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Eiszeit - Kaltzeiten und Eiszeiten in Nord- und Mitteleuropa

Glaziale Eiszeiten in Nordeuropa

Themenseite: Wetter Analyse für Norddeutschland
Siehe auch: Weichsel-Eiszeit Siehe auch: Kleine Eiszeit Siehe auch: Wetter bei Eiszeiten & Kaltzeiten

Eiszeiten (Kaltzeiten), auch Glaziale Serie (lat. glacies „Eis“), sind lang anhaltende kältere erdgeschichtliche Zeitabschnitte, welche in temperaturabhängigen Zeitabständen, auf der nördlichen Halbkugel der ↑Erde, in Erscheinung treten und ↑Nordeuropa, Teile von ↑Mitteleuropa, nördliche Teile von ↑Asien sowie ↑Nordamerika mit ↑Frost, ↑Schnee oder gar ↑Gletschern überziehen. Ausgelöst werden Eiszeiten (↑Eiszeitalter) durch den Stand der Erde zur ↑Sonne als Folge einer ausgedehnten ↑Erderwärmung von etwa 15.000 Jahren, der ↑Warmzeit (↑Eem-Warmzeit), dem ↑Interglazial oder der Zwischeneiszeit (heute: Eem-Interglazialzeit).

Warmzeiten und Kaltzeiten im Wandel der Neuzeit Geschichte
0 - 150 n.Chr. Warmzeit Zeit d. Römer
150 - 500 n.Chr. Kaltzeit Völkerwanderung
600 - 1500 n.Chr. Warmzeit Einwanderung / Christianisierung
1500 - 1700 Kaltzeit Kleine Eiszeiten
1800 - 2008 Warmzeit Technische Revolution
2013 - 2040 Ohne Angabe Klimawandel

Ostsee bei Prerow am 14. Februar 2010
Die Ostsee bei Prerow auf der Insel Usedom am 14. Februar 2010. (Quelle: ↑Webcam Prerow)

Ursache der Eiszeiten ist die Kontinentaldrift

Die ↑Kontinentaldrift, auch Kontinentalverschiebung genannt, im ↑Mesozoikum, vor ca. 245 Mio. Jahren, war Auslöser eines beständigen Abdriftens unserer Kontinentalplatte zum magnetischem Nordpol. Die aus der immer noch andauernden Kontinentaldrift resultierenden klimatischen Veränderungen in Nord- und Mitteleuropa bewirkten und bewirken klimatische Wechselmechanismen, die zu Inlandvereisungen, beginnend vor 1,8 Millionen Jahren, führten. (KNAPPE; Geschichte von den neun Meeren; Harzmusuem)

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Wissenschaftlich bewiesen ist, dass vor einigen Millionen Jahren weite Teile der Erdoberfläche mit Eismassen überzogen waren und das die Entwicklung der Menschheit in einen engen Zusammenhang mit den verschiedenen globalen Eiszeiten gebracht werden kann. Einer globalen Eiszeit, dem Glazial geht immer eine langanhaltende Warmzeit (Eem) voraus, welche mit kontinuierlich steigenden mittleren Jahrestemperaturen sowie einem über jahrtausende andauernden Anstieg der Meeresspiegel einhergeht. (siehe ↑IRI Temperatur Diagramm.)

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ICE CORE VOSTOK temperature difference from present
IRI Temperatur Diagramm; ↑International Research Institute for Climate and Society; 2010
Quelle: http://iridl.ldeo.columbia.edu/SOURCES/.ICE/.CORE/.VOSTOK/.temp/
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Natur pur im Harz. Ein Harzer Wasserfall.

Als Eiszeiten, Glazial oder Kaltzeit bezeichnet man jene kalten erdgeschichtlichen Zeitabschnitte, welche zu einer vollständigen oder teilweisen Vergletscherung der nördlichen Erdhalbkugel geführt haben, weil die Winterzeit auch die Sommerzeit überdauerte. Jeder dieser Eiszeiten geht eine ausgedehnte Warmzeit (Eem) voraus. Es ist davon auszugehen, dass mit der Abkühlung auf der Erdoberfläche in bestimmten Zeitabschnitten Eiszeiten erfolgten. Geologische Untersuchungen der letzten großen Eiszeiten haben gezeigt, dass die Ausdehnung der Eiszeiten mit fortschreitender Abkühlung auf der Erdoberfläche immer geringer wurde.

