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Nitrat im Aquarium

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Nitrat im Meerwasseraquarium oder Süßwasseaquarium

Nitrat Wasserwerte bis max. 0,25 g/L bei Meerwasseraquarien - 0,5 g/L bei Süßwasseraquarien

Hauptseite: Meerwasseraquaristik Siehe auch: Meerwasseraquarium

Wie kommt das Nitrat in ein Aquarium?

Eines der häufigsten Probleme in einem Süß- oder Meerwasseraquarium oder einem Gartenteich ist die ungebremste Entwicklung von Phosphat und Nitrat. In künstlichen Biotopen entsteht Nitrat bei der Umwandlung von Ammonium und Ammoniak. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Süßwasseraquarium, einen Gartenteich mit Koifischen oder um ein Meerwasseraquarium handelt. Erhöhte Werte an Nitrat und Phosphat entstehen durch eine übermäßige Fütterung oder einen zu großen Besatz an Fischen.

Diskus Aquarium
Diskus Fische Aufzucht Foto: Mirko Becker

Alle Trockenfutter belasten das Aquarienwasser mit Phosphaten und Stickstoff erheblich. Auch ungespültes Frostfutter bringt einen hohen Phosphateintrag in das Aquarienwasser. Durch die Futterzeiten während der Arbeitszeit greifen viele Aquarianer zu den günstigeren Futterangeboten. Besonders schnell geschädigt werden durch die Fütterung kleinere Aquarien, wie ein Nano-Aquarium oder Aquarien mit einem besonders großen Fischbesatz.

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Der Anstieg von Nitrit, Nitrat, Stickstoff und Phosphat führen in einem Süßwasseraquarium oder einem Gartenteich zu einem verstärktem Pflanzenwachstum sowie einem verstärkten Algenwachstum. In einem Meerwasseraquarium führt der Anstieg von Nitrit, Nitrat und Phosphat zu einem explosionsartigen Algenwachstum. Darüber hinaus führt ein übermäßiger Anstieg dieser Chemikalien in einem Meerwasseraquarium zum baldigen Absterben von Steinkorallen. Der Anstieg von Nitrat und Phosphat steht immer mit der Fütterung in einem unmittelbaren Zusammenhang. Insbesondere Trockenfutter verursacht schnell einen übermäßigen Anstieg von Nitrit, Nitrat und Phosphat.

Meerwasserquarium
Meerwasseraquarium Andreas Rüttgardt Foto: Killikus

Während Nitrat in eng begrenzten Mengen vergleichsweise ungefährlich ist, ist das Ausgangsprodukt Nitrit toxisch und hochgiftig. Nitrit und Nitrate sind Salze, deren Ausgangsprodukte in Verbindung mit Salpetrigen Säuren stehen, welche Fische über die Kiemen aufnehmen. An diesen Giften sterben sowohl Süßwasserfische als auch Fische in einem Meerwasseraquarium. Da es einige Polypen in einem Meerwasseraquarium gibt, die unter anderem Nitrat als Nahrung aufnehmen, ist es nicht ganz richtig zu behaupten, dass ein höherer Nitratwert in einem Meerwasser- Salzwasseraqarium zwingend tödlich und giftig ist.

So benötigen großpolypige Korallen und einige Anemonenarten gewisse Mengen von Nitrat. Auch Krustenanemonen verwerten Nitrat. In den Meeren ist Nitrat jedoch nur in ganz geringen Mengen, zwischen 0,01 bis 0,5 mg/L vorhanden. In besonders stark besetzten Süßwasseraquarien ist ein Nitratwert über 5,0 mg/L nicht ungewöhnlich. Der Nitratwert in einen Aquarium sollte den Wert von 0,25 mg/L jedoch nicht überschreiten.

Vor dem ungefährlicherem Nitrat steht das hochgiftige toxische Nitrit. Nitrit entsteht aus Ammonium und Ammoniak mit den Ausscheidungen der im Wasser lebenden Fische und Tiere. Sind zu viele Fische und Tiere in einem geschlossenen und schlecht gefilterten Wasserbiotop untergebracht erhöht sich der Anteil mit dem hochgiftigen Nitrit ungebremst solange bis das Biotop vergiftet ist. Ein Aquarium ohne Fischen enthält kein Nitrit und auch kein Nitrat. In der Natur werden die ammoniakhaltigen Ausscheidungsprodukte der Bewohner von den sogenannten Nitrobactern, einer speziellen Bakterie, welche unter Ausschluss non Sauerstoff lebt, verwertet und in Nitrat umgewandelt:

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"Nitrobacter ist eine Gattung der Familie Bradyrhizobiaceae, früher wurde sie, unter Mikrobiologen umstritten, in die Familie Nitrobacteraceae gestellt. Arten dieser Gattung findet man in Böden, Süßwasser und im Meer. Es handelt sich um stäbchenförmige, gramnegative Bakterien, die zum Zweck der Energiegewinnung unter oxischen Bedingungen Nitritionen (NO2−) mit Sauerstoff (O2) zu Nitrationen (NO3−) oxidieren. Sie werden deshalb auch als Nitritoxidierer oder Nitratbakterien bezeichnet. Diese Oxidation ist der zweite Schritt der Nitrifikation. Wie viele andere nitrifizierende Bakterien besitzt Nitrobacter ein inneres Membransystem. In den Membranen ist das Enzym Nitritoxidase lokalisiert, welches die Oxidation von Nitrit zu Nitrat katalysiert." (Wikipedia)

Die Nitrobacter-Bakterien leben in natürlichen Gewässern in besonders sauerstoffarmen Zonen. Sauerstoffarme Zonen sind z.B. der Bodengrund oder weiches Kalkgestein. Kalkgestein kommt überwiegend in den Meeren vor. Deshalb dauert die Ansiedlung der nitrifizierenden Bakterien außerordentlich lange. Eine künstliche Ansiedlung von Nitrobactern ist nur über eine direkte Infizierung möglich und dauert über viele Monate hinweg. Befindet sich jedoch bereits die Substanz Nitrat in einem Aquarium oder einem Gewässer haben die nitrifizierenden Bakterien bereits ihre Arbeit getan und das Ausgangsprodukt Nitrit in Nitrat umgewandelt.

