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Ökologische Garten- und Landwirtschaft

Gesund leben mit Omas Garten.

Unter ↑ökologischer Landwirtschaft versteht man, "...die Herstellung von Nahrungsmitteln und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen auf der Grundlage möglichst naturschonender Produktionsmethoden unter Berücksichtigung von Erkenntnissen der Ökologie und des Umweltschutzes. Die ökologische Landwirtschaft verzichtet weitgehend auf den Einsatz von synthetischen Pflanzenschutzmitteln, Mineraldünger und Gentechnik, wie sie zum Teil in der konventionellen Landwirtschaft zum Einsatz kommen. Den Erzeugnissen der ökologischen Landwirtschaft dürfen vor dem Verkauf als Bio-Lebensmittel keine Geschmacksverstärker, künstliche Aromen oder Farb- und Konservierungsstoffe zugefügt werden. 2013 wurden weltweit 43,1 Millionen Hektar, knapp ein Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche, ökologisch bewirtschaftet. Flächenbezogen ist der Anteil der ökologischen Landwirtschaft in Österreich (19,5 %) und Liechtenstein (31 %) am höchsten." (Quelle: Wikipedia)

Getreidefeld industrieller Landwirtschaft

Etwa 90% der landwirtschaftlichen Nutzfläche auf der Erde wird noch heute von Hand bewirtschaftet. (Faszination Erde; Dirk Steffens) Diese Aussage besagt, dass nur etwa 10% der landwirtschaftlichen Nutzfläche auf der Erde technologisch genutzt werden, was überwiegend die landwirtschaftlichen Nutzflächen nördlich des 51. Breitengrades betrifft.

Gründe für die rasante technische Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktionsmittel nördlich des 51. Breitengrades stehen in direktem Bezug zu den klimatischen Bedingungen in den nördlichen Regionen der Erde. Um nördlich der Alpen erfolgreich Landwirtschaft zu betreiben hat die Landwirtschaft, klimabedingt, insgesamt nur 4 Monate Zeit. In der Zeit zwischen dem 15. Mai (Eisheilige) und dem 4. November muss die Saat ausgebracht, gehegt, gepflegt und wieder eingebracht werden. Dabei müssen etwa 50% der nutzbaren Fläche für die Futtermittelherstellung für die Tierhaltung zur Verfügung gestellt werden.

Getreidefeld industrieller Landwirtschaft

Zwischen 1945 und 2016 verwandelte sich die landwirtschaftliche Produktion von einer eher 'ökologischen Landwirtschaft' zu einer hochmodernen, zum Teil futuristisch anmutenden Industrie. Mit riesigen, Roboter ähnliche Landmaschinen werden heute in Mecklenburg-Vorpommern und anderen landwirtschaftlich geprägten Regionen die schier unüberschaubar großen Felder bewirtschaftet. Eine heutige Landmaschine entfaltet erst auf dem Feld angekommen, ihre wahre Größe. Von Raupen oder riesigen Rädern getragen verrichten diese Roboter unter Aufsicht einer qualifizierten Fachkraft in wenigen Stunden Feldarbeit, die noch vor einigen Jahren Tage dauerte. Die von Sateliten gesteuerten Maschinen arbeiten präzise, unentwegt und mit einer faszinierenden Geschwindigkeit. Betrieben werden die durchweg automatisierten Landmaschinen nicht mehr vom dem Bauern selbst, sondern von (Lohn)-Anbietern, die einzelne landwirtschaftliche Dienstleistungen zu Verfügung stellen. Viele Bauern verfügen heute nur noch über einfache Traktoren und einige moderne landwirtschaftliche Gerätschaften.