Ausgelöst wird eine Eiszeit nach einer ausgedehnten Warmzeit (Eem), welche ab einem bestimmten Zeitpunkt, die Umkehrung von einer Warmzeit in eine Kaltzeit einleitet. Zur Erklärung, kann man z. B. den Anstieg der Meeresspiegel als Auslöser einer Eiszeit nennen:

Die Meere sind für die ↑Thermohaline Zirkulation auf der Erde verantwortlich und werden deshalb auch als „↑Globales Förderband“ bezeichnet. Bekannt ist, dass während einer glazialen Eiszeit, welche sich über den halben Globus erstreckt hat, der Meeresspiegel um 600 Meter gefallen ist. Nach der ↑Würm-Kaltzeit-Vergletscherung (v. 125.000 bis 10.000 Jahren) vor ca. 10.000 Jahren war der Meeresspiegel in Nordeuropa um ca. 140 Meter bis 160 Meter gefallen, weil der Frost einen großen Teil des Wassers aus den Meeren und der Luft in Form von ↑Gletschern gebunden hat.

Hat die ↑Thermohaline Zirkulation durch die Absenkung des Meeresspiegels während der Eiszeit zur ihrem eigentlichem Weg zurück gefunden, kehrt sich die Kaltzeit wieder in eine Warmzeit um und alles beginnt von neuem.

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Der Menschheit sind vier große Eiszeiten bekannt; die ↑Günz-Eiszeit vor etwa 640-540tausend Jahren, die ↑Mindel-Eiszeit vor etwa 480.000 – 430.000 Jahren, die ↑Riß-Eiszeit vor etwa 240.000 – 180.000 Jahren und die ↑Würm-Eiszeit 125.000 – 10.000 Jahren in deren Warmzeit wir uns heute befinden. Für die landschaftliche Prägung von Mittel- und Norddeutschland sind die Abschnitte (KEILHACK 1896) der ↑Elster-Eiszeit, der ↑Saale-Eiszeit und der ↑Weichsel-Eiszeit mit ihren gletscherfreien Zeitabschnitten, der Elster-Saale-Zwischenzeit (heute: Holstein-Interglazialzeit) (GELLERT 1965) und der Saale-Weichsel-Zwischenzeit (heute: Eem-Interglazialzeit).

Tipping Point

Als „Tipping Point“ (Umkipp-Punkt) wird jene Aktion bezeichnet, bei der eine winzig kleine Veränderung eine unwiderrufliche Kettenreaktion auslöst. Einfacher gesagt: Wann ein gefülltes Wasserglas zum Überlaufen kommt, weiß keiner ganz sicher.

Der ↑Klima-↑Tipping Point kann für die Auslösung von regulären Kalt- oder Eiszeiten von ausschlaggebender Bedeutung sein. Selbst in unserem heutigen Klima gibt es aktive Tipping Points, welche z. B. für kalte Zeitabschnitte im Hochsommer in Norddeutschland verantwortlich sind. Eine solche kleine Kaltzeit ist z. B. die „Schafskälte“, zwischen dem zwischen dem 4. und dem 20. Juni.

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Die ↑Schafskälte ist lt. Wikipedia eine ↑meteorologische Singularität. In vielen Jahren gibt es um den 11. Juni (zwischen dem 4. und 20. Juni) einen Kälteeinbruch nach ↑Mitteleuropa, speziell in Deutschland. Aus dem Nordwesten strömt kühle und feuchte Luft, die Temperatur sinkt dann stark ab, um 5 bis 10 Grad.

