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Slawen (Wenden)

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Slawische Völkergeschichte in Deutschland - Slawische Volksstämme

Slawische Geschichte in Norddeutschland. Slawische Besiedlung in Europa.

Germania Slavica - Entwicklung der elbslawischen Geschichte in Deutschland

Slawische Volksstämme: Slawen sind ein Volk der ↑Antike (WIKIPEDIA;↑Slawen), welches ca. 5000 Jahre v. u. Z, in unterschiedlich großen Stammesformen - jedoch mit gleichen oder ähnlichen Lebensgewohnheiten - nach der Weichsel-Eiszeit - von Süden kommend, den gesamten Lebensraum zwischen dem heutigen Italien und dem heutigen Finnland besiedelten.

Die Slawen (Volk) (auch ↑Veneter, ↑Wenden, ↑Sclava(o)nia u.ä. genannt.) besiedelten bis zum Ende des 7. Jahrhunderts die deutschen Mittelgebirge und das Norddeutsche Tiefland östlich der Elbe, konvertierten nach dem ↑Slawenaufstand (983) im ↑10. Jahrhundert zur ↑christlichen Religion und sind heute ein bedeutender Bestandteil der ostdeutschen Historie und Geschichte zwischen Ostsee und Thüringen.

Die Elbslawen (↑Wenden), insbesondere die Stämme der ↑Sorben (↑Besiedlungsgebiet), der ↑Sachsen, der ↑Wilzen (a. Wenden) und der ↑Abodriten (Obodriten), auch Elbslawen genannt, stellen heute im Osten Deutschlands mehrheitlich die Herkunft der deutschen Bevölkerung und sind aus der ostdeutschen Geschichte nicht mehr wegzudenken.

Slawische Grossstämme an der Ostsee im 11. Jahrhundert
Slawische Großstämme um 1011 vs. Kreisgebietsreform Mecklenburg-Vorpommern 2011 (Quelle)

Bildangaben „slawen-karte“ - Quelle: ↑Wikipedia - Karte; Änderungen infolge der Kreisreform in Mecklenburg-Vorpommern 2011; Autor: Maximilian Dörrbecker, 2009; Geändert: Karte auf Grün mit Text.

Selbst im Heute (2011) spürt man bei politischen Regionalentscheidungen, wie z. B. den Kreisgebietsreformen in Mecklenburg-Vorpommern, noch „slawische Verhaltensweisen“ bei denen alles etwas langsamer geht. Daneben sind typisch römisch-germanische Traditionen, wie Fastnacht oder andere ↑römisch-katholische Festlichkeiten nur in geringem Maße auszumachen. Dennoch sind im Osten Deutschlands viele ↑slawische Traditionen verloren gegangen, obwohl die Slawen mehr als 1000 Jahren, die Traditionen zwischen Ostsee, dem Harz und Böhmen prägten.

Slawische Geschichte in Ostdeutschland

Die reguläre slawische Besiedlung im heutigem Osten Deutschlands, also zwischen Oder und Elbe, begann nach der ↑Völkerwanderung, etwa um 550 u. Z., zwischen dem 6. Jahrhundert und dem 10. Jahrhundert und kann auf den Umstand zurückgeführt werden, dass die großen slawischen Volksstämme (mit mehr als 1000 Stammesmitgliedern) in der Lage waren, sichere Lebensräume wie Moore, Feuchtgebiete (s. Peenetal; Teterower Burgwall) oder unwegsames Gelände besiedelten.

Slawen in der Steinzeit (Stämme)

Nach der ↑Jungsteinzeit, dem späten ↑Neolithikum (ca. 5500 bis 4500 v. Chr.) besiedelten die Vorfahren der Slawen den Balkan und das westlich gelegenen heutige Russland, von Süden ausgehend, bis an die Grenzen des heutigen Finnland. Die Vorfahren der slawischen Völker waren Spezialisten im Überlebenskampf unter (nach)- eiszeitlichen Kaltzeit-Bedingungen, was zur Folge hatte, dass die slawischen Stämme über die ↑Eisenzeit (↑Hallstattzeit) hinaus eine steinzeitliche Jäger- und Sammler- und Fischerkultur (s. ↑Jäger und Sammler) hatten. Wissenschaftlich belegt ist, dass die slawische Kultur ihren gesellschaftlichen Ursprung im mediterranen Südosten von Europa, zwischen dem Balkan (Balkan welaýaty; s. auch ↑Große Balkan) (WELTGESCHICHTE I. D.; 1964, S. 111) und den Alpen, während der Hallstattkultur (↑Hallstattzeit) ca. 1000 v. u. Zeitrechnung hatte.

Von der Eiszeit zur Bronzezeit

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Etwa 20.000 Jahre v. u. Z. waren die letzten ↑Eisgletscher der Weichseleiszeit (↑Weichsel-Kaltzeit) bis weit in das heutige Mecklenburg-Vorpommern (s. Grundmoräne der Mecklenburgischen Schweiz) vorgedrungen und zum Stillstand gekommen, was auch erklärt warum in der ↑Jungsteinzeit (4200 und 4000 v. Chr.) eine Besiedlung der Norddeutschen Tiefebene nicht nachgewiesen (↑Trichterbecherkultur) konnte. Steinzeitliche Hügel- und Großsteingräber der germanischen in Horden lebenden Stämme sind ab etwa 2.500 v.u.Z. an vielen Orten in Norddeutschland zu finden.

Die Eisgletscher, welche im ↑Pommerschen Stadium der Weichsel-Kaltzeit die Endmoräne der Hügelkette „Mecklenburgische Schweiz“ schufen, hatten eine Ausdehnung entlang der südlichen Ostseeküste bis an die Weichsel in Polen. Ca. 11.000 v .u. Z. waren die eiszeitlichen Eisberge und die riesigen Eisgletscher durch eine besonders starke Klimaerwärmung, welche lt. IRI Temperatur Diagramm etwa 20.000 Jahre vor unser Zeit einsetzte, zu einem großen Teil abgeschmolzen und hinterließen eine unvorstellbar große Seenlandschaft von den Niederlanden bis nach Russland, wo eine solche Seenlandschaft heute als ↑Tundra bezeichnet wird.

