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Kreidefelsen Insel Rügen Ostsee

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Kreidefelsen der Insel Rügen an der Ostsee

Ostsee Kreidefelsen Insel Rügen.

Kreidefelsen Rügen

Kreidefelsen Kliffküste

Die Kreidefelsen von Rügen und von Mön in Dänemark: Als Kreidefelsen wird beispielsweise der Königsstuhl, ein Bestandteil der Kreide-↑Kliffküste auf der Insel Rügen in Vorpommern, nördlich der Hafenstadt Saßnitz bezeichnet. Der größte Kreidefelsen auf der Insel Rügen ist der Königsstuhl mit einer Höhe von 118 m. Sowohl die Kreidefelsen auf der Insel Rügen und Kreidefelsen der Kreideküste auf der ↑Insel Mön in ↑Dänemark ähneln sich in auffallender Weise. Obwohl das Kreidekliff der Insel Mön etwas bizarrere Zinnen und Grate hat, sind die Länge, Höhe und die Ausbreitung der Steilufer beider Kreidekliffe (siehe ↑Kliffküste) mit ihren Kreidefelsen sehr ähnlich. Selbst die mit Laubwald bedeckten Höhenrücken, welcher als Plateauwald bezeichnet wird, sind vergleichbar. Dieser Zusammenhang lässt sich darstellen, wenn man etwas über die Entstehung der Schreibkreide vor ca. 70 Mill. Jahren erfährt.

In der zweiten Hälfte der Kreidezeit, also vor etwa 95 Mill. Jahren, in der Zeit als das Aussterben der Dinosaurier stattfand, bildeten sich auf dem Meeresgrund mehrere hundert Meter starke Schichten von Ablagerungsgesteinen, zumeist aus Kreide. Kreide-Gestein besteht aus Calciumcarbonat und ist ein feines, mikrokristallines Sedimentgestein, das durch Ablagerung von gefälltem Calcit (siehe Kalkstein) sowie der Schalen von fossilen Kleinlebewesen wie Coccolithen der Coccolithophoriden und Schalen der Kammerlinge (Foraminifera) entsteht. Kreide tritt an zahlreichen Standorten entlang des europäischen Kreidegürtels zutage, von Großbritannien über Frankreich bis hin zur Insel Rügen in Norddeutschland, und wird stellenweise auch abgebaut. Seekreide am Grund von Seen oder in verlandeten Seebecken besteht fast vollständig aus gefälltem Kalzit.

Kreidefelsen Abbruch

Natürliche Kräfte aus dem Inneren der Erde verschoben die Kreideplatten und ließen die riesigen Flächen von Kreide auf der Erdoberfläche mit tiefen Rinnen (Verwerfungen) zerbrechen. Es entstanden die Schollen von Kreide in den Meeren. Einige Geologen gehen davon aus, daß während der Eiszeiten den Kreidegrund des Meeres zusammenschoben und angehäuft wurde. (↑Quelle) Anschließend schoben sich während der Eiszeit im Pleistozän gigantische Eispanzer von Skandinavien weiter nach Norddeutschland vor. Dieser ca. 3km dicke Eispanzer hobelte die Landschaft glatt und hinterließ dabei eigene Ablagerungen anderer Gesteine - die Moränen. Diese Ablagerungen bildeten sich bei jedem Eisvorschub. So liegen heute im gesamten Ostseeküstengebiet bis zu 100m hohe eiszeitliche Ablagerungen, die als „sanfte Hügel“ bezeichnet werden. Auf den Höhenzügen der Kreidefelsen von Jasmund auf der Insel Rügen und auf den Höhenzügen der Insel Mön entstanden keine Ablagerungen und die „gehobelte Kreide“ liegt nur wenige Zentimeter unter dem Mutterboden. Werden bei Jasmund auf der Insel Rügen gelegentlich die Felder im Herbst etwas tiefer gepflügt, sieht das Feld nach dem Pflügen weiß aus!

Nachdem vor etwa 12.000 Jahren das Eis der letzten Eiszeit abgeschmolzen war gab es noch keine Kreidefelsen und Kreidesteilufer. Die uns bekannten Kreidefelsen und Kreidesteilufer entstanden erst, als vor etwa 5.000 Jahren der Wasserspiegel der Ostsee seinen heutigen Wasserspiegel erreichte. Das Meer arbeitete ständig an den Ufern und trägt durchschnittlich etwa 20 Zentimeter pro Jahr ab.

Jasmund Kreidefelsen im Kreidekliff
Kontakt Anschrift Nationalparkamt Rügen:
↑Nationalparkamt Rügen
Blieschow 7a
18586 Lancken-Granitz
Telefon: 038303 885 - 0
Fax: 038303 885 - 88
Mail: Nationalparkamt Rügen

Zu den weniger bekannten Besonderheiten der Kreidefelsen auf der Insel Rügen gehört die Pflanzenwelt, welche beeindruckender Weise hauptsächlich im Frühjahr in Erscheinung tritt. Im mittleren Frühjahr, genauer zwischen Mitte Mai und Ende Juni erblühen unter den noch unbelaubten Buchen des Stubnitzwaldes von einst 28 unterschiedlichen Arten Freilandorchideen noch 23 unterschiedliche Arten von Freilandorchideen. An und in der Nähe der Kreidefelsen im Stubnitzwald auf der Insel Rügen blühen zum Beispiel, das ↑Rote Waldvöglein (Cephalanthera rubra) und der ↑Gelbe Frauenschuh (Cypripedium calceolus) als bekannteste Vertreter dieser Pflanzenart.

Liebhabern und Fotografen sei gesagt: Sobald der Stubnitzwald mit seinen dichten Baumkronen der Buchen den Boden verdunkelt ist die Blütezeit aller Pflanzen vorbei. Daher ist die Blühtezeit der botanischen Pflanzen an den Kreidefelsen sehr stark abhängig von der Vegetationszeit der Buchen an den Kreidefelsen! Ursache für die breite aber geringe Anzahl von Freilandorchideen rund um die Kreidefelsen sind die kalkhaltigen aber dennoch sauren Bodenverhältnisse, welche sich aus den kalkhaltigen Kreideböden und aus dem sauren ausfließendem Regenwasser des Stubnitz-Buchenwaldes ergeben.

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Autor: Johannes Ludewig
Last Edit: 21.11.14
Quellenangabe: Quellen: Rof Reinicke, Nationalpark Jasmund Insel Rügen, Konrad Reich Verlag 1993, Seite 14, 15, 16; Wikipedia (Kreide)
Bildangaben: Johannes Ludewig Dez. 2006
Erstellt: 23.12.2006
Version: 25.09.2013
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