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Abbruch von Steilküste und Kreidefelsen auf der Insel Rügen

Rügen Küstenabbrüche Steilküsten Abbruch Kreideküste & Kreidefelsen

ACHTUNG: Der Strand an der Kreideküste auf der Insel Rügen ist bei Dauerregen sowie bei stürmischem Wetter hochgefährlich! Die Kreide der Insel Rügen ist ein besonders weiches Mineral, welches sich bei Regenwetter sehr schnell zu einer schmierigen Masse auflöst und dann bei der leichtesten Erschütterung bis zu 48 Meter tief abrutschten kann!
Küstenabbruch bei Lohme Rügen

Kreideabbruch Rügen: Der Abbruch und die Abgänge an der Kreideküste der Insel Rügen sind ein natürlicher und nicht aufzuhaltender Vorgang. Durch die Abbrüche und Abgänge der Kreidefelsen auf Rügen wurde die heutige Insel Rügen geformt. Abbrüche von Steilküsten, richtig als ↑Kliffküsten (Abbruch- oder Abrasionsküste) bezeichnet, sind ein natürlicher Vorgang und kommen an der gesamten Ostseeküste mit Steilküsten in Ostseenähe vor.

Besonderes öffentliches Interesse erhalten die Abbrüche der Kreidefelsen und Kreideküste auf der Insel Rügen, weil Abbrüche und Abgänge an touristisch interessanten Orten oder nahen Siedlungen, wie dem Ostseeort Lohme vorkommen und dann, wenn achtlose Strandwanderer oder Fossiliensammler einem plötzlichen Küstenabbruch zum Opfer fallen.

Kreideabbruch auf Rügen
Kreideabbruch der Steilküste auf der Insel Rügen.
Kreidefelsen Jasmund

Der nord-östliche Teil der Insel Rügen, insbesondere die Halbinsel Jasmund mit dem Nationalpark-Jasmund, besteht zum großen Teil aus Kreide, einem weichen Sedimentgestein, welches in der Kreidezeit vor etwa 70 bis 100 Millionen Jahren in den Urmeeren entstanden ist. Vor etwa 67 Millionen Jahren lag der Raum Rügen am südlichen Rand des Norwegisch-Dänischen- Beckens, welches Teil einer Meeresstraße war, deren Grenzen das heutige Südschweden im Norden und das Gebiet des heutigen Harzes im Süden bildeten. Diese Meeresstraße verband das englisch-französische Kreidemeer mit einem Meer im Bereich Krim-Kaukasus. Innerhalb dieser Meeresstraße lagerte sich die vorrangig aus winzigen kalkigen Resten von ↑Einzellern gebildete Kreide in einer etwa 100 km breiten Zone ab. Die Ablagerung der weichen, weißen Kreidesedimente dauerte etwa 540 000 Jahre. (Quelle: ↑Kreidemuseum in Gummanz) Geologen vermuten, dass die Kreideschicht aus der Tiefe der Ostsee vor etwa 50.000 bis 20.000 Jahren durch die Anhebung eines unterirdischen Salzstockes an die Oberfläche gehoben wurde. (↑Quelle)


Kreidefelsen kleiner Königstuhl bei Gummanz
Kreidefelsen „Kleiner Königstuhl“ in Gummanz auf der Insel Rügen

Vor etwa 20.000 Jahren wurden die gehobenen Kreideablagerungen durch die Weichsel-Eiszeit abgeschliffen. Während des Abtauens der Eismassen der Weichsel-Eiszeit vor etwa 10 - 7.000 Jahren lagerte sich mitgeführtes Geröll und Sedimentgestein auf der Insel Rügen ab, was zu den unterschiedlichen Prägungen der gebildeten Landschaft und den vielen Findlingen an der Oberfläche führte. Darüber hinaus bildeten sich Feuersteinfelder auf der Insel Rügen. Durch die entstehende Ostsee wurden im Laufe der Zeit große Mengen der Kreide ausgeschwemmt und weggespült. Das Absinken der Ostsee ließ die heutige Steilküste mit den sichtbaren Kreidefelsen entstehen.

Findlinge am Strand von Lohme
Findlinge am Strand von Lohme
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Ähnlich wie Lehm und Ton kann das Sedimentgestein der Kreide große Mengen von Wasser aufnehmen und bildet dabei eine schmierig rutschige weiße Masse, die sofort zerbröselt, wenn man diese in den Händen reibt. Während die Landschaft im Süden der Insel Rügen kaum noch Kreide aufweist, hat der Königstuhl auf der Insel Rügen, welcher zu mehr als 90% aus Kreidesedimenten besteht, immerhin eine Höhe von etwa 118 Metern über dem Meeresspiegel. Darüber sind uralte Buchenwälder von mächtiger Höhe die durch ihre Baumkronen und Wurzeln das Eindringen von Regenwasser in die Kreide zumindest teilweise verhindern. Der „Kleine Königstuhl“ am Kreidemuseum bei Gummanz, im Zentrum der Insel Rügen, hat nur noch eine Höhe von 40 Metern ü. NN. Das Seebad Thiessow auf der Halbinsel Mönchgut von Rügen hat nur noch eine Höhe von drei Metern ü. NN. Während die Kreide im flacheren Süden von Rügen bereits vor einigen tausend Jahren ausgespült wurde, was gewiss zu den vielen Buchten, Wieken und Bodden führte, sind im Norden der Insel Rügen die Kreidelagerstätten zum großen Teil noch vorhanden.