Üblicher Weise sinken während der Schafskälte in Norddeutschland, je nach Wetterlage, nur um einige Grad. Das Killikus Klima Diagramm zeigt, dass im Sommer 2006, die Schafskälte zwischen dem 26.05.2006 und dem 11.06.2006 einsetzte und am 20.07.2006 einen fast winterlichen Kälteeinbruch brachte, welcher jedoch einige Stunden später durch besonders warmes Wetter korrigiert wurde. (Blog Beitrag: ↑Kipp-Punkt als Schwarzer Schwan; ↑Golfstrom Anomalie)

Schafskälte 2006

Erde

Die Erde ist vor ca. 5 Milliarden Jahren entstanden und kühlte seither immer weiter ab. Der Prozess der Abkühlung findet auch heute noch statt und wird auch in Zukunft weiterhin stattfinden. Während sich der ↑Erdkern und der ↑Erdmantel vor Milliarden von Jahren durch häufig auftreffende von ↑Asteroiden, ↑Meteoroiden und anderen Gestein sowie großen Mengen ↑kosmischer Strahlung nur langsam abkühlen konnte, ist die Erde heute nur der Kosmischen Strahlung und geringen Mengen kosmischen Gesteins, in Form von Meteoroiden ausgesetzt.

Kosmische Strahlung

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↑Kosmische Strahlung (engl. Cosmic Rays) ist eine hochenergetische ↑Teilchenstrahlung aus dem Weltall, dem ↑Universium. Sie besteht vorwiegend aus ↑Protonen, daneben aus ↑Elektronen und vollständig ↑ionisierten Atomen. [WIKIPEDIA 2009/10] Diese ↑Strahlung erzeugt, wenn auch nur zu einem geringen Teil, durch ↑Reibung ↑kinetische Energie im ↑Erdkern unserer Erde. Die Reibung der ↑Kosmischen Strahlung bewirkt eine ↑elektrostatische Ladung des Erdkernes sowie kinetische Energie in Form von ↑Wärme, was Auswirkungen auf das ↑Erdmagnetfeld und Auswirkungen auf die ↑Temperaturen an der ↑Erdoberfläche hat. Diese elektrostatische Ladung wird als ↑Magnetostatik bezeichnet und behandelt die zeitliche konstante der ↑Magnetfelder.

Einen Teil der im ↑Erdinneren entstehenden energetischen Energie gibt der ↑Erdkern über ↑äußeren Erdkern und den ↑Erdmantel an die ↑Erdoberfläche weiter. – Es kommt zu einem ↑Treibhauseffekt auf der Erdoberfläche, bei dem sich die Erdoberfläche auf ein Temperatur-Maximum, mit einem Wasserstand von mehreren hundert Metern über dem MINIMUM, erwärmt. Die energetische Erdwärme wird über die Meere, als in Form ↑Thermohaline Zirkulation über den gesamten ↑Globus transportiert und verliert durch die ↑Verdunstung an ↑thermischer Energie.

Sonnenfleckenzyklus

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Neben den genannten Erscheinungen, wie die kinetische Energie der Erde und das Verhalten der ↑Erdmagnetfelder beeinflussen die Aktivitäten der Sonne und anderer Gestirne das energetische Klima der Erdoberfläche. Der Wechsel zwischen Warm- und Kaltzeiten auf der Erde wird von vielen Wissenschaftlern mit den sogenannten ↑Sonnenflecken der Sonne in Verbindung gebracht. Sonnenflecken sind dunkle Stellen auf der sichtbaren Sonnenoberfläche (↑Photosphäre), die kühler sind und daher weniger sichtbares Licht abstrahlen als der Rest der Oberfläche. Ihre Zahl und Größe ist das einfachste Maß für die ↑Sonnenaktivität (↑NOAA Diagramme). Die Häufigkeit der Sonnenflecken unterliegt einer abweichenden Periodizität von durchschnittlich 11 Jahren (10,4 nach GLEISSBERG), was als ↑Sonnenfleckenzyklus bezeichnet wird. [WIKIPEDIA/↑Sonnenflecken](Aktuelle ↑Sonnenflecken Informationen/SUNSPOT NUMBER)

Verschiedene Wissenschaftler des 19. und 20. Jahrhunderts, wie ↑Samuel Heinrich Schwabe (1789-1875), ↑Max Waldmeier (1912-2000), ↑Johann Rudolf Wolf (1816-1893) und Wolfgang Gleißberg (1903-1986) haben die Aktivitäten der Sonne sowie die Entstehung von Sonnenflecken mit den klimatischen Veränderungen und die Entstehung der „Kleinen Eiszeiten“, zwischen 1400-1520 (↑Spörer Minimum), 1640-1700 (↑Maunder Minimum) und 1805-1925 (↑Dalton Minimum) in einen Zusammenhang gebracht. Nach Ansicht der Wissenschaftler haben Sonnenflecke, welche nach einer ↑Sonneneruption entstehen, ein wichtige Bedeutung für das Klima auf der Erde. Demnach sinkt oder steigt, in vorher berechenbaren Zeitabständen die Aktivität der Sonne. Sinkt die Aktivität der Sonne, in dessen Zeitraum weniger Sonnenflecken wahrgenommen werden, sinken mittelfristig auch die Temperaturen auf der Erde. (Siehe auch WIKIPEDIA; ↑Kleine Eiszeit Ursachen; ↑Astronews.com, Stefan Deiters 2. Juni 2009)

