Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Maiglöckchen - Symbol für Glück und Liebe.
Maiglöckchen, Maiblume, Mairöschen, Maischellen – Klassische Symbol für Glück und Liebe.
Das sehr giftige Maiglöckchen (Convallaria majalis - syn. Convallaria fragrans, C. latifolia, C. mappii, C. scaposa, Polygonatum majale) [s. auch majalis] aus der Gruppe der ↑Spargelgewächse (Asparagaceae) (lt. ↑Wikipedia), mit seinen vielen kleinen glockenartigen weißen Blüten am langen dünnen Spross und den jeweils zwei breiten kräftigen und satt-grün ledrigen Blättern, welches eher als Garten Staudenpflanze bekannt ist, erblüht Anfang Mai bis Ende Mai nicht nur in Gärten und Parkanlagen, sondern auch in den Buchenwäldern der Mecklenburgischen Seenplatte und der Mecklenburgischen Schweiz. Wobei das wild wachsende Maiglöckchen im Wald, welches auch als ↑Heilpflanze verwendet wird, bei Weitem nicht so kräftige Blüten entwickelt, wie die für den Garten gezüchteten Maiglöckchen aus den Gärtnereien.
Ganz unbiologisch kann man sagen: „Das geschützte Maiglöckchen (Convallaria majalis) ist eine Zwiebelgewächs-Pflanze, mit einer kleinen hellen Zwiebel, aus der im Frühling, Anfang Mai, eine Pflanze mit zwei kräftig grünen Blättern und einem Blütenstand sowie einigen kleinen glockenartigen weißen gezackten Blüten erwachsen, welche sehr giftig ist.“
Das Maiglöckchen (Convallaria majalis), welches in den verschiedenen deutschsprachigen Regionen auch als Maiblume, Mairöschen oder Maischelle bezeichnet wird und zu den Liliengewächsen (Liliaceae) (Handbuch Natur, Seehamer Verlag. S. 132) gezählt wird, ist häufig am Rande von naturbelassenen Laubmischwäldern – mit einem großen Buchenanteil - zu Hause. Maiglöckchen bevorzugen lockeren schattigen Boden, welcher gut mit Humus oder Rindenmulch durchsetzt sein sollte. Eine andere Quelle benennt als Namen für das Maiglöckchen auch noch die Bezeichnungen: Augenkraut, Faltrianblume, Frauenträne, Lilie des Tales (lily of the valley), Maiblume, Maililie, Maischelle, Mairöschen, Marienglöckchen, Marienträne, Niesekraut, Springauf, Talblume und Zauke. (s. ↑Rabenseiten von Ursel Fendler)
Das Maiglöckchen hat einen besonders intensiven Geruch und war deshalb früher als Schnittblume und Duftspende sehr beliebt. Wegen seines intensiven Geruchs wird aus den Blüten von Maiglöckchen Maiglöckchenöl herstellt und zur Parfümherstellung verwendet. Darüber hinaus wird das giftige Maiglöckchen als Heilmittel zur Stärkung von Herz und Hirn eingesetzt. Auch wird berichtet, dass Pulver von Maiglöckchenblüten in Tabakwaren, wie Schnupftabak, verwendet wird.
Da Maiglöckchen in allen Pflanzenteilen, ähnlich wie der Fingerhut (Digitalis purpurea) herzwirksame ↑Glycoside enthalten, welche in hoher Dosierung zum schmerzvollen Tode führen, sollte beachtet werden, dass Kinde nicht die kleinen lustigen roten Früchte eines Maiglöckchens abnehmen und essen. Neben den ↑Glycosiden enthalten Maiglöckchen noch ↑Steroidsaponine, welche Übelkeit und Erbrechen hervorrufen können. Weitere Wirkstoffe im Maiglöckchen sind: ↑Digitalis-Glycoside, ↑Convallatoxin, ↑Convallamarin und ↑Convallosid.
Historisch betrachtet ist das Maiglöckchen (Convallaria majalis) eher von weniger großer Bedeutung. Obwohl das Maiglöckchen bereits im 17. Jahrhundert in Klöstern als Heilmittel gepflegt wurde, ist nicht genauer bekannt, wo das Maiglöckchen seinen Ursprung hat. Die meisten Quellen geben Europa als Herkunftsland für das Maiglöckchen an. Andere Quellen andere sprechen von Asien als Herkunftsland des Maiglöckchens.
Maiglöckchen in Mecklenburg-Vorpommern
Das Maiglöckchen in der Natur, ist sowohl im Müritz Nationalpark als auch in der Mecklenburgischen Schweiz gut verbreitet und wächst an lichten und feuchten Waldrandsäumen, wo die Frühlingssonne im Monat Mai den Boden schnell erwärmen kann. Das Maiglöckchen, welches im Wald zu finden ist, bevorzugt sonnige Standorte, welche vor Wind und zu viel Sonne gut geschützt sind und über einen guten feuchten Boden verfügen.
In den Buchenwäldern der Mecklenburgischen Schweiz ist das Maiglöckchen in großer Anzahl Mitte Mai in einem geschützten Wald an der Stauchendmoräne nördlich Remplin (104 – 21. 10. 1981) anzutreffen. Interessanter Weise kann man an derselben Stelle, jedoch einige Zeit vor der Blüte des Maiglöckchens, auf eine in Mecklenburg sehr selten gewordene heimische Orchideenart, dem Langblättrigem Waldvöglein (Cephalanthera longifolia) stoßen, was gewiss bemerkenswert ist.
Hilfreiche Quellen:
↑Maiglöckchen (bot. Convallaria) (↑Der Bio-Gärtner)↑HEILPFLANZEN v. W. ARNOLD ↑Convallaria majalis - Maiglöckchen
↑Giftpflanzen - ↑Maiglöckchen (↑digitalefolien.de)