Das Schmelzwasser der Weichsel-Eiszeit, welches den Osten Deutschlands bis ca. 5.000 v. u. Z. überflutete muss so mächtig gewesen sein, so dass das Norddeutsche Tiefland teilweise unter Wasser stand, was zu natürlichen Grenzen für die zumeist nomadisierende Stämme der Bronzezeit, der Eisenzeit führte. (s. a. ↑Rössener Kultur)

Die natürlichen Grenzen, wie die starken Ströme von Elbe, Oder und Weichsel stellten ein Hindernis für die Völkerentwicklung auf deutschem Gebiet dar. Auf die geschichtliche Grenz-Bedeutung der fünf großen deutschen Flüsse, Donau, Rhein, Elbe, Oder, Weser und Weser wird in der Literatur sehr wenig verwiesen. Während sich die Urmenschen in den Gebieten ohne große Flüsse in Asien teils ungehindert ausdehnen konnten, war eine solche Entwicklung im Gebiet der Weichsel-Eiszeit vermutlich nicht möglich. Zwar konnten die Stämme von Süden her kommend bis an die Nordsee und die Ostsee gelangen – aber die Flüsse überqueren konnte man nur im Winter – was am Ende sowohl den ↑Kelten als den germanischen Stämmen (↑Germanen) ethnologisch zum Verhängnis wurde.

Die Elbe war am Ende der Eiszeit (ca. 17.000 Jahre v. u. Z.) das erste Urstromtal über welches das Wasser aus dem Norden wieder in den Norden, genauer in die Nordsee abgeführt wurden. Ursache für diesen Umweg war, dass nördlich, also auf der Ostsee und südlich davon noch Eisgletscher den Weg des Wassers nach Norden versperrten. Erst als das Eis bis zur Ostsee und darüber hinaus abgetaut war, entstand das Urstromtal der Peene und entwässerte das Schmelzwasser an den Ostseeküsten. Durch die Entwässerung der Norddeutschen Tiefebene entstanden bis zu 15 Meter tiefe Durchflutungsmoore, welche eine Besiedlung fast unmöglich machten. Dennoch besiedelten kleinere nordisch geprägte Stämme die feuchten Regionen der Norddeutschen Tiefebene zwischen Oder und Elbe.

Archäologische Untersuchungen ergaben, dass „Eine indogermanische Ethnizität früher nord- und mitteleuropäischer Kulturen wie der Ackerbau betreibenden Trichterbecherkultur ab ca. 4000 v. Chr., die zwischen (ca. 3500–2800 v. Chr.), zu einer sekundären ↑Megalithkultur wurde, […] kaum begründbar ist. […] „Auch die Identität der Kultur der ↑Schnurkeramik (ca. 2800–2200 v. Chr.), auch Streitaxtkultur genannt, mit späteren als germanischen nachweisbaren Kulturen ist umstritten.“ […] „Am ehesten waren die Träger dieser Kultur jedoch die Vorfahren indogermanischer Sprechergemeinschaften. Die Zugehörigkeit des Nordischen Kreises (↑Nordische Bronzezeit, ca. 1800–500 v. Chr.) zu vorgermanischen Kulturen gilt als relativ sicher.“ (WIKIPEDIA; ↑Germanen v. 25. Februar 2011)

„Der Norden der Mark Brandenburg lässt sich dieser Kultur zuordnen, Südbrandenburg, Sachsen und Polen dagegen der Lausitzer Kultur, von einigen Autoren (u. a. a. WELTGESCHICHTE I. D. S. 113, 114-115) als slawisch angesehen. [s. a. ↑Este-Kulturen der Hallstattzeit: Typus Wies, Typus Bernhardthal, Statzendorf] Die westlich daran anschließende ↑Jastorfkultur scheint die Expansion einer frühen ↑germanischen Kultur und ihre Vermischung mit der einheimischen Bevölkerung widerzuspiegeln; z. B. geht die im Nordwesten Deutschlands gelegene früheisenzeitliche Nienburger Kultur in der Jastorfkultur auf. Da eine Einwanderung in das Gebiet des Nordischen Kreises (↑Nordische Bronzezeit) seit der ↑Bronzezeit nicht nachweisbar ist, wird angenommen, dass dort bereits zu dieser Zeit (zumindest teilweise) germanisch gesprochen wurde. Nebenbei – eine Abwanderung in der Eisenzeit ist nachgewiesen.“ (WIKIPEDIA; ↑Germanen v. 25. Februar 2011)

In Europa herrschte 1000 Jahre vor dem christlichen Zeitalter noch die ↑Späte Bronzezeit bzw. die ↑Frühe Eisenzeit. „Zu Beginn des 8. Jhd. v. Chr. wird die Spätbronzezeit von der frühen Eisenzeit abgelöst, welche sich besonders durch die bevorzugte Verwendung von Eisen als Material für Werkzeuge und Waffen auszeichnet.“ (WIKIPEDIA; ↑Späte Bronzezeit, Eisenzeit) (Als Bronzezeit, 2500 bis 2000 v. Chr. wird jener Zeitabschnitt der menschlichen Geschichte bezeichnet, in dem die Menschen das Herstellen und verarbeiten von Bronze, eine Legierung aus Kupfer und Zinn, für Bronzewaffen, Gerätschaften und Schmuck (Bronzefibeln) erlangten.)

Eisenzeit (Hallstattzeit) in Europa

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Die späte Eisenzeit, auch ↑Hallstattzeit genannt, steht in einem engen Zusammenhang mit der Erweiterung des Produktionsfeldes und dem anwachsen der Produktivkräfte (WELTGESCHICHTE I. D; S. 111), welche für weite Gebiete in Europa als Übergang von der Urgesellschaft zu einer frühen Klassengesellschaft bezeichnet werden kann – dennoch verharrten viele Stämme in der urgesellschaftlichen Produktionsweise – des Jagens und Sammeln. „Der Charakter der früheisenzeitlichen Periode wird in weiten Gebieten Europas war durch die Hallstattkultur geprägt. Während der Hallstattkultur führt die Verhüttung und Verarbeitung von Eisen zu einem ersten kräftigen Kultursprung in Europa.