Gleissberg Zyklus

Die interessantesten Ausführungen über Sonnenfleckenzyklus sind von dem deutschern Astronomen, Mathematiker und Physiker Wolfgang Gleißberg (1903-1986). Er beschrieb unter anderem, den nach ihm benannten 80-jährigen Gleißberg-Zyklus. Der ↑Gleißberg-Zyklus (oder auch Gleissberg-Zyklus) geht von unterschiedlichen Sonnenaktivitäten in einem Zeitraum von 77,6 Jahren aus. Die untere Grenze von 72 Jahren im Gleißberg-Zyklus entspricht sieben Zyklen, deren durchschnittliche Dauer 10,3 Jahre beträgt. Nach dem Gleißberg-Zyklus gibt es zwischen 2020 und 2030 erneut eine Abkühlung auf der Erde, was zu einer Kleinen Eiszeit führen kann. (Siehe: Timo Niroma, Finnland; ↑Gleissberg Zyklus, ↑200-jährige Zyklus der Sonnenflecken)

Jahreszeiten

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Die ↑Jahreszeiten, welche durch den Wechsel von warmen und kalten Zeitabschnitten bestimmt werden, werden durch den ↑Umlauf der Erde um die ↑Sonne bestimmt. Grund für die unterschiedliche Kalt- und Warmzeiten, also die Jahreszeit ist die Neigung der ↑Erdachse und der daraus folgenden Neigung der ↑Äquatorebene zur Erdbahnebene von etwa 23,5°. In den Wintermonaten steht die Erdachse um -23,5° zur Sonne, was für den Winter am nördlichen Polarkreis sorgt. (siehe auch: Jürgen Giesen; SWR 2006; ↑Jahreszeiten)

Abkühlung der Erde

Die schrittweise Abkühlung der Erde führte vor ca. drei Milliarden, dem ↑Archaikum zu erstem Lebewesen auf der Erde. Vor 500 Millionen Jahren, im ↑Kambrium, entwickelten sich die grundlegenden Baupläne vieler mehrzelliger Tierstämme (s. ↑Kambrische Explosion), die seitdem die Erde bevölkern und die ↑Evolution einleiteten. Vor etwa 160.000 Jahren entwickelte sich der ↑moderne Mensch (Homo sapiens) in Afrika und begann in den kommenden jahrtausenden die Erdoberfläche zu besiedeln. Die Vereisung der nördlichen Halbkugel durch Eiszeiten verhinderte bis ca. 10.000 v. Chr. (siehe: ↑Samen (Volk)) und mit weiteren Unterbrechungen bis zum Jahre 600 n. Chr. (siehe: ↑Völkerwanderung) die Ausbreitung der modernen Menschen auf der nördlichen Halbkugel der Erde.

Treibhauseffekt – Erwärmung der Erde

Nachvollziehbar ist, dass eine drastische klimatische Veränderung mit dem Anstieg der ↑Meeresspiegel einhergehen kann. So ändert sich mit einem Anstieg der Meere nicht nur der Weg der ↑Thermohalinen Zirkulation sondern es ändert sich auch der Anteil von Feuchtigkeit in der Atmosphäre. Diese Änderung in der Atmosphäre bezeichnet man als ↑Treibhauseffekt. Mit dem Treibhauseffekt entsteht ein weltweites Ungleichgewicht an Luftfeuchtigkeit in der Atmosphäre, was durch umfangreiche Niederschlägen einhergehend mit Stürmen durch die Natur ausgeglichen wird. Die übertriebene Bewegung der ↑Luftmassen hat wiederum Auswirkungen auf die Thermohaline Zirkulation, was am MAXIMUM zu einer Umkehr der klimatischen Bedingungen und somit zu einer glazialen Eiszeit oder ↑Kleinen Eiszeit führt.

