Laubfrosch Hyla arborea
Laubfrosch Hyla arborea
Der europäische Laubfrosch Hyla arborea ist nach der ↑FFH-Richtline (Anhang 4) streng geschützt und nach der ↑Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) besonders geschützt. Der Laubfrosch steht in fast allen deutschen Bundesländern auf der „↑Roten Liste“ für besonders gefährdete Arten!
Der leuchtend grüne europäische Laubfrosch Hyla arborea ist die einzige europäische Lurchart, die Bäume, Pflanzen und Sträucher bewohnt und dort lauernd seine Beute fängt. Der grüne Laubfrosch wird landläufig auch als „Wetterfrosch“ bezeichnet, weil er in hohen Gläsern gefangen gehalten, an hellen sonnigen Tagen an den oberen Rand der Gläser klettert. Wie ich beobachtete, suchen bei Dunkelheit die Laubfrösche auch am Boden nach Nahrung. Der europäische Laubfrosch hat eine solch leuchtend grüne Farbe, dass er gut mit den ↑Pfeilgiftfröschen der tropischen Regenwälder Mittel- und Südamerikas mithalten kann. Sein Bauch ist weiß gefärbt und von der Nase über die stets aufmerksamen kullerrunden Augen zieht sich eine feine dunkle Zeichnung.

Durch seine kräftigen grünen Arme und Beine, an denen jeweils drei gut ausgebildete Finger mit Saugflächen sind, ist der Laubfrosch ein guter Kletterer. Nasse Flächen, Blätter oder Glasfenster sind kein Hindernis stundenlang zu verweilen. Wie ich gesehen habe, können Laubfrösche Faustgröße erreichen. Auf dem Boden sind die Laubfrösche ziemlich unbeholfen. Allerdings ist die Tarnung so gut, dass man den Laubfrosch schon gezielt suchen muss um ihn zu entdecken.
Finden kann man Laubfrösche, in dem man dem auffallenden Ruf folgt. Wer im Sommer, zwischen Juli und Mitte August, in seinem Garten den Ruf einer ↑Elster hört, aber keine Elster sieht, der hat irgendwo einen Laubfrosch sitzen. Der Ruf des Laubfrosches ist dem der Elster zum verwechseln ähnlich! Ausgewachsene Laubfrösche bevorzugen Höhen oberhalb von 2 Metern. Alternativ suchen junge Laubfrösche dichte Hecken und Brombeersträucher auf. Vögel sind die Feinde der Laubfrösche.
Die Nahrungssuche der Laubfrösche ist als ziemlich beschwerlich zu bezeichnen. So erklettert ein Laubfrosch im Blattwerk von Bäumen oder Sträucher eine stabile Stelle, von der aus er alle Himmelsrichtungen einsehen kann. Kommt ein Insekt auch nur in reichbare Nähe, fängt der Laubfrosch mit seiner Zunge die Beute ein. Dabei sind Laubfrösche äußerst wählerisch.
Als ich im Sommer 2006 für einige Tage den abgebildeten Laubfrosch gefangen hielt versorgte ich diesen mit Insekten aus den umliegenden Wiesen. Zum Fangen der Insekten benutzte ich einen Schmetterlingsköcher, mit dem ich dann 4- bis 5-mal am Tag auf Jagd ging. Am liebsten fraß der Laubfrosch ganz kleine Graßhüpfer, kleine Käfer und nur gelegentlich mal eine Fliege. Der Bedarf an Futter war so groß, dass ich teilweise den ganzen Tag mit der Beschaffung des Futters beschäftigt war.
Ansonsten war der Laubfrosch, ein bemerkenswert geduldiges und reizvolles Tier, welches gern vor meiner Camera poste.