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Die fünfte Jahreszeit

Bereits wenige Tage nach den Hundstagen Ende Juli Anfang August wendet sich der Hochsommer in der dritten Dekade des Monats August dem Spätsommer zu.

Zwischen dem 21. August und dem 28. August beginnt somit der Spätsommer in Norddeutschland. Der Spätsommer verläuft in Norddeutschland über den September hinaus bis weit in den Oktober und mündet dann in dem so genannten Altweibersommer.

Mit dem Spätsommer beginnen die Pilzsaison und auch der Vogelzug in Norddeutschland. Nach den ersten schönen Spätsommertagen gegen Ende August erreichen das norddeutsche Tiefland in den ersten Septemberwochen jedoch auch die ersten Herbststürme und herbstlichen Winde. Zu dieser Zeit findet auf der Ostsee der namentliche Hanse Cup statt.

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Im Spätsommer an der Nordsee und der Ostsee sind die Tage von sehr unterschiedlichen Wettern gekennzeichnet. Abhängig von den Temperaturen der Gewässer, dem Sonnenstand und der Häufigkeit auftretenden Herbststürme ist das Wetter im Spätsommer im Norden Deutschlands mild bis angenehm kühl. An besonders schönen sonnigen Tagen werden am frühen Nachmittag Temperaturen zwischen 23 und 27 Grad Celsius erreicht. An den Abenden fallen dann die Temperaturen zwischen Nordsee und Ostsee sehr schnell auf 10 bis 15 Grad Celsius herab und es kommt in den Niederungen zwischen Nordsee und Ostsee zu dichtem Bodennebel der in Schwaden über die Niederungen hinweg schwebt. Aus diesen Gründen sollte man bei einem Urlaub an den norddeutschen Küsten im Spätsommer immer warme und wasserdichte Bekleidung und schöne warme Wollsocken im Gepäck haben. Ebenso wichtig für den Spätsommer an der Ostsee sind warme Pullover für die Abendstunden, eine gute Regenbekleidung für Regen- und Sturmtage sowie luftige Oberbekleidung für ausgesprochen warme Spätsommertage.

Man spürt den nahenden Spätsommer im August durch die zunehmend kühleren Winde und die immer länger werdenden Schatten der noch immer sehr intensiv warmen Sonnenstrahlen. Während man in den Tagen des Hochsommers in Norddeutschland bei Temperaturen um 27 Grad auch im Schatten die intensive Wärme der Luft verspürt, sind die mittleren Temperaturen im Schatten im Spätsommer nicht selten deutlich kühler als die Wassertemperaturen der Ostsee, der Nordsee und der norddeutschen Binnenseen.

Mit dem Spätsommer sind die meisten Felder im Norden der Republik bereits abgeerntet. Einige der Getreidefelder sind von den Bauern bereits umgepflügt und für eine Zwischenfrucht bestellt. An den Pflaumenbäumen hängen die letzten tiefblauen Früchte. Die täglich reifer werdenden Früchte werden hektisch von Wespen und Hornissen umschwirrt. Die Apfelbäume tragen weithin leuchtende gelb-rote saftige Früchte und fallen bei Wind polternd zu Boden. Das Kraut der Kartoffelpflanzen ist verwelkt und das Unkraut macht sich in den einzelnen Reihen breit. Am Holunderbaum reifen die Holunderbeeren und die Stämme der Rosen verlieren ihre Blätter.

Ein kühler Wind bewegt das Laub der Bäume und die Sonnenstrahlen brennen auf der Haut wie kleine Nadeln - das ist der Spätsommer. Der Spätsommer ist für einen Strandtag zu kalt und für eine Wanderung in der Sonne zu warm. Man friert im Schatten und man schwitzt in der Sonne.

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Eine besondere Bedeutung kommt im Spätsommer den Temperaturen der Nordsee, der Ostsee und den großen Binnenseen zu. Nach einem besonders intensiven und warmen Sommer - mit wenigen Stürmen, Winden und Regentagen - sind die Gewässer an der Oberfläche meisten sehr intensiv erwärmt. Die von den Gewässern aufgenommene sommerliche Wärme wird im Spätsommer bis weit in den Spätherbst an die Luft abgegeben. Dadurch entstehen bereits in den letzten Spätsommertagen erste Frühnebel und erste Abendnebel im Binnenland der norddeutschen Küsten und den Seenplatten!

Der zunehmend spitze Neigungswinkel der Sonne zum Horizont im Spätsommer führt sowohl in der Natur als auch bei der Bildung von Haufenwolken zu besonderes schönen farblichen Effekten. Denn das sonst so grelle Sonnenlicht verliert im Spätsommer sehr schnell an Intensiviert und somit an Leuchtkraft. Die ↑Farbtemperatur der Sonnenstrahlen, dem ↑Sonnenlicht, sinkt im Spätsommer von mehr als 9000 ↑Kelvin im Hochsommer deutlich unter 5000 Kelvin, was die Natur mit einem sanft gelblichen warmen ins rote verlaufende Licht umschmeichelt.

Das norddeutsche Tiefland ist überwiegend flach bis sanft hügelig geprägt. Dadurch werden die Sonnenstrahlen über dem Horizont nicht durch Erhebungen in der Landschaft verdeckt. Mit dem ausgehenden Spätsommer steht die Sonne dann in einem besonders spitzen Winkel zu den Wolken. Das lässt die Haufenwolken nicht nur höher und kräftiger erscheinen sondern auch imposanter und voluminöser. Allein der Anblick einer kleinen Gruppe von Haufenwolken vor einem tiefblauen Himmel ist schon eine Reise nach Norddeutschland im Spätsommer wert.

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Der Spätsommer in Norddeutschland kann bis zum 4. November anhalten, wobei der Übergang vom Spätsommer zum Altweibersommer im Herbst und dem Winter recht schnell und fließen erfolgen kann. Verursacht wird diese Spätsommerwetterlage in Norddeutschland von den Wetterlagen im östlichen Nord-Osteuropa. In den meisten Jahren entstehen in ↑Nordeuropa im Herbst mächtige Hochdruckgebiete, die sich bis in das kommende Jahr erhalten können, womit diese auch einen Einfluss auf den ersten Schnee und den kommenden Winter haben. Diese Hochdruckgebiete führen zu relativ stabilen und vergleichbar ähnlichen Temperaturen zwischen Nord-Westeuropa und Nord-Osteuropa.

Unterbrochen wird die Spätsommerwetterlage durch die Herbststürme, welche etwa ab dem 6. September einsetzen können. Mit den ersten Herbststürmen beginnt der Vogelzug in Norddeutschland, die Pilzsaison und der nahende Altweibersommer mit dem Herbst. Der Spätsommer neigt sich langsam dem Ende zu, wenn die ersten größeren Stürme über das norddeutsche Tiefland fegen und einen Wolkenberg nach dem andern nach Südwesten schieben, die Kraniche laut trompetend am Himmel kreisen und das Geschrei der rufenden Gänse in der Nacht die Ruhe stören.

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