Wattenmeer an der Nordseeküste
Wattenmeer Nordsee
„Wattenmeer“ ganz einfach erklärt:
Als Wattenmeer bezeichnet man die Bereiche der Nordseeküste, welche bei normaler Flut überschwemmt werden bzw. ist das Wattenmeer der Bereich den Wattwanderer bei Ebbe, auch ein Zeichen der ↑Gezeiten bewandern können. Wattwanderungen können deshalb gefährlich werden. Flut ist das Ansteigen der Meere, verursacht durch die ↑Gezeiten, auch Tiede genannt.
Das Wattenmeer an der Nordsee ist weltweit einmalig. Erst durch das Zusammenspiel verschiedener Ursachen wird diese Landschaft geprägt:
- Der Meeresboden muß flach abfallen.
- Das Hinterland muß flach sein. Nur dann können Flüsse sehr feines Material heranführen, was für die Aufschüttung der Watten und Vorländer notwendig ist.
- Strandwälle, Sandbänke und Inseln tragen als Wellenbrecher dazu bei, dass die vorhandenen Sedimente nicht wieder abgetragen werden können.
- Der Tiedenhub (Gezeitenhub) muß mehr als 1,50m betragen. Nur dann ist die Strömung groß genug um ausreichend Material zu transportieren und zu verteilen .
- Watt bildet sich nur im gemäßigten Klima. In den Tropenwäldern würden unter ähnlichen Bedingungen Mangrovenwälder entstehen.
Das Wattenmeer ist eine ausgedehnte, leicht in das Meer absinkende Fläche, die sich entlang der gesamten Nordseeküste erstreckt. Betreten kann man das Wattenmeer nur bei Ebbe. Bei Flut ist das Wattmeer nicht sichtbar. Der Boden des Wattenmeers kann aus Sand (Sandwatt), Schlick (Schlickwatt) bestehen oder ein gemischter Boden (Mischwatt) sein. Schlickwatt sieht man besonders häufig in den Hafeneinfahrten und Flussmündungen der Nordsee. (Johannes Ludewig)
Ich bin mehrfach an der Nordseeküste gewesen und habe im Vorfeld dieser Beiträge einiges über die Nordsee, das „Watt“ und das Wattenmeer gelesen. Insbesondere beim Fotografieren, stellt ich mir immer die Frage: „Ist das Watt: Wattenmeer, eine grüne Wiese, Marsch, Marschland, ein Deich, eine Düne oder eine Salzwiese?“ Ich habe eine Definition verfasst, die mir half, die weiteren Beiträge über das Wattemeer, die Salzwiesen und die Marsch zu verfassen. Ob diese einfache Definition richtig ist, weiß ich nicht genau, aber ich denke sie hilft jedem einen Einblick zu gewinnen.
Wattenmeer Entstehung
Die Entwicklung vom Wattenmeer an der Nordsee steht in einem direkten Zusammenhang mit dem Klimawandel und dem Wechsel von der letzten Kaltzeit (Weichsel-Eiszeit) zur heutigen Warmzeit vor etwa 20.000 Jahren. Laut verschiedener wissenschaftlicher Werke war der Meeresspiegel der Nordsee während der letzten Eiszeit etwa 8 bis 14 Metern tiefer, als der heutige Meeresspiegel. Über den möglichen Wasserstand gibt es verschiedene Aussagen. Mit dem Schmelzen der Gletscher zwischen Skandinavien und dem heutigen Mecklenburg-Vorpommern stieg der Wasserspiegel.
Über das Urstromtal der Elbe würden Milliarden Tonnen Sedimente und Gestein in die Nordsee transportiert. Das Gestein aller Seen der Mecklenburgischen Seenplatte befindet sich heute in der Nordsee, weil die Gletscher nach Norden dem Tauwasser den Weg versperrten. Über einen Zeitraum von mehr als 20.000 Jahren stieg der Wasserspiegel der Nordsee und der Ostsee um viele Meter. Zusätzlich erhob sich Nordeuropa ebenfalls um einige Meter. Das Gewicht der bis zu 3.000 Meter hohen Gletscher hat die Kontinentalplatte von Skandinavien gesenkt.
Neben dem Wasser aus dem Atlantik strömt auch Wasser aus der Ostsee in die Nordsee. Die Ostsee wird von mächtigen Flüssen in Osteuropa gespeist, die Wasser und Sedimente vom Festland in die Meere tragen. Die Nordsee wird von der Elbe, der Weser, der Ems und weitere Flüsse im Westen Europas gespeist. All diese Flüsse haben ein geringes Gefälle und können so sehr viele feine Schwebeteilchen und Sedimente transportieren.Durch die Gezeiten, dem Wechsel von Ebbe und Flut, werden die Sedimente nicht vom Meer aufgenommen, sondern mit jeder Flut als feinster Schlamm zurück an Land getragen. Der steigende Meeresspiegel trägt auf diese Weise an jedem Tag an den Ufern der Nordsee ein wenig Land auf. Der hohe Salzgehalt der Nordsee verhindert das der angespülte Schlamm aus dem Meer an der Luft zu faulen beginnt. Das Salz in dem Schlamm verhindert die Fäulnis im Wattenmeer.
Das immer weitere Ansteigen der Meeresspiegel wird jedoch auf lange Sicht nicht nur ein schönes Wattenmeer an der Nordseeküste gestalten, sondern in die Flüsse zurückfließen und diese mit dem Schlamm anstauen. Diese Problematik ist aus Bodden in Ostsee bereits bekannt.
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