Kreideschicht in Lohme
Wasserführende Kreideschicht in Lohme

Kreideabbrüche auf der Insel Rügen entstehen immer dann, wenn es im Sommer oder im Winter viel geregnet hat. Im Winter regnet es in Mecklenburg und Vorpommern manchmal bis zu sechs Monaten. In Jahren mit starken Regenfällen und feuchten warmen Wintern kann es von Ende Oktober bis in den April des kommenden Jahres Dauerregen geben. Durch die lose humusreiche Erdoberfläche fließt das Regenwasser dann sehr schnell bis zu den Kreideschichten, wo es erst angestaut und später aufgenommen wird. Unterirdisch entstehen dann kleine Bäche oder Rinnsale. Kommt im Winter noch Kälte mit Frost dazu, friert die nasse Kreide metertief durch, was im Frühjahr zur Bildung von Rissen und Spalten in der Kreideschicht führt. Kommt es dann erneut zu langanhaltenden Regenfällen rutsch die durchnässte Kreide ab und fällt mit Getose bis zu hundert Meter tief an den Strand der Ostsee. Dort wird die weiche Kreide während des Sommers und der kommenden Herbststürme aufgelöst und als weißgefärbtes Ostseewasser einfach weggespült.

Kreideküsten Kreideschlamm
Kreideschlamm im Ostseewasser

Steilküstenabbruch am Ostseebad Lohme

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Besonders bekannt sind die Kreideabbrüche bei dem nördlichsten Urlaubsort auf der Halbinsel Jasmund, in Lohme. Die Kreideplatte der Halbinsel Jasmund erreicht bei Stubbenkammer eine Höhe von mehr als 100 Metern ü. NN und sinkt in Richtung Lohme, dem 1. Rügener Seebad von 1855, auf weniger als 60 Meter Höhe ü.NN ab. Dennoch liegt das Ostseebad direkt auf der Kreideplatte, was man unten an dem steinigen Strand von Lohme gut erkennen kann. Bereits 1920 hatte man im Seebad Lohme Unterkünfte und Villen viel zu dicht an die Steilküste gebaut. Damals waren die Abhänge der Steilküste von Lohme jedoch noch sehr gut bewaldet, was sich in den nachfolgenden Jahren änderte. Während der Nationalpark Jasmund zwischen Ranzow, Buddenhagen und Sassnitz mit den mächtigen Buchen gut bewaldet ist, findet man ab Ranzow, östlich von Lohme kaum noch bewaldete Stellen. Auch der Abstieg vom Ostseebad an den Strand der Ostsee ist nur noch mit jungen Buchen bewachsen. Deshalb kann das Regenwasser bei Lohme ungehindert in das Erdreich eindringen und die Kreideschicht im Erdreich unter Lohme aufweichen und zu einer rutschigen Kreide- Schlammschicht machen. Die Folge der Vernässung des Erdreiches sind dann Abbrüche der Kreideküste, die mittlerweile auch den äußersten nördlichen Rand von Lohme erreicht haben. Besonders bedauerlich sind die Abbrüche deshalb, weil Lohme am Fuß der Steilküste einen sehr schönen Yachthafen mit 53 Liegeplätzen, alle mit Strom- und Wasseranschluss sowie eine ca. 60 Meter hohen Treppe mit Lastenaufzug geschaffen hat.

Kreide Küstenabbruch Lohme oben
Küstenabbruch am Lohme Oberland
Kreide Küstenabbruch Lohme unten
Küstenabbruch Halde am Lohme Strand
Yachthafen vom Ostseebad Lohme
Hafen von Lohme
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Interessant sind die Kreideküsten Abbrüche rund um Lohme für Sammler von Fossilien und Versteinerungen. Obwohl das Begehen der Abbruchstellen andauernd gefährlich ist, durchsuchen immer wieder Fossiliensammler in Gummistiefeln oder Watthosen die frischen Abbruchstellen der alten Kreide. Sobald es geregnet hat werden jedes Mal neue Fossilien und Versteinerungen ausgespült und sammeln sich gut sichtbar an der Oberfläche der Kreide an. Es soll jedoch auch hier darauf hingewiesen werden, dass das Sammeln von Fossilien und Versteinerungen an frischen Abbruchstellen eine erhebliche Gefahr darstellt. Es sollte niemand davon ausgehen, dass nicht weitere Abbrüche erfolgen können!

Alle Bilder zur ↑Abbruchstelle in Lohme & das Ostseebad Lohme

Autor: Johannes Ludewig
Last Edit: 29.12.11
Quellenangabe: Kreidemuseum Gummanz; Verein der Freunde und Förderer des Nationalpark Jasmund e.V.; Regionale Presse, Rügen, Herbert Ewe, Hinstrorff Verlag Rostock 1985, S.83, 84, 85; Niedermeyer/Kliewe/Janke - Die Ostsee zwischen Boltenhagen und Ahlbeck, Vermann Haak Verlag 1987;
Bildangaben: Ende Mai 2008
Erstellt: 12.06.2008
Version: 25.09.2013
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