Rapsfeld Monokultur

Noch vor der Jahrtausendwende stand das Getreide, Weizen, Roggen, Gerste oder Hafer etwa einen Meter hoch auf den Feldern und bewegte sich schwingend im Wind. Bei Gewittern wurden ganze Felder vom Wind flach auf den Boden gedrückt, was die Ernte deutlich erschwerte. Das Getreide von heute hat maximal eine Höhe von 30 Zentimetern. Es biegt und wiegt sich nicht mehr im Wind. Moderne Getreidezüchtungen sind resistent gegen Pilzkrankheiten. Das wenige Stroh was bei der Ernte entsteht, wird bei der Ernte auf dem Feld zu Pulver gemahlen und verstreut. Ob die heutigen Getreidesorten, die dem Getreide des 20. Jahrhunderts kaum noch ähneln gezüchtet oder genetisch modifiziert sind ist von Weitem nicht zu erkennen. Die heutige moderne Landwirtschaft ist die vollendete Industrialisierung, bestehend aus kurzen effizienten Wegen, von der Saat bis zur Börse.

Ökologische Landwirtschaft

Wenn man realistisch über ökologische Landwirtschaft nachdenkt, muss man sich als erstes die Frage stellen, ob der technische Wandel überhaupt noch von Hand bewirtschafte Landwirtschaften zulässt?

Ökologischer Kürbisanbau

Erdbeerplantage von Oma

Oma hatte in den 60-iger und 70-iger Jahren an den Weinhängen von Radebeul bei Dresden, dort wo sonst Weinreben in der Sonne wachsen, eine Erdbeerplantage. Die sonnige Hanglage auf an dem Weinberg brachte bereits im Mai prächtige Erträge. Die etwa 1 Ha große Erdbeerplantage wurde von Hand bewirtschaftet:

Die Erdbeerplantage an den Weinhängen bei Radebeul bestand aus horizontal angelegten Erdbeerreihen. Den Erdbeerpflanzen spendeten einige Pfirsichbäume den notwendigen Schatten in der Mittagshitze. Zur Erdbeerplantage gehörte ein kleiner Hühnerhof und ein kühler Gewölbekeller zur Aufbewahrung der Ernte. Am Fuße der Plantage befand sich ein Gemüsegarten mit Bohnen, Möhren, Rüben und vielerlei Gewürzen. Auch Brennnesseln waren zu sehen, auf deren Bedeutung ich später eingehen werde.

Ökologischer Garten

Im Hinterhof der typischen kleinen sächsischen Villa, zu der auch eine kleine Orangerie gehört, befand sich ein Hühnerhof mit etwa 30 Hühnern, die mit ihren täglichen Eiern erträglich, dass Geschäft unterstützten. Auf dem Hof befand sich kein einziger Kompost. Alles wurde verwertet, bis hin zur letzten Brennnessel. Ohne Not ernährte die kleine Plantage die Familie in einer Zeit, wo Mangel an Vitamine und Früchten zum Alltag der DDR gehörten.

Wie funktionierte der ökologische Gartenbetrieb

Mit den ersten Sonnenstrahlen am Morgen begann die Gartenarbeit. Bereits wenige Minuten nach dem Sonnenaufgang, wenn es noch kühl war, gingen die Obstbauern in die Erdbeerplantage. Dies Plantage wurde zu dieser Zeit noch einfach als Garten bezeichnet. Einzig die für damalige Verhältnisse prächtigen Erlöse lassen heute auf eine Plantage schließen. Die Gartenarbeit begann in den frühen Morgenstunden und war zum Frühstück beendet. Die tägliche Arbeit bestand überwiegend im Jäten von Unkraut und gießen der Pflanzen. Das Unkraut wurde in Körben gesammelt und an die Hühner verfüttert. Auf dem engen Hühnerhof freuten dieses sich über jeden grünen Halm. Die Hühner lieferten Eier, Hühnerfleisch und wertvollen Dung, den Hühnermist. Auch der Hühnermist wurde gesammelt. Der Mist kam unter die Erdbeerpflanzen zur Düngung.

Brennnessel als Pflanzenschutzmittel

Eine besondere ökologische Bedeutung kam den ↑Brennnesseln (Urtica) zu. Obwohl es noch nur Handschuhe aus Wolle gab, die schnell verschmutzten, wurde jede Brennnessel sorgfältig wenige Zentimeter über dem Boden abgeschnitten und geerntet. Die abgeschnittenen Brennnesseln kamen in ein Regenwasserfass, aus dem ein übel stinkender Geruch entwich. Wohl deshalb befand sich auf dem Regenwasserfass ein schwerer hölzener Deckel unter dem eine alte Decke zur Abdichtung angebracht war.

