Killikus Fotografie - Von der camera obscura zur dirgitalen Fotografie
Fotografie. Von der Camera obscura zur dirgitalen Fotografie.
Waren die Alten Meister die besseren Fotografen?
↑Fotografie ist der mechanische oder elektronische Weg, mittels ↑optischer Linsen ein Lichtbild auf ein lichtempfindliches Medium zu projizieren und zu speichern. Man unterscheidet zwischen analoger Fotografie (↑Analogfotografie) und digitaler Fotografie (↑Digitalfotografie). Bei der analogen Fotografie wird ein fotografisches Abbild auf Film erzeugt. Bei der digitalen Fotografie wird das Abbild auf einem Speichermedium abgelegt.
Grundsätzlich kann man über das Fotografieren sagen, dass ein Foto nur dann von Aussagewert ist, wenn es eine Geschichte erzählt, ein Gefühl oder eine Stimmung einfängt oder etwas beschreibt, was mit Worten nur schwer zu beschreiben ist. Gute Fotos sind Zeitzeugen. Ein Foto was ein Gefühl beim Betrachter auslöst ist ein gutes Foto. Ein Foto bei dem drei weiße Schwäne über einen endlos weit gefrorene See fliegen, hat eine Aussage. Ein Fischadler, der einem Seeadler den frisch erbeuteten Fisch abjagt, hat mehr als nur eine Aussage.
Wer sich heute beispielsweise mit der Naturfotografie beschäftigt, sollte von Zeit zu Zeit Bildbände über Holländische Malerei und ↑Niederländische Malerei betrachten und die bildnerischen Leistungen der ↑Alten Meister studieren.
Bis zum frühen 19. Jahrhundert waren die Alten Meister bildnerische Handwerker, die im Auftrag eines Kunden Werke erstellt haben. Daneben gab es noch Tausende Zeichner, Ornamentstecher und Kupferstecher. Wir nehmen einmal an, dass sich Maler wie ↑Tizian, ↑Rembrandt, die Gebrüder ↑Bruegel oder ↑Rubens sich nicht zwingend als Künstler betrachtet haben, sondern als einfache bildnerische Handwerker, die nur noch keinen Fotoapparat zur Verfügung hatten.
Diese Maler hatten bis zum frühen 19. Jahrhundert große Werkstätten mit Gesellen und Lehrlingen. In den Werkstätten wurden überwiegend Porträts für Auftraggeber geschaffen. Neben den üblichen Auftragsgemälden entstanden auch Werke in Form von Landschaftsgemälden, Szenen aus dem Leben, Galanterie und Stillleben. Dazu waren Jahrzehnte lange Studien als Zeichner oder ↑Kupferstecher erforderlich. Nur wenige der damaligen Meisterschüler schafften es in die heutigen Museen. Ähnlich ist es heute mit der modernen Fotografie.
Um den Bezug von der antiken Malerei zur heutigen Fotographie etwas intensiver zu verdeutlichen sei der Maler ↑Bernardo Bellotto - sprich Canaletto - genannt. ↑Canaletto zog im 18. Jahrhundert durch Mitteleuropa und schuf besonders bemerkenswerte fotografisch genaue Ölbilder und Kupferstiche, deren Qualität in fotografischer Genauigkeit bis heute überzeugen. Betrachtet man die architektonischen Gemälde und Kupferstiche von Canaletto aus einigen Metern Entfernung, steht der Betrachter immer mitten im Bild. Dies trifft auch dann zu, wenn der Betrachter an dem Gemälde vorbei oder hin und her geht. Canaletto schuf in seinen Werken Perspektiven von Gebäuden, Straßenzügen und Marktplätzen, die bis heute mit keiner modernen Kameratechnik zu erreichen sind.
