Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) Wiesenblume
Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
Seltene Wiesenpflanzen im Juni
Die Bach-Nelkenwurz (Geum rivale*) aus der Gattung der ↑Nelkenwurz (Geum) in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), führt auf den im Juni blühenden Feuchtwiesen der Mecklenburgischen Schweiz (Mecklenburger Schweiz), neben der Trollblume (Trollius europaeus), der Kuckuckslichtnelke (Lychnis flos-cuculi) und den verschiedenen ↑Knabenkräutern (Orchis), wie das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), ein bescheidenes Dasein. Als Blume des Jahres 2007 wurde die Bach-Nelkenwurz von der ↑Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung zum Schutze gefährdeter Pflanzen unter Vorsitz von ↑Loki Schmidt zur "↑Blume des Jahres 2007" auserkoren, um einen Vertreter der Feuchtgebietsflora in den öffentlichen Blickpunkt zu stellen und auf Naturschutzbelange für die entsprechenden Lebensräume (vor allem: extensiv bewirtschaftete Feuchtwiesen) hinzuweisen.
*(rivale lat. = am Bach wachsend)
Die unscheinbare Bach-Nelkenwurz wächst nur noch auf einigen wenigen extensiv bewirtschafteten Feuchtwiesen in der Nähe von stillen Bachläufen und Gewässern und mag ein wenig Schatten. Die Vorkommen der Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) erstrecken sich auf alle feuchten Wiesenräume in Europa bis in Höhen von 2000 Metern über NN. Zwischen ↑Gräsern und ↑Seggen erkennt man die mehrjährige krautige, etwa 30 und 60 Zentimeter hohe Bach-Nelkenwurz an ihren locker verzweigten haarigen Stängeln, den ziemlich großen, grünen leicht gezackten Blättern und den braunen haselnussförmigen tropfenartigen Blüten. Die Bach-Nelkenwurz ist leicht giftig. Das besondere an einer Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) sind ihre feingliedrigen federartige haarigen Samen in den abgeblühten ↑Blüten.
Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) Rosengewächse bevorzugen einen dauerfeuchten leicht schattigen moorigen Standort auf dauerfeuchten Streuwiesen, die mindestens einmal jährlich gemäht werden. Im Garten soll man die Bach-Nelkenwurz ausdauernd pflegen können, sofern der Boden niemals austrocknet. Auf den feuchten Wiesen (Feuchtwiesen) im Tal der Ostpeene zwischen Malchin und Demzin in der Mecklenburgischen Schweiz wächst die Bachnelke an den etwas schattigeren Stellen auf den Feuchtwiesen, zumeist in der Nähe von Brennnesseln und weiteren Wiesenkräutern. Dennoch ist Bach-Nelkenwurz auch in der Mecklenburgischen Schweiz und der gesamten Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburger Seenplatte) nur noch spärlich zu entdecken. Während auf selbiger Feuchtwiese im NSG „Ostpeene“ hunderte Orchideen Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) und einige dutzend Trollblumen (Trollius europaeus) gemeinsam mit der leuchtenden Kuckuckslichtnelke (Lychnis flos-cuculi), etwa zeitgleich erblühen, ist die Bach-Nelkenwurz nur schwerlich zu finden.
Laut dem Beitrag über die ↑Bach-Nelkenwurz bei Wikipedia finden die Wurzeln der Bach- Nelkenwurz (Geum rivale) ebenso wie die Wurzel der ↑Echten Nelkenwurz (Geum urbanum) in der ↑Naturheilkunde ihre Anwendung. In alten Büchern ist daher zu lesen: "Der beste Zeitpunkt zum Ausgraben der Wurzel ist das Frühjahr oder der Herbst. Danach wird sie getrocknet, denn nur dann wird das ätherische Öl ↑Eugenol aus dem ↑Glykosid gebildet."
Insbesondere als ↑Kräuterwein oder Kräuterlikör sollte die Bach-Nelkenwurz zur Stärkung der Verdauungsorgane dienen. Die gelegentlich auftretenden Formen mit gefüllten Blüten waren sehr früh beliebte Bauerngartenpflanzen: "als Gariophyllata montana wurde sie bereits 1613 im "Hortus Eystettensis" gewähnt." (aus: KRAUSCH, 2003: Kaiserkron und Päonien rot...") (Quelle: ↑Blume des Jahres 2007)