[...] „Die Entdeckung der Verhüttung von Eisenerz sowie dessen Verwendung für Waffen und Gerät ist jedoch eine Errungenschaft der Menschen Vorder – und Kleinasiens sowie der Menschen von Afrika, (WELTGESCHICHTE I. D.; S. 111), welche von Reitervölkern nach Europa getragen wurden und in Europa zu einer ersten sozialen Differenzierung führte."

[...] „Charakteristisch für die Hallstattkultur in Europa sind zahlreich ausgestattete „Fürstengräber“ (Am ↑Salzberg bei ↑Hallstatt wurde 1846 von ↑Johann Georg Ramsauer ein ausgedehntes Gräberfeld entdeckt und teilweise ausgegraben. WIKIPEDIA; ↑Hallstattzeit) im weiten Umkreis der Alpen, auf dem Balkan in Italien, der CSSR - (amtlich Tschechische Republik), der Schweiz und Frankreich.“ (S. 111) Während südlich der Alpen kunstvolle Gräber, ausgestattet mit „gefundenen Wagen, der Verfertigung des Pferdegeschirrs, der Gewebe und der Keramik“ (S. 112) von spezialisierter handwerklicher Tätigkeit zeugen, „muten die übrigen Gräber, Brandbestattungen unter Hügeln“ (S. 111) der germanischen Stämme in Nord- und Mitteleuropa erbärmlich an.“

[...] „Die Hallstattkultur reichte von Slowenien über Österreich, das nordwestlichen Ungarn, die südwestlichen Slowakei, Tschechien, Süddeutschland, die Schweiz bis nach Ostfrankreich. Der gesamte Bereich wurde 1959 von ↑Georg Kossack in einen Ost- und Westhallstattkreis unterschieden. Der Westhallstattkreis reicht von Ostfrankreich, Mittel- und Süddeutschland über die Schweiz bis nach Mittelösterreich. Der Osthallstattkreis umfasst Nordösterreich, Südmähren, die Südwestslowakei, Westungarn, Kroatien und Slowenien.“

[...] „Ost- und Westhallstattkreis unterscheiden sich vor allem hinsichtlich Siedlungsweise und Bestattungssitte. Im Westhallstattkreis herrschen große befestigte ↑Höhensiedlungen, die von kleineren, weilerartigen ↑Siedlungen umgeben sind, vor. Im Osthallstattkreis dominieren kleinere befestigte Herrenhöfe. Wurden im Westen wichtige Persönlichkeiten mit Schwert (↑HaC) oder Dolch (↑HaD) bestattet, so gab man ihnen im Osten eine ↑Streitaxt mit ins Grab. Im Westen gibt es reiche ↑Wagengräber, während der Krieger im Osten mit seiner kompletten Bewaffnung, inklusive Helm, Brustpanzer beerdigt wird.“

[...] „Die späte Hallstattkultur (HaD, etwa 650 bis 475 v. Chr.) ist berühmt für ihre reich ausgestatteten Prunk- oder ↑Fürstengräber, die in Süddeutschland und ↑Burgund, hier in ↑Hochdorf an der Enz und Vix gefunden wurden sowie für Panzergräber (Männergräber mit vollen Waffenbeigaben) im Osten von Ost-Bayern bis Slowenien.“ (WIKIPEDIA; ↑Kelten ↑Hallstattkultur)

[...] „In der Blüte der Hallstattzeit gehörte Westungarn zur Osthallstattkultur, die sich etwa bis zum Nordsüdverlauf der Donau erstreckte.“ „Die zunehmende soziale Differenzierung kommt zum Ausdruck in Grabhügeln, Resten von Opfertieren, Wagen, Pferdegeschirr und Eisenwaffen.“ – Ostungarn steht in der Hallstattzeit unter starkem skythischem Einfluss. Die Gemeinschaft der ↑Skythen war ein nomadisierendes Reitervolk, „die ab etwa dem 8./7. Jahrhundert v. Chr. die eurasischen Steppen nördlich des Schwarzen Meeres im heutigen Südrussland und der Ukraine von der unteren Wolga und dem Kuban bis zum Dnister von Osten her kommend besiedelten.“ (WIKIPEDIA; ↑Skythen)

Der Kulturkreis des Reitervolkes der ↑Skythen ist für die Entwicklung der slawischen Völker in der späten Hallstattzeit (Eisenzeit; 650–475 v. Chr.) in sofern von wichtiger Bedeutung, weil die skythischem Völker; mit einer eigenen Kultur sehr fortschrittlich entwickelt waren, mit den slawischen Stämmen, welche weiterhin in einer Urgesellschaft lebten, friedlichen Handel betrieben und die südliche gelegenen Nachbarn waren. (S. Abb. ↑Hallstatt culture) Soweit bekannt ist, gehörte das Volk der Skythen „vermutlich einer iranischen Sprachgruppe an und ist wahrscheinlich von der hauptsächlich an der Wolga verbreiteten Holzkammergrabkultur (2. Hälfte des 2. Jahrtausend [v. u. Z.]) herzuleiten.“ (WIKIPEDIA; ↑Skythen)

Zu dem Kulturkreis der skythischen Stämme gehörten: die Balta-Verde-Gruppe (Rumänien, 6.-5. Jhd.), Birseti-Ferigele-Gruppe (6.-4. Jhd.), die Dalj-Gruppe von Dalj und die westungarische Valj-Gruppe. Der Einfluss der skythischen Reiter-Stämme erstreckte sich bis nach Österreich und machte sich auch am nordöstlichen Karpatenbecken bemerkbar. [↑Kustanovicer Kultur] (WELTGESCHICHTE I. D.; S. 113; SÜDOSTEUROPA, MITTEL- UND NORDEUROPA)

Leben der Slawen vor der Zeitrechnung

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„Von der mediterranen Küstenkultur am Schwarzen Meer sind die Slawen zuerst durch die Skythen, zwischen Don und Donau und dann durch die aus dem Osten vordringenden und sie ablösenden ↑Sarmaten geschieden.“ Mit ↑finno-ugrischen Stämmen, wie den Uralier Stämmen (↑Finnougrier und ↑Samojeden) – also den späteren Finnen und Esten – kommen die Slawen nur in ihrem östlichen Randbezirken an Oka und Don – was zeigt wie verbreitet die steinzeitlich lebenden slawischen Stämme sind – in Berührung. „Das Gebiet der östlichen Erstreckung des baltischen Landrückens wird von slawischen Stämmen bewohnt, die vor allem Viehzucht und Jagd ausüben, dazu Feldbau betreiben und im Küstengebiet auch Fischerei. Die Bernsteingewinnung steht in seiner Blüte und wird als beliebter Rohstoff von den slawischen Stämmen für Schmucksachen exportiert.“ (WELTGESCHICHTE I. D.; S. 123)

