Robbenstation Ostsee - Robben Seehundstation Rostock- Warnemünde
Ostsee Seehundstation Robbenstation Rostock-Warnemünde
Die Ostsee Seehundstation Rostock, eine Robbenstation, an der Nordspitze der Ostmole der ↑Warnow, im Fünf Sterne ↑Yachthafen „Hohe Düne“ von Warnemünde ist ein für die Öffentlichkeit zugängliches wissenschaftliches Robbenforschungszentrum (↑Marine Science Center Rostock) der ↑Universität Rostock - ↑Institut für Biowissenschaften (Sensory & Cognitive Ecology) unter Leitung von Prof. Dr. Guido Dehnhardt und dient in erster Linie zur Erforschung der Orientierungsmechanismen mariner Säugetiere. Darüber hinaus soll das Robben Forschungszentrum (Marine Science Center) an der Ostsee, in Form der öffentlich zugänglichen Seehundstation die Lebensweise und das Verhalten der säugenden Meerestiere dem Menschen näher bringen, was gewiss nicht immer unumstritten ist, wenn man bedenkt, welche Bedeutung heute dem Schutz aller Meeressäuger zukommt.
Die Seehundstation an der Ostsee wurde im Jahr 2008 eingerichtet und am 11. Juni 2009, im Rahmen einer Preisverleihung, feierlich eröffnet. Zu der Seehundstation „Hohe Düne“, Am Yachthafen 3a in 18119 Rostock-Warnemünde gelangt man über die Fähre hinter dem Bahnhof Warnemünde bzw. am ↑Warnemünde Cruise Center an der 103 sowie über Markgrafenheide nach Hohe Düne aus östlicher Richtung. Der Weg zur Seehundstation beginnt direkt am Ticketshop der Fähranleger „Hohe Düne“. Vom Schutzhaus am Ticketshop der Autofähre führt der Molenweg, vorbei an den Luxushotels des Yachthafens „Hohe Düne“ bis zur Ostsee Seehundstation an der Spitze der Ostmole von Warnemünde „Hohe Düne“.
In der universitären Seehundstation Rostock-Warnemünde leben neun Seehunde (Phoca vitulina) namens Moe (geb. 2006), Filou (geb. 2006), Luca (geb. 2002), Malte (geb. 1999), Nick (geb. 1999), Bill (geb. 1998), Henry (geb. 1997), Sam (geb. 1994) und Marco (geb. 1982). Den Seehunden in der Seehundstation an der Ostsee stehen eine schwimmende Forschungsanlage mit einer Größe von 60 mal 30 Metern, also 1.800 Quadratmetern und eine Wassertiefe von 6 Metern zur Verfügung, was die Anlage zu der größten internationalen Seehundforschungseinrichtungen macht. Das technische Forschungszentrum der Wissenschaftler ist ein ehemaliges Fahrgastschiff, welches zum schwimmenden Institutsschiff umgebaut wurde und alle zur Forschung wichtigen Räumlichkeiten bietet.
Besucher der Seehundstation können zu den Öffnungszeiten, in den Sommermonaten, für ein Entgelt von 4 Euro für Kinder und 6 Euro für Erwachsene, täglich zwischen 10 Uhr und 16 Uhr von der Schiffsplattform des Forschungsschiffes erleben, wie die Seehunde der Forschungsstation für ihre zukünftigen Aufgaben vorbreitetet werden, wie diese untersucht, betreut und gepflegt werden und mit welcher spielerischen Begeisterung die wendigen Meeressäuger intellektuell anspruchsvolle Aufgaben ausführen.
Seehundstation Rostock-Warnemünde Kontakt:
Prof. Dr. Guido DehnhardtÖffnungszeiten: Mai bis Oktober
Täglich von: 10 bis 16 Uhr
Anmeldung: Frau Petra Schuhmann
Telefon: 0381-50408181
Persönliche Führungen sind möglich.
Der etwa 1,40 Meter (weiblich) bis 1,70 Meter (männlich) große ↑Seehund (Phoca vitulina) lebt in sozial organisierten Gruppen in allen gemäßigt warmen nördlichen Meeren vom ↑Atlantik bis zum ↑Pazifik. Im Wasser sind Seehunde (Phoca vitulina), welche zu den ↑Robben (Pinnipedia) gehören, Einzelgänger. Wie alle Robbenarten ernähren sich auch die Seehunde von Fisch, insbesondere von ↑Heringe, ↑Sardinen, ↑Dorsche, ↑Lachse, ↑Stinte und ↑Plattfische. Junge Seehunde fressen Meerestiere wie ↑Krebstiere und ↑Mollusken. Seehunde der norddeutschen Küsten leben bevorzugt auf Sandbänken in der Nordsee und vereinzelt an einigen Stränden in der Ostsee. Durch die intensive Bejagung der Robben im 19ten und 20igsten Jahrhundert waren auch die Seehunde (Phoca vitulina) in der Nordsee und der Ostsee vom Aussterben bedroht. Erst der intensive staatenübergreifende Schutz der intelligenten Meeressäuger hat die Population und das Verbreitungsgebiet im 21. Jahrhundert wieder anwachsen lassen. So sollen im Jahr 2009 in der Ostsee etwa 3.000 Robben gezählt wurden sein. Heute leben einige Robben an der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst (Westufer des Darß) im ↑Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft am Darßer Ort, im Gebiet um Pramort sowie in dem Windwatt vor der Insel Bock und stark vereinzelt an der Insel Rügen. Darüber hinaus gibt es eine größere Anzahl Robben in Dänemark und in Schweden. Heute leben, dank der umfangreichen Schutzmaßnahmen, wieder drei Robbenarten in der Ostsee. Während der Seehund nur in der westlichen und der mittleren Ostsee vorkommt und die ↑Ringelrobbe (Phoca hispida), ebenso aus der Familie der ↑Hundsrobben (Phocidae) nur die nördliche Ostsee bewohnt, breitet sich die einst vertriebene ↑Kegelrobbe (Halichoerus grypus) mit ihrer Unterart der Ostsee-Kegelrobbe (H. g. balticus) jetzt wieder über den ganzen Ostseeraum aus.
