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Peene Torfgräben

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Peene Torfgräben Naturparadiese

Peene Torfgraben

Torfgraben Peene

Die Peene Torfgraben oder Torfgräben entstanden im zentralen Mecklenburg durch den Abbau von Torf im 19. und 20. Jahrhundert. Der vorwiegend als Heizmaterial verwendete Torf wurde in den sumpfigen Wiesen des zentralen Mecklenburg flächendeckend abgebaut. Heute sind die etwa 50m breiten verlassenen Torfgräben ein Eldorado für geschützte Tiere, Wasservögel und Fische aller Art. Torf entsteht in stehendem, seichtem Wasser. Durch abgestorbene Pflanzenteile verlandet dieses Moor allmählich.

Seeadler an der Peene

Torf konnte im Tagebauverfahren gewonnen werden. Er wurde manuell, später maschinell, gestochen oder gebaggert und an der Luft getrocknet. Die Wärmeausbeute von Torf ist vergleichbar mit Braunkohle. Neben der Nutzung als Heizmaterial wird Torf heute vornehmlich in der Pflanzenindustrie und in der Medizin- und der Kosmetikindustrie verwendet. In jüngster Zeit werden Torffasern als Material für Matratzen, Bettdecken und Kissen verwendet. In Deutschland findet in intakten Mooren, die als bewahrenswerte Biotope angesehen werden, kein Torfabbau mehr statt. In Skandinavien, Irland und dem Baltikum wird noch heute Torf zur lokalen Energie- und Wärmegewinnung abgebaut.

Ein besonderes Refugium vieler Wasservögel in der Mecklenburgischen Schweiz sind die Torfgräben. Entlang der Peene sind die mit Wasser gefüllten Torfgräben besonders bei den scheuen Vogelarten beliebt. Eisvögel, Kormorane und Graureiher finden hier ausreichend Nahrung. Die Torfgräben in Mecklenburg sind bei Anglern und Sportfischern sehr beliebt. Aufgrund der teilweise sehr geringen Wassertiefe können die Torfgräben nur mit Kanus oder Paddelbooten befahren werden und halten so die meisten Wasserwanderer von den Vögeln und Fischen fern. Bei geführten Kanutouren werden Fahrten speziell in die Torfgräben rund um Malchin, Demmin oder Grimmen angeboten, bei denen man mit der Natur quasi verschmelzen kann. Das Kanu gleitet sanft über das Wasser und stört nur sehr geringfügig die Tiere am und auf dem Wasser. Viele Angler schätzen die Ruhe, die an den Torfgräben herrscht. Wer die Natur und die Landschaft auf sich einwirken lassen möchte, ist hier bestens aufgehoben.

Torfgraben an der Peene

Vor tausenden von Jahren war der Malchiner See und der Kummerower See eine einzige Wasserfläche. Bei Malchin begann die Verlandung eines Teiles des Wassers. Moore entstanden und mit den Jahrtausenden auch Torf. Schon im 10.Jahhundert berichten Reisende von „brennbarer Erde“ aus Norddeutschland. In Mecklenburg griff man erst sehr spät auf Torf als Brennmaterial zurück. Die dichten Wälder boten ausreichend Holz zur Ziegelherstellung, für Bau- und als Heizmaterial. Für das Brennen der Ziegel und des Kalks zum Bau der riesigen gotischen Backsteinkirchen des Landes, wurden enorme Mengen von Holz und Torf benötigt. Bald sah sich die Landesregierung in Schwerin genötigt, dem Holzabbau Einhalt zu gebieten. Ganze Wälder wurden Opfer des Holzeinschlags. Der in den verlandeten Mooren vorhandene Torf wurde nun verstärkt abgebaut.

Peene Torfgraben bei Malchin

Der an der Peene zwischen Malchin und dem Kummerower See gelegene Sommergasthof „Moorbauer“ wurde auf Torfboden errichtet und leitet seinen Namen vom ehemaligen Torfabbau ab. Durch Fahrlässigkeit und Selbstentzündung waren Torfbrände in der Vergangenheit nicht selten. Der große Torfmoorbrand im Herbst 1959 forderte die gesamte Malchiner Feuerwehr. Die Kameraden halfen beim Bau der Peeneabsperrung, damit die brennenden Wiesen überschwemmt werden konnten.

Torfgraben an der Peene

Eine kleine Leckerei erinnert noch heute an den einstigen Torfabbau. Einige Bäcker in Mecklenburg bieten so genannte Torfstückchen an. Das sind kleine rechteckige Kuchenstückchen, die mit einer Schokoglasur und Kristallzucker überzogen sind.

Kormaoran Torfgraben

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Autor: Johannes Ludewig, Torsten Gertz
Last Edit: 23.11.14
Quellenangabe:
Bildangaben:
Erstellt: 12.12.2006
Version: 25.09.2013
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