Killikus These:

8.000 Jahre vor unserer Zeit gelangten die ↑Kelten aus West-und Mitteleuropa vordringend als Vorfahren der ↑Germanen und ↑Wikinger über die nordische Landbrücke bis nach Dänemark und Skandinavien. (S. WIKIPEDIA, ↑Littorinameer) - Während der ↑Jungsteinzeit, auch Neolithikum (12000 J. v. u. Z.) und der ↑Kupfersteinzeit (6000 J. v. u. Z.) bestand eine Landbrücke zwischen Schleswig-Holstein und dem heutigen Dänemark. Das Skagerrak der Nordsee und die Ostsee in seiner heutigen Ausprägung ist erst kurz vor bzw. während der ↑Trichterbecherkultur entstanden. Daher könnten die Vorfahren der GERMANEN „eine Anzahl von ehemaligen Stämmen in Mitteleuropa und im südlichen Skandinavien“ (WIKIPEDIA, ↑Germanen) aus dem Süden kommend, über Thüringen, den Harz und weiter nach Norden bis nach Skandinavien gelangt sein. – Diese Annahme würde auch die ↑Nordische Gruppe und die ↑Nordische Bronzezeit sowie alle anderen nordischen Nachfahren, neben den ↑Samen (↑Volk), nachvollziehbar erscheinen lassen.

Die ethnische Zuordnung der ↑germanischen Volksgruppen gestaltet sich sehr schwierig, da vor dem Auftauchen der vermeintlich (germanischen) Jastorfkultur bereits römersche und auch keltische Siedler bis zu Oder gelangten. Der Autor ↑Werner Besch schreibt dazu in seinem Buch: SPRACHGESCHICHTE - Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung; de Gruyter Verlag; 3. Teilband, S. 2233 unter 158, Die sprachgeografische Gliederung der Deutschen: „Einigkeit besteht darüber, daß die eisenzeitliche ↑Jastorfkultur zu beiden Seiten der Elbe von Holstein bis Nordböhmen […] „germanisch“ ist. Sie bildet sich in der jüngeren ↑Hallstattzeit im Gebiet der Aller und Oder und verbreitet sich währen der Latènezeit nach Sachsen, Thüringen und Böhmen. Während offen bleibt, ob ihre Ausbreitung durch Wanderungen oder durch kulturelle Angleichung der einheimischen Bevölkerung erfolgt, weist die Fundverbreitung in Böhmen am Rande der dortigen Gruppe der (keltischen) ↑Latènekultur deutlich auf eine Einwanderung hin. Wenn man aber die Entstehung der Jastorfkultur aus bronzezeitlichen Wurzeln der „↑Ethnogenese“ der Germanen gleichsetzt, so missachtet man die Einwände Wahles [↑Ernst Wahles] gegen Kossinnas Verfahren. Ganz allgemein wird auch die eisenzeitliche Bevölkerung Dänemarks und Skandinaviens als germanisch angesehen. (Mildenberger 1986, 317)“ (s. a. ↑Gustaf Kossinna)

Die Annahme Mildenbergers (s. oben), dass germanische Wurzeln bereits in der Eisenzeit (800/750-15 v. Chr.) in Deutschland zu erkennen sind, können wir, insbesondere wegen den Folgen der Weichseleiszeit in der Norddeutschen Tiefebene, anhand von Quellen nicht belegen. Die Norddeutsche Tiefebene war bis zur ↑Eisenzeit und weiter bis zum 4. Jahrhundert u. Z. nur bedingt für eine Besiedlung geeignet, weil Moore aller Art, riesige Seen, reisende Ströme und Urwälder, einschließlich der dazugehörigen wilden Tiere, eine Besiedlung durch die Menschheit nur in ganz wenigen, besonders warmen Phasen, zuließ.

„Die Ostsee entstand am Ende der letzten Eiszeit, der Weichseleiszeit, vor etwa 12.000 Jahren nach dem Abschmelzen der riesigen Gletschermassen. Ihre heutige Gestalt und Eigenart bildete sich über mehrere Etappen durch ein Zusammenspiel von Landhebung und Meeresspiegelanstieg: […] Etwa 5000 v. Chr. bis etwa zum Jahre 0 stieg der Meeresspiegel durch die sogenannte ↑Littorina-Transgression so, dass die Festlandbrücke zwischen Südschweden und Dänemark überflutet wurde und der Osten Dänemarks sich in die heutigen Inseln aufteilte.“ (WIKIPEDIA, ↑Entstehung der Ostsee)

Auf Grund der ↑Littorina-Transgression kann eine Besiedlung der Norddeutschen Tiefebene und Dänemarks, entweder deutlich vor der Littorina-Transgression oder erst wenige Jahrhunderte vor unserer Zeit stattgefunden haben. (S. a. ↑Ancylussee - Ostsee)

Germanische Jastorfkultur

Als ↑Jastorfkultur wird die vorrömische Zeit, ca. 600 Jahre v. u. Zeitrechnung bezeichnet, ist eine nordmitteleuropäische archäologische Kultur, welche erste archäologische Hinweise auf germanischen Stämme bzw. der germanischen Sprach- und Kulturgemeinschaft gibt. Die germanische Jastorfkultur entwickelte sich in den nördlichen Flussläufe der deutschen Flüsse Ems, Weser, Elbe und Oder. ↑Urnengräberfeld beim Ort ↑Jastorf (Landkreis Uelzen) in Niedersachsen, zwischen der Weser im Westen, der Aller im Süden, und dem südlichen Dänemark. Später weitete sie sich auch in Richtung Rhein und Harz aus. Funde sind auch aus dem Berliner Raum und Mecklenburg-Vorpommern bekannt. Die ↑Jastorfkultur entwickelte sich aus der ↑Hallstatt-Kultur aber auch teils beeinflusst von der weiter nördlich gelegenen nordischen Bronzezeit. (WIKIPEDIA; ↑Jastorfkultur)