Da sich die Erde in der Vergangenheit jedoch soweit abgekühlt hat, dass die Meeresspiegel nicht mehr auf über 600 Meter (↑Pliozän) ansteigen, sondern nur noch auf etwa 120-140 Meter (↑Würmkaltzeit) sind die Auswirkungen des Treibhauseffektes auch deutlich verhaltener. Aus diesem Grund wird sich die Erde in der Zukunft eher durch häufige kleinere Eiszeiten abkühlen, bei denen der Meeresspiegel nur noch um 25 bis 40 Meter sinkt.

Kleine Eiszeiten

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Neben den großen glazialen Eiszeiten der Erdgeschichte kommt es in Zeitabschnitten von 200 bzw. 1200 Jahren zu mehreren „↑Kleinen Eiszeiten“ (s. oben) auf der Nordhalbkugel, welche über Jahrzehnte langanhaltende und sehr kalte Winter sowie nass-kalte kurze Sommer verursachen. Die Kleinen Eiszeiten müssen nicht zwingend mit einer Vergletscherung einhergehen. Allein die historisch überlieferte Formulierung „Der Hafer fault am Halm.“ besagt, dass eine Landwirtschaft in Nord- Mitteleuropa während einer „Kleinen Eiszeit“ nicht mehr möglich ist und dass es zu langen Hungersnöten in Europa kam.

Kleine Eiszeiten fanden möglicher Weise auch zur Völkerwanderung, zwischen im Jahre 150 bis etwa 450 unserer Zeitrechnung, statt. Auffallend ist, dass die alle antiken nordischen Völker, in einem Zeitraum von 200 Jahren Nordeuropa verließen und in wärmere, z. Teil römisch besetzte Gebiete am Schwarzen Meer (↑Goten) oder am Mittelmeer (↑Wandalen) umsiedelten. Die Stämme der ↑Angeln (Schleswig-Holstein) und der ↑Sachsen (Harz) besiedelten das feucht-nasse Britannien (England).

Völkerwanderungen im Europa vom zweiten bis fünften Jahrhundert nach Christus
Völkerwanderungen im Europa vom zweiten bis fünften Jahrhundert nach Christus
Quelle: ↑German Wikipedia; Sansculotte; August 2003

Die Kleinen Eiszeiten im Mittelalter fanden zwischen 1400-1520 (Spörer Minimum), 1640-1700 (Maunder Minimum) und 1805-1925 (Dalton Minimum) statt, wobei die Kleinen Eiszeiten in der Renaissance (z. dt. Wiedergeburt) als besonders hart bezeichnet werden. Seit 1925 wurden die Menschen in Nord- und Mitteleuropa von Kaltzeiten oder Eiszeiten verschont.

Eiszeiten und der Mensch

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Während für den modernen Menschen des 21. Jahrhunderts, die meisten immer wiederkehrenden Katastrophen, wie ein Tsunamie, ein Erdbeben, die Wüstenwanderungen, Wirbelstürme oder Überschwemmungen oder gar ein Meteoriten Einschlag, als ein mehr oder weniger regionales und darüber hinaus, zum Teil beherrschbares natürliches Ereignis betrachtet wird, ist die Vorstellung von einer langanhaltenden Frostperiode, welche, einhergehend mit Eis und Schnee auch nur wenige Jahre andauen könnte, die wahrscheinlich größte aktuelle natürliche Bedrohung der Menschheit. Die Vorstellung, das eine „Kleine Eiszeit“, wie die „Kleinen Eiszeiten“ im ausgehenden Mittelalter als Folge des Klimawandels auftreten könnten, ist heute wahrscheinlicher als die Vorstellung von Palmen an der Ostsee und Malaria in Europa. Bereits die Annahme, dass in den kommenden 40 Jahren nur die geringste Wahrscheinlichkeit für eine „Kleine Eiszeit“ besteht, wird das Denken und Handeln der Menschen in den kommenden 20 Jahren erheblich beeinflussen und einen nachhaltigen Einfluss auf die zukünftige gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung in Nord- und Mitteleuropa haben.