Bemerkenswerter Weise arbeitete der Maler Canaletto (Bild rechts) bereits im 18. Jh. überwiegend mit einer Kamera! Der ↑Camera obscura. Als Camera obscura wird ein dunkler geschwärzter Kasten mit einem Loch bezeichnet beim über das Loch im Kasten das Abbild vom Außenlicht auf transparentes Papier oder auf eine matten Glasscheibe abgebildet wird. Die Camera obscura aus dem frühen Mittelalter stammend, wird daher als Ursprung der heutigen Kameratechnik bezeichnet. Canaletto nutzte die Technologie der Camera obscura und übertrug das Abbild der Mattscheibe auf ein Blatt Papier. Dann änderte Canaletto den Standort ohne den Blickpunkt zu verändern und wiederholte dieses Verfahren solange bis in seinen Zeichnungen ein Blickwinkel entstand, der dem Betrachter das Gefühl gibt immer im Zentrum des Bildes zu stehen.
Nimmt man an, dass die Arbeit von Canaletto im 18. Jh. bereits fotografischen Charakter trug, ist die heutige Fotografie weit von dieser Qualität entfernt (s.a. ↑Canaletto-Blick). Die fotografischen Stärken des Malers ↑Jan Meer van Delft lagen im Porträt. Seine fotografisch gemalten Persönlichkeiten erstrahlen heute lebendiger denn je in den Museen der Welt. Zur Zeit ihrer Entstehung waren es Auftragswerke, die der malende Handwerker für ein Entgelt schuf. Um eine so großartige Abbildung der Natur zu schaffen, bedarf es vieler Jahrzehnte Übung und einiges an Sensibilität um dem Bildgegenstand den Ausdruck zu verleihen, wie es dem Motiv gebührt.
Maler wie ↑Hieronymus Bosch und ↑Francisco de Goyagingen eigene Wege und interpretierten ihre Motive neu. Es entstand das künstlerische Werk in der Malerei. Der Künstler gestalte sein Abbild der Natur nach eigenem Ermessen und eigenem Empfinden. Über die Jahrhunderte entwickelte sich aus der Camera obskura bis zum 19. Jahrhundert die erste Kamera. Im Jahr 1883 erschien in der bedeutenden Leipziger Wochenzeitschrift Illustrierte Zeitung zum ersten Mal in einer deutschen Publikation ein gerastertes Foto in Form einer Autotypie, einer um 1880 erfolgten Erfindung von ↑Georg Meisenbach. Mit der Einführung des Negativ-Positiv-Verfahrens war eine Vervielfältigung im Kontaktverfahren möglich.
Die Größe des fertigen Fotos entsprach in beiden Fällen dem Aufnahmeformat, was sehr große, unhandliche Kameras erforderte. Mit dem Rollfilm und insbesondere der von ↑Oskar Barnack bei den ↑Leitz Werken entwickelten und 1924 eingeführten ↑Kleinbildkamera, die den herkömmlichen 35-mm-Kinofilm verwendete, entstanden völlig neue Möglichkeiten für eine mobile, schnelle Fotografie. Obwohl, durch das kleine Format bedingt, zusätzliche Geräte zur Vergrößerung erforderlich wurden, und die Bildqualität mit den großen Formaten bei Weitem nicht mithalten konnte, setzte sich das Kleinbild in den meisten Bereichen der Fotografie als Standardformat durch. (Auszug ↑Fotografie Wikipedia)
Mit der zweiten Jahrtausendwende setzte die Industrie erste Maßstäbe in der digitalen Fotografie. Aus dem Wort Photographie wurde Fotografie. Und aus den analogen Fototechniken wurden digitale Fototechniken. Binnen eines Jahrzehntes verkümmerten ganze Industriezweige der analogen Fotografie. Fotografiert wird heute nur noch selten auf unbelichteten Film sondern in digitale Speicher. Jeder kann so oft und so viel fotografieren wie er möchte oder braucht. Ein schlechtes Bild wird ohne Zusatzkosten gelöscht. Bilder können beliebig am Bildschirm bearbeitet werden, womit das Original zunehmend verloren geht. Die Arbeit mit Belichtungszeiten, Einstellungen oder Blenden sind mit der digitalen Fotografie zunehmend in Vergessenheit geraten. Das technische Wissen wird bei der digitalen Fotografie zunehmend der elektronischen Technik überlassen. Stabilisatoren und Motoren in den Objektiven ermöglichen schnelle Schnappschüsse.
Unbedingt lesenswert:
↑Schöner Fotografieren - Texte zur Fotografie von Andreas Hurni
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