„Die Jastorfkultur ist offenbar ein Vorläufer der ↑elbgermanischen-swebischen Kultur.“ (S. ↑Sueben) [...] „Im Unterschied zur ↑Bronzezeit tritt dieses Gebiet jetzt kaum mit wesentlichen Kulturellen Eigenleistungen hervor, vielmehr werden Impulse aus dem Bereich der fortgeschritteneren ↑Latènekultur (Vorrömische Eiszeit vom 5.–1. Jahrhundert v. Chr.) aufgenommen.“ (WELTGESCHICHTE I. D.; S. 124; Nördliches Mitteleuropa und Nordeuropa) Wobei im letzten Jahrhundert vor unserer Zeit bei den ersten germanischen bereits erste römische Kultureinflüsse wirksam werden. So verschiebt sich der germanische Kulturbereich bis zum Niederrhein sowie bis an den Harz und die Saale vor. Am Ende des 3. Jhd. v. u. Z. werden die ersten Vorstöße von germanischen Horden in den Bereich der antiken Welt (↑Bastarner) bekannt. So belagerten die ↑Bastarnen um 230 v. Chr. mit den germanischen ↑Skiren die Stadt Olbia am Schwarzen Meer; um 180 v. Chr. treten sie an der Unterdonau auf und wenig später kämpfen sie als ↑Söldner Perseus gegen Rom. (WIKIPEDIA; ↑Bastarnen)

„In der 2. Hälfte des 2. Jh. taucht im Gebiet von der Odermündung bis zur Weichsel in Urnen- und ↑Brandschüttungsgräbern Sachgut skandinavischer Verwandtschaft auf. Die Germanen verschmelzen hier anscheinend mit älteren Bevölkerungsresten, z. B. mit den Trägern der Przewosker Kultur [vermutl. ↑Vandalen].“ (WELTGESCHICHTE I. D.) […] Früher auch als Oder-Warthe-Gruppe bezeichnet. (↑Werner Besch; 2003, Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache, S. 2233) „In der ↑Spätlatènezeit [um 100-25 v. u. Z.] erfolgt eine weitere Südbewegung der aus der Jastorfkultur hervorgegangenen elbgermanischen Gruppe. Es bilden sich die Stämme der ↑Sweben (im Norden), der ↑Semnonen (im Havelland; hier auch swebisches Bundesheiligtum), der ↑Hermunduren (an Mittelelbe und Saale), der ↑Quaden (südlich vom Weserbergland), der ↑Wangionen (nördlich des Mains), der ↑Markomannen (zwischen Main und Böhmerwald, nach Westen bis zum Unterlauf des Neckars, nach Osten bis Nordböhmen) und der ↑Triboker (am weitesten im Südwesten, im Raum Stuttgart) heraus. Germanen gelangen, vielfach im geschlossenem Verband, schließlich bis an Oberrhein und Donau.“ (WELTGESCHICHTE I. D.; S. 124; Nördliches Mitteleuropa und Nordeuropa) (s. auch Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache)

In diesem Zusammenhang ist für uns die Ausbreitung von dem einschneidigen germanischen Kurzschwert, der ↑SAX - SAXE, Scramasax, LANGSAX, BREITSAX oder Fränkisches Kurzschwert genannt, von Bedeutung. Das Wort SAX (lt. Duden der Sachs, Plural Sachse ) bezeichnet eine Gruppe von einschneidigen Hiebschwertern, die in Mitteleuropa von der vorrömischen Eisenzeit bis ins Hochmittelalter verbreitet waren.

Ende der vorgermanischen Zeit

„71 nehmen die keltischen ↑Sequaner [s. a. WIKIPEDIA; ↑Geschichte des Elsass] Sweben [↑Sueben], die unter der Führung von ↑Ariovists stehen, in Sold. Nach dem Sieg über die Haeduer bei Magetobriga (61) erlangen Sweben eine Machtstellung in ↑Gallien. Germanen Siedeln sich zwischen Oberrhein und ↑Vogesen an. 58 [v. u. Z.] siegt ↑Caesar über ↑Ariovist im Elsaß, die ↑Sweben werden zurückgedrängt. Der Rhein wird Grenze des ↑Römischen Reiches.

RÖMISCHE SKLAVENHALTERGESELLSCHAFT

Zu Beginn der ↑christlichen Zeitrechnung (WIKIPEDIA; ↑Jahr null) herrschte im heutigen Italien bereits der erste römische Kaiser ↑Julius Cäsar (Gaius Iulius Caesar) in der ↑Römischen Republik auf Basis einer Verfassung und führte das Volk mit Hilfe eines ↑Senates. - In Italien gab es bereits vor unserer Zeitenrechnung feste Bauwerke aus Stein, mit Fäkalien-Kanalisation und weiteren Annehmlichkeiten die wir heute, in der modernen Welt ebenfalls zu schätzen wissen; selbst Theater, Sportliche- und Kulturveranstaltungen waren zurzeit von Jesus Christus im antiken römischen Reich bereits vorhanden und besonders fortschrittlich. Erotische Gemälde und Wandmalerei (WIKIPEDIA; ↑Paar beim Liebesspiel, Wandmalerei) in räumlicher Darstellung, aus der Zeit um Jesus Christus wurden in ↑Pompeji (lat. Pompeii), „eine antike Stadt in ↑Kampanien, am Golf von ↑Neapel gelegen“ (WIKIPEDIA) ausgegraben.

