Moorfrosch (Rana arvalis arvalis)
Moorfrosch (Rana arvalis)
Moorfrosch (Rana arvalis arvalis NILSSON, 1842):
Der etwa 5 Zentimeter große, gut gezeichnete, braun- bis bräunlich gefärbte Moorfrosch (Rana arvalis arvalis), wie die heimische Unterart des Moorfroschs (Rana arvalis) bezeichnet wird, welcher in großer Anzahl in den Warsower Feuchtwiesen, im NSG Neukalener Moorwiesen am Kummerower See, unweit der Hügelkette in der Mecklenburgischen Schweiz in Mecklenburg-Vorpommern vorkommt und die Kanäle der sumpfigen Wiesen (Feuchtwiesen) bewohnt, besticht im zeitigen Frühjahr durch seine intensive leuchtend hellblaue Färbung und seinen sehr eigenwilligen Balzrufen, die an das Gluckern einer untergehenden Flasche erinnern. Der in Mecklenburg-Vorpommern vorkommende Froschlurch Moorfrosch (Rana arvalis arvalis) ist eine besonders seltene geschützte Froschart aus der Familie der Echten Frösche, welche im weitesten Sinne vom Aussterben bedroht ist und deshalb auf der Roten Liste (↑NABU-Liste) der bedrohten Tierarten steht.
Weil das Leben der Moorfrösche (Rana arvalis arvalis) für „stark gefährdet“ eingestuft wird, freuen wir uns, dass wir von einem guten Bestand der Moorfrösche an der Peene in Mecklenburg-Vorpommern berichten können. Neben dem Standort in den „Warsower Wiesen” im NSG Neukalener Moorwiesen konnten wir den Moorfrosch auch in Entwässerungsgräben bei Wendischhagen am Malchiner See und in dem NSG Wüste Glase bei Vollrathsruhe antreffen.
Der Moorfrosch (Rana arvalis arvalis) lebt in besonders natürlichen extensiv genutzten sumpfigen und klatschnassen Wiesen und ist nur im zeitigen Frühjahr, bei der Balz zu beobachten. Diese feuchten Wiesen gehören zu den Niedermooren in der Mecklenburgischen Seenplatte und dem Urstromtal der Peene. Die Niedermoore in Mecklenburg sind während der letzten Eiszeit vor rund 10.000 Jahren rund um das Endmoränengebiet der Mecklenburgischen Schweiz entstanden. Der Moorfrosch besiedelt bevorzugt Lebensräume mit hohem Grundwasserstand oder periodischer Überschwemmungsdynamik, vor allem Niedermoore, Bruchwälder, sumpfiges Extensivgrünland, Nasswiesen sowie Weichholzauen der größeren Flüsse, Hochmoore und Zwischenmoore. Dort befinden sich auch seine Laichgewässer, die sich durch Sonnenexposition und teilweise Verkrautung mit Seggen-, Binsen- und Wollgrasrieden oder Flutrasen auszeichnen. So kann man auch in den Hochmoorgewässern von Ostfriesland in Schleswig-Holstein gelegentlich auf dem Moorfrosch treffen. Zur Überwinterung sucht der Moorfrosch unter anderem feuchte Gehölzbiotope auf. [↑Wikipedia]
Im Sommer kann man den Moorfrosch zwar gelegentlich hören, jedoch bietet die Farbe des Frosches so viel Tarnung, dass dieser kaum noch zu erkennen ist. Darüber hinaus sind Moorfrösche außerhalb der Paarungszeit Nachttiere und reagieren bereits auf die kleinste Bewegung. Junge Moorfrösche sind auch am Tage munter. Bei günstiger Witterung beginnt der braune Moorfrosch bereits zwischen Ende März und Mitte April mit dem Brutgeschäft. Zu dieser Zeit wechselt der sonst braungefärbte unscheinbare Frosch die Farbe seiner Haut. Gegen Mitte April setzen die Balzrufe („wuog ...wuog ... wuog...“ alternt. „ueg … ueg … ueg …“) ein und der Moorfrosch zeigt sich für einige Tage in einem hellblauen Gewand. Die Stimme klingt dumpf glucksen und die Töne erfolgen kurz nacheinander.
Der hellblau gefärbte Frosch bietet zu Balzzeit im zeitigen Frühling, wo noch wenig Leben erwacht ist, mit seiner leuchtenden bläulichen Farbe einen imposanten Anblick. Während der Paarungszeit halten sich die Moorfrösche in moorigen Gewässern auf und legen ein bis zwei Ballen Laich mit etwa 2.000 Eiern an gut versteckten sumpfigen Stellen im Wasser ab. Die Larven der Moorfrösche verwandeln sich nach zwei bis drei Monaten zu kleinen jungen Moorfröschen, welche erst nach drei Jahren Geschlechtsreif werden. Nach der Paarungszeit zieht sich der Moorfrosch wieder auf das Land zurück und sucht dort nach Nahrung zu denen Fliegen, Spinnen, kleine Käfer, Würmer und kleine Graßhüpfer gehören.
Das Verbreitungsgebiet der Moorfrösche erstrecht sich von Nordeuropa und Mitteleuropa bis nach Sibirien. Die bei uns in Deutschland vorkommende Unterart der Moorfroschs Rana arvalis arvalis, für den die Beschreibung zutrifft, trifft man von Belgien, Luxemburg. Nordostfrankreich, Dänemark, Schweden, in Finnland bis Ivalo und in Sibirien bis 90° Grad. Im Süden gereicht der Lebensraum des Moorfroschs bis Westösterreich und Nordrumänien.
Hilfreiche Links:
- ↑Moorfrosch - WIKIPEDIA
- ↑Amphibien in Österreich
- ↑NABU - Amphibien- und Reptilienschutz aktuell
- ↑Rote Liste - Rana arvalis