In der Ostsee- Seehundstation Rostock, dem Robbenforschungszentrum im Yachthafen „Hohe Düne“ bei Warnemünde untersuchen Biologen, Physiker, Psychologen und Veterinäre welche Sinnessysteme Seehunde besitzen, wie sie eingehende Informationen verarbeiten und sich in ihrer natürlichen Umgebung orientieren. Auf diesem Wege werden bis heute unbekannte Informationskanäle des Meeres entdeckt und erforscht. Dabei untersuchen die Wissenschaftler in Langzeitstudien die Sinneswahrnehmung und die Unterwasserorientierung der Seehunde. Finanziell unterstützt und gefördert wird die Robbenforschung in der Seehundstation an der Ostsee von der ↑Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der ↑VolkswagenStiftung. Die VolkswagenStiftung ermöglichte für Professor Dr. Guido Dehnhardt über eine Lichtenberg-Professur einer Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Die Professur ist angesiedelt am ↑Institut für Biowissenschaften der ↑Universität Rostock. Professor Dehnhardt beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit den Orientierungsmechanismen im Meer lebender Säuger und seine Arbeitsgruppe gilt als weltweit führend auf diesem Gebiet. (Quelle: VolkswagenStiftung; Presseinformationen; 9. Juni 2009)
Ziele und Aufgaben der vielfältig tätigen Wissenschaftler des bisher größten europäischen Robbenforschungszentrums um Professor Dr. Guido Dehnhardt sind die: Orientierung von Robben im Marinen Lebensraum, die Bionik und andere Anwendungsbereiche sowie die Untersuchung der möglichen Forschungsperspektive. Bei diesen Untersuchungen geht es um Erkenntnisse, welche in besonderem Maße die technische Entwicklung von bionischen Navigationssystemen vorantreiben können. So arbeite die Universität unter anderem daran, Ergebnisse zur ↑Sensorik mariner Säuger zu gewinnen und diese in die Entwicklung entsprechender technischer Sensoren umzusetzen, welche vor allem im Bereich der Unterwasser-Robotik (Teilgebiet der marinen Bionik) für "↑Autonomous Underwater Vehicle" (AUVs) benötigt werden.
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Bei der wissenschaftlichen Arbeit mit den Seehunden der Rostocker Seehundstation trainieren die Wissenschaftler die Tiere in verschiedenen Versuchsaufbauten. Diese Versuchsaufbauten sind vor allem nach funktionalen Gesichtspunkten konstruiert und erfüllen zwei wichtige Aufgaben. Neben ihrer wissenschaftlichen Funktion stellt die Beschäftigung mit diesen Geräten und Installationen für die Seehunde eine Art mentales Training dar. Gleichzeitig werden die Seehunde des Marine Science Center Rostock ständig mit einer für sie neuen Situation konfrontiert, was die kognitiven Funktionen der Säuger trainiert. So müssen die Seehunde die Bedienung der wissenschaftlichen Apparaturen sowie Versuchsabläufe erlernen, meist komplexe Informationen verarbeiten und werden an ihre damit Wahrnehmungsgrenzen herangeführt, was diese körperlich und geistig stärkt und gesund hält.
Seehundstation Rostock-Warnemünde Kontakt:
Prof. Dr. Guido DehnhardtÖffnungszeiten: Mai bis Oktober
Täglich von: 10 bis 16 Uhr
Anmeldung: Frau Petra Schuhmann
Telefon: 0381-50408181
Persönliche Führungen sind möglich.
Damit die Nutzbarkeit der Erkenntnisse in technisch realisierbare Orientierungsmechanismen für die Wirtschaft und Industrie umgesetzt werden können, ist es erforderlich die gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse unter natürlichen Bedingungen zu evaluieren. Dafür werden die 9 Seehunde in dem Robbenforschungszentrum (Marine Science Center) der Universität Rostock bereits heute vorbereitet und trainiert.
Das Robbenforschungszentrum der Universität Rostock ist „Ausgewählter Ort“ der Initiative „Deutschland. Land der Ideen“, eine Aktion der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft.
Hilfreiche Links:
Anschrift:
↑Biosciences Universität RostockProf. Dr. Guido Dehnhardt
Biosciences; Chair of Sensory & Cognitive Ecology
Albert-Einsteinstrasse 3
18059 Rostock
Seehundstation Anschrift:
↑Marine Science Center (MSC)Am Yachthafen 3a
18119 Rostock
E-mail: guido.dehnhardt@uni-rostock.de
Web: ↑www.msc-mv.de Telefon: 0381-50408181