Der kurzfristige Abbau von zu viel Nitrat in einem Aquarium ist bisher nur über einen sofortigen Wasserwechsel möglich. Die Ursachen für die hohen Nitratwerte sind damit jedoch nicht behoben und werden binnen weniger Tage wieder in Erscheinung treten. Während bei sogenannten Nano-Aquarien ein häufiger Wasserwechsel noch möglich ist, gestaltet sich der Wasserwechsel bei größeren Aquarien vergleichsweise kostenaufwendig. Der dauerhafte Abbau von Nitrat lässt sich mit verschiedenen technischen Möglichkeiten gut bewältigen. Es bleibt jedoch immer ein Restrisiko, das die technischen Nitratfilter versagen, was nicht unüblich ist. Die 'Wodkamethode' bzw. der Wodkafilter gilt als sehr effizient. Allerdings stehen der Wartungsaufwand und das Restrisiko, dass der bakterielle Filter 'umfällt' in einem ungünstigen Verhältnis zu einem natürlichen Nitratabbau.

Lebende Steine Nitratfilter
Lebende Steine Nitratfilterung Foto: Killikus

Zu den einfachsten und preiswertesten Lösungen für den Abbau von Ammonium, Ammoniak, Nitrit und Nitrat in einem Meerwasseraquarium gehört der Einsatz von 'Lebenden Steinen'. Lebende Steine sind natürliches Korallenbruchgestein, welches als Kiloware dem Meer entnommen wird. Da Korallen-Kalkgestein außerordentlich weich ist, sind in dem Kalkgestein eine breite Palette Bakterien und Mikroben angesiedelt, welche auf künstliche Weise einem Aquarium so einfach nicht zuzuführen sind.

Der Einsatz von Lebengestein-Filterbecken bewährt sich bei erfahrenen Meerwasseraquarianern seit Jahrzehnten. Für gewöhnlich produzieren Lebendgesteinfilter so viel Plankton und kleine Salzkrebse, dass die zusätzliche Fütterung auf Mindestmaß reduziert werden kann. Als Lebendgestein-Filter bezeichnet man ein Filterbecken, welches meistens verdeckt unter dem Meerwasseraquarium untergebracht ist. In dem Lebendgesteinfilter wird zusätzlich ein Abschäumer untergebracht. Der Lebendgesteinfilter hat ein Wasservolumen von mindestens 35% der gesamten Wassermenge.

Lebende Steine Nitratfilter mit Abschäumer
Lebende Steine Nitratfilterung mit Abschäumer Foto: Killikus

Ein Lebendgesteinfilter besteht aus einem flachen ca. 35 bis 45 cm hohen Aquarium, dass in zwei Bereiche unterteilt ist. Der kleinere Bereich von etwa 25% enthält Dennerle-Grobwasserfilterschwamm über welchen das Wasser aus dem Aquarium zugeführt wird. Die verbliebenen 75% des Filterbeckens werden soweit als möglich mit Lebenden Steinen bestückt. Über dem Filterbecken wird eine einfache 10 bis 15 Watt T5-Beleuchtung angebracht, die etwa 11 Stunden am Tag das Filterbecken beleuchtet. Über eine entsprechend langsame Pumpe wird das Wasser aus dem Lebendgesteinfilter in das Aquarium zurückgeführt. Die Lebenden Steine werden von Zeit zu Zeit durch neue ersetzt. Die verbrauchten Steine werden als einfaches Korallengestein wieder veräußert.

Eine weitere Methode Ammonium, Ammoniak, Nitrit und Nitrat in einem Meerwasseraquarium zu vermeiden ist der Einsatz von Lebendfutter. Für diesen Zweck kann man Artemia-Krebse in einem Nano-Aquarium haltern. Zur Hälterung von Artemia-Krebsen eignet sich Restwasser, welches bei einem Wasserwechsel aus einem Meerwasseraquarium anfällt außerordentlich gut.

Der Einsatz von Lebendfutter erscheint auf den ersten Blick sehr aufwendig. Jedoch bietet der Aufwand in einem 6-10 Literaquarium Lebendfutter zu züchten erhebliche Vorteile in Bezug auf die Wasserbelastung durch Futtermittel.

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Autor: Johannes Ludewig
Last Edit: 10.02.14
Quellenangabe: Mirko Becker, Deutsches Meeresmuseum Stralsund; Andreas Rüttgardt, Korallenzucht Ziesendorf; Wikipedia; Yossi Laya, Ramy Klein, "Die Welt der Korallen" Enzyklopädie der Unterwasserwelt 1998, Jahr Verlag Hamburg, ISBN 3-86132-302; Wikipedia Koralle;
Bildangaben: Ludewig 2007-2008
Erstellt: 18.01.2013
Version: 25.09.2013
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