Magna Germania

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„Der älteste Hinweis (zur deutschen Kultur um ↑Jesus Christus) findet sich um das Jahr 80 v. Chr. bei ↑Poseidonios von Apameia im 30. Buch. Dort schildert er, dass die Germanen als Hauptmahlzeit Glieder gebratenen Fleischs zu sich nähmen, Milch tränken und unvermischten Wein. Für die Leser der damaligen Zeit beschreibt diese Charakterisierung Barbaren.“ (WIKIPEDIA; ↑Germanen - Historische Quellen)

„Als ↑Magna Germania oder ↑Germania Magna („Großes Germanien“) wurde in der ↑Antike der Rom bekannte, aber nur zeitweise besetzte Teil Germaniens östlich des Rheins (Rhenus) bis zur Elbe (Fluvius Albis) und nördlich der Donau (Danuvius) bezeichnet. Im südöstlichen Bereich stellte die Moldau, ein Nebenfluss der Elbe im heutigen Tschechien, die Grenzlinie dar. Die Absicht des römischen ↑Kaisers Augustus, Magna Germania als Provinz in das römische Imperium einzugliedern, scheiterte infolge der römischen Niederlage in der ↑Varusschlacht [a. a. „Schlacht im Teutoburger Wald“ genannt]. Diese führte letztendlich zur Rückbeorderung der römischen Truppen aus Magna Germania hinter die Rheinlinie im Jahre 16 n. Chr. durch ↑Tiberius (14-37 n. Chr.), den Nachfolger des Augustus.“ (WIKIPEDIA; ↑Magna Germania v. 25. Februar 2011; s. a. Geographike Hyphegesis v. 17. Februar 2011)

Reichtum, Luxus und Untergang des Römischen Reiches

Das ↑Römische Reich, welches etwa von 750 v. u. Z. bis zur großen ↑Völkerwanderung um 375 n. u. Z. bestanden hat, gelangte zu seinem Wohlstand über die Eroberung von unterlegenen Regionen, die Verwertungen des Vermögens unterlegener Gegner und den Handel mit Sklaven, was das Römische Reich zu einer überlegenen Weltmacht führte.

Die Römer bewegten sich im Orient und in Westeuropa, zu einer Zeit, wo der Höhepunkt der Erwärmung nach der letzten Eiszeit (Weichsel-Kaltzeit) erreicht war und die durchschnittlichen Temperaturen in Mitteleuropa etwa 10°C bis 15°C höher waren, als die heutigen Temperaturen. In den nördlichen und östlich gelegenen Gebieten sowie weiter nach Asien hatte das ↑Römische Reich keinerlei wirtschaftlichen oder politischen Einfluss. Mächtige Reitereien rund um die ↑skythischen Stämme aus dem skythisch-sakischer Kulturraum sicherten die Region von den Karpaten bis zur Mongolei. Südlich der römisch besetzten Regionen entstanden – zeitgleich – während der römischen Herrschaft im Orient, Völker und Religionen, welche als ↑Sabäer und ↑Mandäer (s. a. ↑Johannes der Täufer) in die Geschichte eingingen.

Vor der Zeit von Jesus Christus (↑Jesus v. Nazareth) war das „südliche Europa“ im heutigem Nahen Osten sowohl das kulturelle Zentrum als auch das geografische Zentrum der Welt. Trotz der fortschrittlichen gesellschaftlichen Entwicklung rund um Jerusalem (↑Naher Osten) und dem Süden Europas bestimmte Menschenraub und Sklaverei das gesellschaftliche Leben. Der Reichtum römischer Feldherren und Stadthalter war eng mit dem ↑Sklavenhandel im Antiken Rom verbunden, was bereits 100 Jahre vor u. Z. zu gesellschaftlichen Differenzen und Spannungen (↑Sklavenaufstände im Römischen Reich) sowie das Nachdenken über die Richtigkeit einer solchen Lebensweise auslöste.

Entstehung der christlichen Religion

Mit dem Auftreten von ↑JOHANNES DEM TÄUFER um 38 v. Chr. kam es zum Ende der Römischen Sklavenhaltergesellschaft, zum Ende des Römischen Imperiums und zur Bildung der heutigen ↑Religionen. In seinem Buch: „Das Evangelium des armen Sünders“ (1845) schildert der Frühsozialist ↑Wilhelm Christian Weitling folgenden Zusammenhang unter - III. Methoden der Lehre; (1. Der politische und soziale Zustand der Gesellschaft, unter welcher Jesus als Lehrer auftrat.)

„Die Hebräer [↑Israeliten] [s. a. ↑Amarna, ↑Ugarit vgl. ↑Sarmaten, ↑Skythen] hatten als Volk ihre politische Freiheit verloren und standen unter römischer Herrschaft. Diese Herrschaft zu stürzen, hatten alle Klassen und Parteien ein Interesse. […] Da verkündet ein Priester namens ↑Sadok [10. Jahrhundert v. Chr.] eine neue Lehre und verwarf alle Gesetze und Menschensatzungen, außer die für göttlich gehaltenen. Seine Anhänger […] ↑Sadduzäer. Dieser neuen Lehre widersetzten sich Pharisäer, das heißt Sündenfreie. […] Die ↑Sadduzäer leugneten Enge, Geister, Teufel und die Auferstehung der Toten; die Pharisäer glaubten an alles dieses.“ […] „Außer den beiden Sekten [Sadduzäer und ↑Pharisäer] gab es noch eine dritte Sekte, die ↑Essener [oder Essäer], welche ihre Versammlungen mehr im Stillen hielten,… […] Das brachte mich auf die Vermutung, Jesus könne wohl selbst Mitglied dieses geheimen Bundes – dem des Pi[y]thagor ähnlich – gewesen sein. […] Was Jesus später lehrte, war ganz das, was Johannes [der Täufer] früher aufgestellt hatte; es war das Prinzip der Gütergemeinschaft, was durch die Essener schon vor Johannes gelehrt wurde.“ (Joh. 5.35 und Matth. 11.11) […] Dem Prinzip nach also Jesus und Johannes Essener und die Essener Jünger Jesu; ob jene auch aufgenommene Mitglieder, ob von diesen welche unter den Aposteln waren, ist nicht gewiß, wird aber durch die Art, wie Jesus von Johannes öffentlich empfangen wird sowie durch das Interesse des Prinzips im Vergleich zu den damaligen gesellschaftlichen Verhältnissen sehr wahrscheinlich. [Anhg. 61, Weitling betont noch besonders, daß Jesus selbst das Zimmermannshandwerk gelernt hat und nach Joh. 7,15,16 kein studierter war, sondern seine Lehren von einem geheimen Bunde studierte.] (Wilhelm Christian Weitling; Das Evangelium des armen Sünders, S. 51 bis 55, u. Anhg: 58, Matt. 12,46.47; 13,55.56, Anhg. 59 Luk. 8,20 )

