Eisvogel (Alcedo atthis) - Eisvögel Lebensraum
Eisvogel (Alcedo atthis) Lebensraum der Eisvögel
Lebensraum der Eisvögel (Peene Lebensraum)
Der Eisvogel (Alcedo atthis) ist die schillernste heimische Vogelart, welche im östlichen Norddeutschland recht gut verbreitet ist. Unsere Eisvögel leben gern an gut bewachsenen, klaren seichten Flüssen mit gut bewachsenen Steilufern. Der Eisvogel gehört zu den ↑bedrohten Vogelarten und benötigt deshalb unsere Hilfe. Helfen kann man dem Eisvogel durch den Bau einer Eisvogel-Nisthilfe. Besonders in der Mecklenburgischen Seenplatte, an der Peene in Mecklenburg-Vorpommern fühlt sich der tropisch anmutende Vogel heimisch und baut an der Peene seine Eisvogel-Höhlen in die Wurzeln umgestürzter Weiden. Der heimische Eisvogel Alcedo atthis ist deshalb so interessant, weil er ein besonders farbenprächtiges und weithin leuchtendes Gefieder hat, was sonst eher bei tropischen Vogelarten anzutreffen ist. Der Lebensraum des farbenprächtigen etwa ↑goldammergroßen Eisvogels Alcedo atthis reicht jedoch von West-Europa nach Osten bis ↑Sachalin und ↑Japan, nach Süden bis ↑Indien, ↑Taiwan und in Inselformen bis Melanesien, sowie im Norden bis zum 60. Breitengrad. Die bei auch uns heimische Unterart des Eisvogels Alcedo atthis ispida ist ohne echte Schwerpunkte über ganz Europa verbreitet. Der kleine hübsche Eisvogel mit einer Körpergröße von 16,5 bis 18,5 Zentimeter verfügt über Flugeigenschaften, die man eher den Greifvögeln und den Meeresvögeln nachsagen kann. So kann der Eisvogel, wenn er keinen geeigneten Landeplatz findet, längere Zeit in der Luft stehen. Ebenso können Eisvögel bei der Jagd nach kleinen Fischen senkrecht in das Wasser eintauchen. Eisvögel leben monogam, also in Einehe, an fischreichen klaren Flüssen und Zuflüssen von Seen an denen steilwandige Ufer mit einem guten Baum- oder Strauchbestand vorhanden sind. Eisvögel erjagen aus dem Wasser, im Sturzflug kleine Fische, Frösche und Kaulquappen. Die Größe der Beutefische beträgt ca. 3- bis 5 cm. Ausgenommen der Edelfische stehen auf der Speisekarte der Eisvögel, je nach Standort, Jungfische aller Art. Der Eisvogel frisst, wenn nichts anderes zu finden ist auch Frösche, Molche, Lurche, Krebse, Schwimmkäfer- und Großlibellenlarven sowie größere Insekten.
Der Eisvogel ist kein Zugvogel und kann deshalb in harten Wintern mangels offener Gewässer verhungern, was schlagartig zu einer Dezimierung des gesamten Bestandes führen kann. Diese Erscheinung ist jedoch natürlich. Bedauerlicher Weise gibt es durch die künstliche Flurbereinigung an den Flussufern nicht mehr genügend Nistplätze und Höhlen, was die Eisvögel nach einem strengen Winter zusätzlich dezimiert. Eisvögel werden von Natur aus höchsten drei Jahre alt. Deshalb haben Eisvögel bereits im ersten Lebensjahr Nachwuchs. Im Allgemeinen besteht ein Eisvogelgelege aus sieben, seltener aus sechs Eiern. Bei erfolgreichen Bruten fliegen fünf bis sieben Junge aus. Die meisten Paare brüten zweimal im Jahr, manche auch drei mal; selbst vier erfolgreiche Bruten in einem Sommer sind möglich. So dauert die Brutsaison des Eisvogels von Ende März bis Ende September und ein Paar Eisvögel können in dieser Zeit durchaus 20 Jungvögel aufziehen. Oft werden die Bruten geschachtelt, das heißt die Eiablage einer Folgebrut beginnt, bevor die Jungvögel der vorigen Brut flügge sind. Dazu braucht das Eisvogelpaar natürlich zwei Bruthöhlen, die in derselben Steilwand oder auch in einiger Entfernung voneinander liegen können. Das Männchen kümmert sich dann meist um die Fütterung der Nestlinge, während das Weibchen das neue Gelege bebrütet. (Quelle: ↑Dr. Margret Bunzel-Drüke) Der Eisvogel erjagt seine Nahrung im Sturzflug aus ca. ein bis anderthalb Metern über dem Wasserspiegel. Dazu nutzt der Eisvogel meistens einen ausladenden Ast, der möglichst waagerecht und weit über das Wasser reicht. Zur erfolgreichen Jagd benötigt der Eisvogel flaches sichtklares Wasser. Deshalb ist sein Jagdplatz auch meistens dicht über dem Wasser.
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