Bevor die Arbeit am Morgen begann entnahmen die 'Ökogärtner' einen Eimer der stinkenden Brennsesseljauche dem hölzernen Regenwasserfass. Der stinkenden Jauche wurden 10 Teile frisches Wasser hinzugefügt, so dass der grässlich stinkende Geruch verflog. In Gießkannen eingebracht, trugen die Gärtner den stark verdünnten Brennnesselsud in die Erdbeerbeete. Mit Gießkannen wurde der Brennnesselsud ausgebracht. Ich kann mich nicht mehr darin erinnern, dass meine Großmutter jemals von Ungeziefer oder zu viel Unkraut sprach. Der stinkende Brennnesselsud war das Pflanzenschutzmittel im 20. Jahrhundert. Mit ihm wurden Gemüse, Obst und Zierpflanzen vor allem geschützt was bekannt war. Einzig die Pfirsiche und Rosen wurden gelegentlich mit Vovatox, einen weißen Pflanzenschutzmittel gepudert.

Brennnesseljauche und Brennnesselsud

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„Die ↑Brennnesseljauche wird auf die gleiche Weise wie ein Brennnesselsud hergestellt, braucht aber bis zu zwei Wochen, bis sie gebrauchsfertig ist. Sie wird ein- bis zweimal täglich umgerührt und entwickelt dabei – wie ihr Name schon vermuten lässt – einen recht unangenehmen Geruch, der durch den Gärprozess entsteht, deshalb sollte der Eimer möglichst weit entfernt vom Haus stehen. Diese Gärung lässt sich beschleunigen, indem der Eimer an einen möglichst sonnigen Platz gestellt wird. Sobald sich auf der Oberfläche des Wassers keine Blasen mehr bilden, kann die Brennnesseljauche abgesiebt werden, um sie wie einen Flüssigdünger aus dem Handel dem Gießwasser hinzuzufügen. Das Mischungsverhältnis von Jauche und Wasser sollte hierbei mindestens 1:10, bei noch jungen Pflanzen mindestens 1:20 betragen, denn sonst könnten die Wurzeln der Pflanzen, die mit der Jauche gedüngt werden sollen, verbrennen. Brennnesseljauche kann als Dünger für Zierpflanzen wie auch für Gemüse und Obst verwendet werden. Sie enthält sehr viel Stickstoff, das die Pflanzen vor allem für ihr Blattwachstum benötigen.“ (Quelle: ↑Haushalts- und Gartenlexikon)

Grüne Romantik - Schlusswort

Die kleine Erdbeerplantage im sächsischen Radebeul war um 1969 ein durchweg ökologischer Garten nach modernsten Vorstellungen. Es gab keinerlei motorisierte Technik oder gar Chemie. Alles was in dem kleinem Gartenbaubetrieb zur Anwendung kam gelangte in einen Kreislauf, der am Ende gute Erlöse erzielte - ohne Plastikplanen, ohne Verpackung ohne Chemie.

War die Gartenarbeit am Vormittag beendet, kamen die ersten Kunden. Sie kauften Erdbeeren, Hühnereier, Obst, Gemüse und Frischblumen. Es gehört ein großes Maß Romantik dazu, sich vorzustellen, dass dies wirtschaftlich heute noch realisierbar ist. Zu einem echtem ökologischen Garten gehört viel Liebe, Sorgfalt und vor Allem die Bereitschaft mit dem ersten Sonnenstrahl am Morgen mit der Arbeit zu beginnen und diese erst mit dem letzten Sonnenstrahl zu beenden.

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Autor: Johannes Ludewig
Last Edit: 26.02.23
Quellenangabe:
Bildangaben: Killikus
Erstellt: 11.10.2016
Version: 25.09.2013
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