Stadt Malchin · Die Stadtgründung
Malchin
Am 26.Juni 1215 wird Malchin erstmals urkundlich erwähnt. Herzog Kasimir II. von Pommern, damals Herr von Zirzipanien, schenkt laut einer in Demmin ausgefertigten Urkunde dem Kloster Arendsee das Dorf Wargentin mit dem halben Wargentiner See (heute Malchiner See). Das Dorf Wargentin ist 1788 völlig eingegangen. Mitunterzeichner dieser Urkunde war unter anderem der Pfarrer Cosvin von Levin. Er war einer der ersten, die an der Christianisierung unserer Gegend bedeutenden Anteil hatten.
Nachdem Zirzipanien nach vielen Kriegen wieder an das Land Mecklenburg gekommen war, gründet Fürst Nicolaus I. von Werle die Stadt am 07.April 1236 und verleiht ihr das Schweriner Stadtrecht.Auf der Gründungsurkunde finden sich auch die Namen von vier Bürgern aus Malchin: Jugard, Gernand, Salemon und Lambert. Sie traten als Zeugen auf und man kann annehmen, dass es sich hierbei um die Lokatoren der Stadt handelt. Die Lokatoren warben im Auftrag des Landesherren in Altdeutschland Familien für ein ihnen unterstelltes Gebiet. Sie erstellten einen Siedlungsplan und legten Dörfer an. Als Entgelt für ihre Vermittlungen bekamen sie ein größeres Stück steuerfreien Landes, das Recht Mühle oder Schenke zu betreiben oder einen Anteil am bäuerlichen Zinns. Sie wurden zu Dorfschulzen, also erste Bürgermeister und damit Inhaber der niederen Gerichtsbarkeit auf dem Lande.
In den ersten Jahrzehnten nach der Stadtgründung vertritt ein Vogt den Fürsten bei anstehenden Gerichtsfällen. Dessen Haus oder Schloß wird um 1370 von den Malchiner Bürgern niedergerissen. Ein besonderer Anlass dazu ist nicht bekannt. 1372 versöhnt sich der Fürst Johann zu Werle wieder mit der Stadt und verspricht, nie wieder ein Haus in Malchin haben zu wollen.