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Burgwallinsel Teterower See

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Slawische Burgwallinsel im Teterower See

Burgwall - Slawische Burgwallinsel im Teterower See.

Hauptseite: Slawen (Germania Slavica)

Die «Burgwallinsel» mit dem slawischen Burgwall im Teterower See, nahe der Kleinstadt Teterow in Mecklenburg-Vorpommern, unweit der Mecklenburgischen Schweiz, bezeichnet eine längst verlassene historische Siedlungsstätte der slawischen Zirzipanen (Slawen) aus dem 10. Jahrhundert.

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Die Burgwallinsel im Teterower See wird Burgwallinsel genannt, weil die Slawen auf der kleinen Insel im 10. Jahrhundert, zwei Burgwälle zum Schutze ihrer Siedlung errichteten. Die beiden meterhohen, erdwallartigen Burgwälle schützten die ca. 1,2 Hektar große Vorburg und die nur 0,6 Hektar große Hauptburg der slawischen Zirzipanen vor anderen slawischen Stämmen, den Franken und den Wikingern sowie diversen Räubern und Raubtieren, wie Bären, Wölfen und Luchsen. Gleichzeitig dienten die Burgwälle der inselbewohnenden Slawen als Hochwasserschutz zu einer Zeit, wo es noch keine Polder, Schutzdämme und Kanäle in Norddeutschland gab. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Landschaft in Norddeutschland, zwischen dem 5. Jahrhundert und dem 10. Jahrhundert vorwiegend einen undurchdringlich urwaldartigen sumpfigen Charakter hatte.

Bei Ausgrabungen in den 60iger Jahren auf der Burgwallinsel wurden Keramikreste gefunden, welche als «Teterower Gruppe der slawischen Keramik» [BANCK] bezeichnet und auf das 11./12. Jahrhundert datiert werden. Im 12. Jahrhundert wurde die Siedlung auf der Burgwallinsel Teterow kampflos aufgegeben und verlassen.

Die Burgwallinsel in Teterow gehört neben der Aalbude am Kummerower See zu den beliebtesten Ausflugzielen in der Mecklenburgischen Schweiz und wird besonders zum Osterfest und Pfingsten als beliebtes Ausflugsziel genutzt. Neben dem ↑Hotel WENDENKRUG bietet die Burgwallinsel Teterow eine sehr schöne Badeanstalt im klassischen Sinne, mit Badestrand und Bootsverleih, sowie einen Spielplatz für Kinder mit dem begehbaren Modell der Slawenburg. Zur Burgwallinsel gehört noch eine kleine Halbinsel, welche als „Kleiner Bröken“ bezeichnet wird, wo bis vor einigen Jahren noch einige Graureiher (Ardea cinerea) in den Kiefern brüteten.

Zur Burgwallinsel im Teterower See gelangt man mit einer kleinen Fähre, welche nach Bedarf die Besucher vom Teterower Festland über den Teterower See zur Teterower Burgwallinsel übersetzt. Zuvor muss man jedoch etwa fünf Minuten lang, einen Wanderweg vom Parkplatz am Bahndamm bis zum See laufen. Links und rechts vom Wanderweg zur Burgwallinsel befinden sich Niedermoore und Feuchtwiesen sowie ein kleineres geschützte Waldgebiet. Der Besucher kann, am Ufer angekommen, mit der Fähre, je nach Bedarf übersetzen, sowie mit dem Motorschiff MS Regulus, zu jeder vollen Stunde, zwischen 10 und 17 Uhr, eine Rundfahrt um die Burgwallinsel machen, die selten schöne Natur beobachten und ebenso zu Burgwallinsel gelangen.

Der Teterower See, welcher nach dem angrenzenden Ort Teterow benannt ist, hat lt. Wikipedia1 eine Größe von 3,36 km². Der Teterower See ist bis zu 11 Meter tief und gehört zu den nördlich gelegenen Seen in der Mecklenburgischen Seenplatte. Der Teterower See sowie der Kummerower See und der Malchiner See sind am Ende des Pommerschen Stadiums zum Ende der Weichseleiszeit, etwa 7- 15.000 Jahre vor unserer Zeit entstanden und umschließen gemeinsam mit den anderen Seen die hügelige Landschaft der Mecklenburgische Schweiz, deren Niederung als «Teterower und Malchiner Becken» bezeichnet wird. Das Teterower und Malchiner Becken gehört zum Wasser-Einzugsgebiet im Peene ↑Urstromtal und umgibt die bis zu 124 Meter hohen Endmoränen der Mecklenburgischen Schweiz. Wie auch der Kummerower See und der Malchiner See fließt der Teterower See in die Peene, wobei der Zufluss zur Peene eher als Bach oder Bächlein bezeichnet werden kann und nicht befahrbar ist. Dennoch wird der Teterower See als stehendes Gewässer bezeichnet.

