Stadt Malchin · Barock und der Aufklärung
Malchin
Im Jahr 1663 kommt es abermals zu einem großen Stadtbrand. Die Wohnviertel der Kalenschen-, der Achter- und der Mühlenstraße brennen bis auf ein paar Häuser nieder. Ein Jahrzehnt später eröffnet in Malchin die erste Apotheke, die bis 1797 im Erdgeschoss des Rathauses untergebracht ist. 1680 sehen auch die Malchiner den Kometen Kirch, der für den irdischen Beobachter wohl hellste Komet der letzten 500 Jahre. Er kann am Tag sogar neben der Sonne gesehen werden.
Der Nordische Krieg (1700 – 1721) bringt der Stadt schwere Belastungen. Um Plünderungen zu entgehen muß Malchin Lebensmittel und Geld an die Dänische, Russische, Schwedische und Preußische Armee zahlen. Durch Versorgung dieser Truppen geraten die Bürger in solch große Not, dass viele mit allem Hab und Gut gepfändet werden. Selbst die Stadt ist nicht mehr in der Lage, die Landessteuer zu zahlen.
Während des Siebenjährigen Krieges (1756 – 1763) beträgt der Gesamtschaden für die Stadt 359.602 Taler, davon 70.119 Taler durch Feuerschäden. Am 31.Dezember 1761 und 01.Januar 1762 wird Malchin von preußischen Truppen beschossen, die die 4000 Schweden aus der Stadt vertreiben wollen. Erst beim vierten Mal gelingt Ihnen unter großen Opfern beim Mühlentor der Durchbruch. Nach dem Ende dieses Krieges werden die Wälle um die Stadt eingeebnet und Gärten angelegt. 1777 lässt der Hofmarschall von Maltzahn in den Wallanlagen zwischen dem Wargentiner und dem Steintor zwei Reihen Kastanien pflanzen. Drei Jahre später wird die Schandsäule, auch Pranger oder Kaak genannt, vom Markt entfernt.
1796 bestätigt Herzog Friedrich Franz I. das bis 1919 gültige „Regulativ für die Stadt Malchin“. Die wichtigste Änderung ist, dass es zukünftig nur noch einen Bürgermeister geben soll; dieser muß ein Rechtsgelehrter sein.