Die Vorstellung, dass durch eine länger anhaltende Frostperiode die gesamte hochentwickelte Landwirtschaft, Tourismusindustrie und Wirtschaft der nördlichen Halbkugel für Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte zum Erliegen kommen könnte, ist seit der Klimakonferenz im Dezember 2009 und dem kurz darauf folgenden langanhaltenden frostigen Winter ein viel diskutiertes Thema in der Gesellschaft. Während auf der UN-Klimakonferenz, auch „Welt-Klimagipfel“ oder nur „Klimagipfel“ genannt, die vom 7. bis zum 18. Dezember 2009 in Kopenhagen stattfand, über eine mögliche Erderwärmung durch den Ausstoß von CO2 und dessen Folgen diskutiert wurde, setze am 6. Dezember 2009, pünktlich zu Konferenzbeginn ein Winter ein, der eiszeitähnliche Verhältnisse über ganz Nord- und Mitteleuropa, Teilen von Asien und Nordamerika brachte. Der Winter 2009/10 brachte in Europa ein vorübergehendes internationales Verkehrschaos in allen Bereichen und führte am Ende zum Zufrieren der polnischen und deutschen Wasserstraßen sowie zum Zufrieren von Teilen der Ostsee.

Weil sich der Winter 2009/10 vorwiegend in den klassischen Regionen der Weichsel-Kaltzeit (Weichseleiszeit) zeigte, hat eine breite Diskussionen über eine mögliche „Eiszeit“ den Worten „Klimawandel“ und „Klimaerwärmung“ eine völlig neue Bedeutung gegeben. Den Menschen in Europas nördlichen Regionen wurde durch den Winter 2009/10 wieder einmal bewusst, dass die eigentlichen Folgen der Klimaerwärmung nicht unbedingt mit subtropischen Temperaturen und Palmen an den Nord- und Ostseestränden einhergehen, sondern zu langanhaltenden Frostperioden mit Schnee, Schneemassen und Schneeverwehungen sowie erfrorene Menschen (Polen; Januar 2010/ 260 Frostopfer) einher gehen kann.

Fazit – Klimawandel im 21. Jahrhundert

Seit mehr als drei Milliarden Jahren geht die schrittweise Abkühlung der Erdoberfläche mit ausgedehnten Eiszeiten einher. Vorraussetzung für eine Eiszeit ist eine mehr als tausend Jahre lang anhaltende Warmzeit, welche aus gehend vom MINIMUM, zu einem deutlichen Anstieg der Meeresspiegel, zu einem globalen Anstieg der Luftfeuchtigkeit sowie zu mehr vulkanischer Tätigkeit auf der Erde führt. Vor ca. 22.000 Jahren, am Ende letzten Eiszeit (Weichsel-Kaltzeit) stiegen die Temperaturen in Nordeuropa innerhalb von nur 10.000 Jahren von -10°C auf durchschnittlich +10°C, was zum Schmelzen der Gletscher zwischen Brandenburg und Grönland führte. Seit 8.000 Jahren findet eine langsame Abkühlung von durchschnittlich +10°C (8000 v. Chr.) auf den Stand von heute 0°C statt.

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IRI Temperatur Diagramm; ↑International Research Institute for Climate and Society; 2010

Nach unserer Ansicht sollte die aktuell, von den Wissenschaftlern und Regierungen, geführte Diskussion über den Klimawandel weniger über die Wahrscheinlichkeit von Malaria in Europa geführt werden. Viel interessanter ist doch die Frage, was passiert bei einer weiteren Abkühlung?- und wie können wir Vorsorge tragen.

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Hilfreiche Links:

↑(Astro-) Physik und Erdklima - Sternwarte Universität Bonn; K.S. de Boer 03.07.2001
Autor: Johannes Ludewig
Last Edit: 01.03.23
Quellenangabe: WIKIPEDIA; Research Institute for Climate and Society; Die Weichsel-Eiszeit im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik; AKADEMIE-VERLAG BERLIN, 1965; Hartmut Knappe, Karl-Armin Tröger "Geschichte von den neun Meeren", Harzmuseum Wernigerode Heft 19/20;
Bildangaben: Johannes Ludewig
Erstellt: 30.01.2010
Version: 25.09.2013
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