Der Teterower See hat eine Länge von rund 3,3 Kilometern, eine Breite von ca. 1,9 Kilometern und hat eine durchschnittliche Tiefe von etwa vier Metern. Darüber hinaus ist der Teterower See ein beliebtes Angelgebiet auf Raubfisch und Karpfen. Die Uferlinie am Teterower See ist südlich stärker gegliedert (Halbinsel Sauerwerder und die Burgwallinsel) und der See wird von Süden nach Nordosten hin breiter und flacher. Teile der westlichen Uferzone am Teterower See einschließlich des Sauerwerders und der Halbinsel Schnakenlang liegen im Naturschutzgebiet Binsenbrink. Die Ufer im Süden des Teterower See grenzen an das ↑Golf- und Wellnesshotel Schloss Teschow.

Der Name «Burgwallinsel» ist auf die mehrfache slawische Besiedlung zwischen dem 6. Jahrhundert und dem 10. Jahrhundert zurückzuführen, als slawische Volksstämme (Slawen) nach der ↑Völkerwanderung (150- 550 n. Chr.), aus Südosten kommend, an den Seen, Mooren, Feuchtwiesen und Wäldern in Mikelenburg [995 u.Z] (später ↑Mecklenburg) nach Siedlungsplätzen suchten. Dabei wurden große Seen mit Inseln, wie der Teterower See und der Plauer See (Plau am See) von den slawischen Einwanderern bevorzugt zum Siedeln angenommen, weil eine Insel auf einem See besonders guten Schutz vor Wildtieren, wie Wölfen und Bären sowie vor räuberischen Angreifern, wie den Wikingern oder anderen slawischen Volksstämmen bot.

Soweit bekannt ist, waren die slawischen Einwanderer, im Vergleich zu anderen ziehenden Volksgruppen, wie den Sachsen, den ↑Dänen, den Franken oder den ↑Wikingern aus Skandinavien, eine sehr friedliebende Volksgruppe, was nicht bedeutet, dass diese wehrlos gegen Angreifer waren. Gegen die vielen Angreifer anderer Volksgruppen und Stämme mussten sich die siedelten Slawen im 10. Jahrhundert aufrüsteten und riesige Burgwälle um ihre Siedlungen bauen, welche heute als Zeitzeugnisse in ganz Mecklenburg und Vorpommern zu finden sind. Die größte Anzahl der slawischen Zeugnisse findet man rund um den Tollensee bei Neubrandenburg sowie weiter nach Nordosten verlaufend.

Die Besiedlung der Burgwallinsel in Teterow fand nach der ↑Völkerwanderung in mehreren Etappen statt. So waren die slawischen Siedler zwischen dem ↑6. Jahrhundert und dem ↑9. Jahrhundert noch nicht gezwungen ↑Burgwälle zu errichten und lebten, teilweise gemeinsam mit den verbliebenen ↑germanischen Stämmen, nicht selten an einem Ort. Die ortsansässigen heidnischen germanischen Stämme waren zum einem meistens sehr viel kleiner, als die ↑slawischen Stämme und darüber hinaus viel weniger organisiert und entwickelt. Erst ab dem 10. Jahrhundert kam es zwischen den siedelten Slawen und anderen Volksgruppen, wie den slawischen Obotriten (Abotriten), den slawischen Wilzen oder den slawischen Sachsen (obersorbisch: Swobodny stat Sakska), den Dänen, den ↑Franken und den Wikingern zu Kampfeshandlungen, welche am Ende der Kämpfe im 12. Jahrhundert zur ↑Assimilierung der der kleineren Slawenstämme führten.

Auf Grund der zunehmenden Kampfeshandlungen im 10. Jahrhundert im Siedlungsgebiet der ostdeutschen Slawen wurde der Burgwall im Teterower See von den slawischen Siedlern errichtet und war Stammeszentrum der heidnischen Zirzipanen (auch Circipanen, dt. um die Peene).

Slawischer Burgwall Grafik

Nach der Besiedlung einer solchen Seeninsel schütten die slawischen Siedler zuerst riesige, bis zu vier Meter hohe Geröll und Sandwälle auf und errichteten dann auf den Wällen Schutzwände (↑Palisaden) aus ca. 15 Zentimeter starken Rundhölzern (Bäume). Der slawische Geröll- und- Sand- Burgwall erhielt einen hölzernen Unterbau und wurde mit Hölzern so stabilisiert, dass der später errichtete Holzwall, welcher als Palisade bezeichnet wird, genügend Stabilität erhielt. Zu einem slawischen Burgwall gehörten der Graben, ein Vorwall mit Tor, dann kamen die Vorburg und anschließend die Hauptburg.

