ihre wellenbrechenden Eigenschaften nachhaltig geschützt. Zum Ausbau der Häfen auf der Insel Rügen sind ein großer Teil der Findlinge vor der Kreideküste aus dem Meer geborgen worden. Anschließend hat man die riesigen Findlinge in den Hafenanlagen auf der Insel Rügen verbaut. Jetzt fehlen die mächtigen natürlichen Wellenbrecher, welche die sensible Kreideküste vor den Gewalten des Meeres schützten.