↑Flavius Josephus in der De bello Judaico (2, 119-161) über die Werte des Essener Kreises:

  • Sie betrieben Philosophie,
  • „liebten einander“ mehr als alle übrigen jüdischen Gruppen,
  • lebten asketisch,
  • lehnten Umgang mit Frauen (Sexualität) ab,
  • lehnten Öl (Salbung) ab
  • trugen weiße Kleider,
  • übereigneten beim Eintritt ihren ganzen Besitz der Gruppe,
  • ein dazu Gewählter verwalte den Gemeinbesitz (Gütergemeinschaft),
  • bewohnten keine besondere Stadt, sondern bildeten in jeder Stadt Gruppen,
  • nähmen Waffen nur auf Reisen zum Schutz vor Räubern mit,
  • beteten vor Sonnenaufgang,
  • äßen nach Tischgebeten mittags und abends gemeinsam,
  • betätigten sich als Heiler,
  • lehnten das Schwören ab,
  • außer ihrem Eid beim Eintritt, „Ungerechte zu hassen und mit den Gerechten zu kämpfen“
  • müssten ein Noviziat ableisten,
  • würden bei Regelverstößen ausgeschlossen,
  • befolgten den Sabbat streng,
  • vergruben ihre Exkremente,
  • seien bereit, für die Tora zu sterben (Märtyrer),
  • glaubten an die Unsterblichkeit der Seelen zur Erlösung oder ewigen Strafe.

An anderer Stelle (18,11.18-22) ergänzte er [↑Flavius Josephus]:

  • Sie opferten Gott nicht,
  • schlossen keine Ehen,
  • besäßen keine Sklaven,
  • trieben Ackerbau,
  • hätten Priester als Verwalter.
(WIKIPEDIA; ↑Essener)

Die ↑Schriftrollen von Qumran der Essener Gemeinschaft stehen im direkten Widerspruch zur römischen Sklavenhaltergesellschaft, was annehmen lässt, das sich zur Zeit von ↑Johannes dem Täufer in den wirtschaftlichen Regionen der Welt, ein ausgeprägter gesellschaftlicher und ethischer Wandel vollzog, welcher letztendlich im Christum, dem Verfall der ↑Sklavenhaltergesellschaft und des ↑Römischen Reiches sowie der anschließenden ↑Völkerwanderung mündete.

Slawen zum Anfang unserer Zeitrechnung

Zum Anfang ↑unserer Zeitrechnung reichte das besiedelte Gebiet der Slawen von der Oder bis an den oberen Don und den Donez. Von den Schriftstellern der Antike werden die slawischen Stämme unter dem Sammelbegriff «Veneder» zusammengefasst. Zu den Vendern (Slawen, Wenden etc.) gehörten wahrscheinlich auch „die ↑Lugier, die zu Stammesverband des ↑Marbod [50 u. Z.] gehörten, an der Vertreibung des Vannius [s. König des germanischen Volksstamms der ↑Quaden 19-50 n. Chr.] teilnehmen und sich 86-89 im Krieg mit ↑Markomannen und ↑Quaden befinden. Ferner gelten die Karboner am Oberlauf des Dnepr, die Savarer im mittleren Dneprgebiet, die Bulonen im Weichselraum, die Stavanen am westlichem Bug und die Suobener nördlich der Karpaten als slawische Stämme. (WELTGESCHICHTE I. D.; S. 130; Slawen)

Slawische Zeit

Im Gebiet zwischen Oder und Dnepr bilden sich heraus vor allem die die ↑Przeworsker Kultur zwischen Oder und Mittel- bzw. Oberlauf der Weichsel, die Oxhöfter Kultur am Unterlauf der Weichsel und die Sarubizinerkultur am mittleren und oberen Dnepr. (WELTGESCHICHTE I. D.; S. 130; Slawen)

Die Lebensweise der Slawen vor dem 2. Jahrhundert unserer Zeitrechnung ist bei den slawischen Völkern an der Weichsel überwiegend gleich oder ähnlich. Im 1. Jahrhundert werden die baltischen Stämme Südlettlands und Litauens in den fernhandel mit dem Römischen Reich und mit den Slawen an Weichsel und Dnepr einbezogen. Die Verhüttung von heimischem Sumpfeisenerz (↑Raseneisenerz) im ↑Rennofen, welches aus einem rotbraunen weichen Gestein (↑Limonit) in Niederungsgebieten und Mooren gewonnen wird, gewinnt bei den Slawen zunehmend an Bedeutung. Mit der Verhüttung von Raseneisenerz hat im 1. Jahrhundert unserer Zeit die gesellschaftliche Entwicklung der nordischen Stämme nachhaltig eingesetzt. (WELTGESCHICHTE I. D.; S. 130; Slawen)

Haupterwerbszweig der Slawen vor dem 2. Jahrhundert sind vor allem der Ackerbau mit Hilfe von einem ↑Hakenpflug mit eiserner Schar, Hacke, Sicheln, Sensen und Äxten; daneben wurde Viehzucht, Jagd, Fischfang und die Waldbienenzucht betrieben. Die handwerkliche Produktion, wie Töpferei, Holz- und Steinbearbeitung, die Verarbeitung von Häuten, Knochen und Horn hatte noch den Charakter von ↑HAUSWERK. Bei der Verhüttung von wird zum Teil das Hauswerk verlassen; im Gebiet der ↑Przeworsker Kultur sind etwa 50 Eisenhüttenplätze bekannt. Im 3. Jahrhundert entwickeln sich neben den slawischen Eisenhütten, auch die ersten Zentren für die Keramikherstellung rund um Kraków. Die Siedlungen der Slawen bestanden aus Einzelhäusern, welch meistens in Pfostenbauweise errichtet wurde. Der Handel und der Fernhandel, insbesondere mit dem römischen Imperium gewinnen ab dem 2. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung. Besonders der Handel mit Rohbernstein (↑Bernstein) sichert den slawischen Stämme gute Einnahmen und Überlebenschancen. Fundort für Bernstein „ist der gesamte Ostseeraum, insbesondere Orte im Samland (Kaliningrader Gebiet, Russland) zwischen Frischem und Kurischem Haff, in Polen und in Litauen sind ergiebig.“ (WIKIPEDIA; ↑Bernstein) Während andere wertvolle Mineralien und Erze meistens im Bergbau gewonnen werden, wird Bernstein durch Fischen in der Ostsee, von Anfang März und Anfang Mai aus dem Schwemmmaterial nach Stürmen, gewonnen. – So betrachtet hatten Bernsteinsammler der Ostseeküstenregionen wenige Widersacher oder Feinde.