Hinter den Palisaden der Burgwälle errichteten die Slawen ihre hölzernen Siedlungen aus Rundhölzern des Waldes und Lehm. Die Dächer der Hütten waren vermutlich mit Schilf gedeckt, wobei sich da die Wissenschaft nicht ganz sicher ist. Die ersten slawischen Einwanderer, welche aus dem heutigem Osteuropa, insbesondere der Ukraine, ab den 5. Jahrhundert bis nach Schleswig-Holstein, den Thüringer Wald und den Harz einwanderten, waren begnadete Handwerker, gute Landwirte und „Kunsthandwerker“. Das meist genutzte Werkzeug der Slawen war eine Axt, welche zugleich auch als Waffe verwendet wurde. Die slawischen Stämme betrieben Landwirtschaft und Handwerk zugleich - sie besiedelten das östliche Norddeutschland in Gruppen von 600 bis 1.500 Personen und wurden von einem Stammesfürsten geführt. Handel trieben die Slawen mit getrocknetem Fisch, Edelpelzen und Keramik. Dafür erwarben die slawischen Händler Eisen, Buntmetalle, wie Bronze oder Kupfer, Gold und Edelsteine von anderen Händlern.

Heute befindet sich auf der Burgwallinsel bei Teterow, nördlich der Mecklenburgischen Schweiz, ein Spielplatz-Holzmodell der slawischen Siedlungsstätte von dem ↑Kunsthandwerker Uwe Grimm aus Groß Wokern sowie das ↑Hotel WENDENKRUG.

Die Burgwallinsel der Slawen bei Teterow wurde lt. archäologischen Untersuchungen aus den 50iger Jahren des 20. Jahrhunderts von der slawischen Volksgruppe der Zirzipanen (auch Circipanen, dt. um die Peene) im 6. bis ↑7. Jahrhundert besiedelt. Die Burgwallinsel im Teterower See entstand lt. Wikipedia im ↑9. Jahrhundert und soll Stammeszentrum der slawischen Zirzipanen an der ↑Peene gewesen sein. So diente die Burgwallinsel bei Teterow den Slawen nicht nur als Fürstensitz, sondern auch als Hauptkultplatz und Tempelort für die slawische Gottheit Svantovit. Anderen Quellen nennen mehrere Jahrhunderte als Siedlungszeitraum.

Das bemerkenswerter der Burgwallinsel Teterow ist die Feststellung, dass die slawischen Einwanderer im 9./10. Jahrhundert eine ca. 750 Meter lange Brücke vom Festland zu der Burgwallinsel bauten, welche so breit war, dass zwei Wadengespanne nebeneinander Platz fanden. Dabei bauten die Slawen zuerst eine schwimmende Brücke aus Reisig und Ästen, worauf sie anschließend Rundhölzer als Bohlen legten. Danach wurde die „Brücke“ an den Seiten durch senkrecht eingebrachte Rundhölzer befestigt und stabilisiert.

Im 11. und ↑12. Jahrhundert kam das mecklenburgische Slawenland mehrfach unter dänische Herrschaft und es zogen neben anderen Volksgruppen und Stämmen auch die slawischen Völker der Obodriten und Pomoranen gegen Zirzipanien. Dabei wurde der Stamm der Zirzipanien wurde nahezu ausgerottet bzw. assimiliert. Die Zirzipanen (auch Circipanen) waren ein mittelalterlicher elbslawischer Stamm und einer der Teilstämme der Liutizen. Das Stammesgebiet Zirzipanien umfasste die Burgwardbezirke Demmin, Dargun, Krakow am See, Sukow und Altkalen. Das ist der Bereich südlich der Recknitz und Trebel und westlich am Malchiner See und dem Kummerower See.2

„Slawen in Norddeutschland“ Bilder im Bildarchiv:

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1↑Burgwallinsel - Wikipedia v. 5. Oktober 2009
2↑Zirzipanen - Wikipedia v. 11. Januar 2011

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Autor: Johannes Ludewig
Last Edit: 25.11.14
Quellenangabe: Auf den Spuren der WIKINGER und SLAWEN - 36 Ausflüge in die Vergangenheit; CLAUDIA BANCK; THEISS 2006
Bildangaben: Johannes Ludewig
Erstellt: 15.02.2011
Version: 25.09.2013
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