Stadt Malchin
Malchin
Stadt Malchin
↑Karte Malchin - Die Kleinstadt Malchin liegt im Herzen der Mecklenburgischen Schweiz zwischen dem Malchiner See und dem Kummerower See, die den Nordrand der Mecklenburgischen Seenplatte bilden. Durch die Peene, auch „Amazonas des Nordens“ genannt, ist Malchin mit der Ostsee verbunden. Im Jahr 1236 wurde die heute ca. 8000 Einwohner zählende Stadt gegründet und ihr das Schweriner Stadtrecht verliehen.
Kunsthistorisch wichtigstes Bauwerk ist die St. Johanniskirche im Zentrum der Stadt. Sie wurde 1440 fertiggetellt, nachdem ihre romanische Vorgängerin 1397 niedergebrannt war. Sehenswert sind der gotische Flügelaltar (Anfang des 15. Jahrhunderts) und die gotische Triumphkreuzgruppe in der Marienkapelle. Zu den markantesten historische Bauten Malchins gehört ohne Zweifel das Rathaus. Im Saal des Rathauses befinden sich 72 Innungswappen der in Malchin ehemals und teilweise noch heute vertretenen Gewerbe. Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt sind das Kalensche Tor und das Steintor, der Fangelturm mit seinem Renaissancegiebel und der 1903 in Betrieb genommene Wasserturm.
Malchin ist die Geburtsstadt des Erfinders des ersten mit Benzin angetriebenen Verbrennungsmotors der Welt, Siegfried Marcus. Auch Hoffmann von Fallersleben führte es nach Malchin und in seine Umgebung.
Geschichte:
Hervorgegangen aus einem slawischen Dorf, wurde dem Ort Malchin am 7. April 1236 durch Nikolaus von Werle das Stadtrecht verliehen. Die Stadt liegt an der Stelle, die den günstigsten Übergang über die See-Enge zwischen dem Malchiner und dem Kummerower See bot sowie am Kreuzungspunkt nord-südlicher und ost-westlicher Handelswege. Daraus resultierte für lange Zeit ihre wirtschaftliche und strategische Bedeutung. Von 1621 bis 1918 traten hier (abwechselnd mit Sternberg) die mecklenburgischen Landstände zusammen. Im Zweiten Weltkrieg wurden zwei Drittel der Innenstadt von Malchin zerstört.
Die erste Erwähnung
Schon sehr früh nutzte man in unserer Gegend die Kraft des Wassers, um Mühlräder anzutreiben. Diese Art der Schrot- bzw. Mehlherstellung hat sich über viele Jahrhunderte bewährt, denn erst im Jahre 1875 wurde die erste Windmühle Malchins vor dem Wargentiner Tor erbaut. Im Jahre 1229 erfährt man aus einigen Urkunden, daß es eine ständig sprudelnde Quelle auf der Duckower Feldmark gab, die als "Quelle Gidamer“ bezeichnet wurde. Diese war der Hauptlieferant für das Mahlwasser der Krebsmühle. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß diese Mühle die nahe Burg schon mit Mehl und Schrot versorgte, noch bevor Malchin 1236 das Schweriner Stadtrecht erwarb. Sie gehörte somit zu den ältesten Mühlen unserer Gegend und wäre heute ein Technisches Denkmal ersten Ranges. Erstmals erwähnt wird die Krebsmühle (Creuetesmolen) im Jahre 1306. Der Ritter Friedrich von Kardorff vermacht sie am 6.Juli dem Kloster Dargun.