Ab dem 3. Jahrhundert sind bei den slawischen Stämmen zunehmend Anzeichen für eine soziale Differenzierung auszumachen. Bei Ausgrabungen von slawischen Friedhöfen in der Nähe von Wroclaw-Zakzrów wurden in den Brandgruben – oder Brandschüttungsgräbern reiche Waffenbeigaben gefunden, was Hinweise auf erste „Fürsten“ liefert. Obwohl ein Teil der slawischen Stämme bereits vor unserer Zeitrechnung immer mal wieder in Richtung Westen unterwegs waren, kann mit dem 1. Jahrhundert (↑Lugier nach ↑Böhmen) und ab dem 3. sowie dem 4. Jahrhundert eine Zunahme der slawischen Wanderungen, als auch die Teilnahme an Kriegen nachgewiesen werden. „Die Ostslawen verdrängen im 1. und dem 2. Jahrhundert die ↑Sarmaten (s. a. ↑Skythen) weiter nach Süden und Osten und erweitern auf diese Weise den slawischen Siedlungsraum vom mittleren Dnepr bis zum Donez. Im 2.bis 4. Jahrhundert bildete sich auf dem Gebiet vom mittleren Dnepr bis zum südlichen Bug, Denestr und Prut die ↑Tschernjachow-Kultur [a. ↑Wielbark-Kultur] heraus. Kennzeichnend für die Tschernjachow-Kultur waren zahlreiche größere Dörfer mit ebenerdigen oder eingetieften Holzhäusern und Grabstätten mit Leichenbrand- und Körperbestattungen.“ (WELTGESCHICHTE I. D.; S. 130; Slawen)

Christianisierung im Vorderen Orient

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Bereits im ersten Jahrhundert vor unserer Zeit hatte das römische Sklavenhalter Imperium des Römischen Reiches mit kräftigem Widerstand aus der Arabischen Welt zu kämpfen. Es bildeten sich im Vorderen Orient eine Vielzahl kleinerer und größerer Gemeinschaften [↑Sekten], welche ihren Führungsanspruch mit Hilfe ausgewählter ethischer Regeln zum Ausdruck brachten. Als Bekenntnis zu einer bestimmten Lebensart kann z. B. die „↑Taufe“ von dem Volkslehrer „↑Johannes dem Täufer“ bewertet werden. Mit der Taufe bekannte sich der Getaufte (Jünger) „zum Prinzip der GÜTERGEMEINSCHAFT, was durch die Essener schon vor Johannes gelehrt wurde.“ (WEITLING, S.53) ↑Flavius Josephus [ein ↑Jude] nannte die Essener wiederholt als dritte große jüdische „Partei“ neben ↑Pharisäern und ↑Sadduzäern. Das Leitwerk der ↑Christen, die ↑Bibel, bezeichnet Johannes als „den Größten unter allen von Weibern geboren“ Matt. 11,11. WIKIPEDIA ordnet Johannes den Täufer den ↑Mandäern zu, eine Gruppe ↑monotheistischen Glaubens mit etwa 100.000 Anhängern. Insbesondere die Stämme in Judäa mit Jerusalem als Zentrum hatten etwas gegen sie Sklavengesellschaft der Römer, aus der sie selbst 1000 Jahre zuvor, den Ägyptern entkommen waren.

(Römische Karte einsetzen)

Das ↑Römische Reich erstreckte sich zur Zeitenwende rund um das heutige Mittelmeer; von den Römern unterworfen waren Westeuropa, 50% von Mitteleuropa, Südeuropa und Nordafrika. Den Römern war bekannt, dass Nordeuropa durch die vergangene Eiszeit nicht zu besiedeln war und Osteuropa wurde von den ↑Sarmaten (zuvor wahrscheinlich ↑Skythen) gehalten und verteidigt. Der Weg nach Afrika, sofern man dahin wollte, verlief also ausschließlich über Syrien (↑Syria) dem heutigen Libanon, Judaea, dem heutigen Israel, Jordanien (↑Arabia Petraea) und Ägypten (↑Aegyptus). Ägypten, in Nordafrika hatte zur Zeit der Römer bereits eine 3000 Jahre alte Historie und Kultur.

Mit dem Römern nicht arrangiert hat sich das Volk Mose (s.a. ↑5. Buch Mose) vom Stamm der Levi (↑Leviten), welcher „als Gesandter Gottes das Volk der Israeliten auf einer vierzig Jahre währenden Wanderung aus der Sklaverei in Ägypten in das kanaanäische Land.“ (WIKIPEDIA; ↑Mose) geführt hatte.

„Die ersten archäologisch nachgewiesenen Spuren einer früh- oder protoisraelitischen Besiedlung der Region ↑Palästina gehen auf die Zeit zwischen dem 12. und dem 11. Jahrhundert v. Chr. zurück (vgl. ↑Landnahme Kanaans). Jerusalem wurde nach biblischer Überlieferung etwa 1000 v. Chr. als Hauptstadt von ↑Davids Königreich Israel gegründet; dieses zerfiel nach dem Tod seines Thronfolgers ↑Salomo in zwei Reiche.

Das Nordreich Israel ging 722 v. Chr. im Kampf gegen die ↑Assyrer unter, das Südreich Juda wurde 587 v. Chr. von Babylon erobert. Das Land wurde in weiterer Folge Teil des ↑Perserreichs, dann des Reiches von ↑Alexander dem Großen, zuletzt des Reichs der Seleukiden.

Der Aufstand der ↑Makkabäer 165 v. Chr. brachte Israel noch einmal für etwa 100 Jahre staatliche Unabhängigkeit. 63 v. Chr. begann die Zeit der römischen Oberherrschaft. Die Römer gliederten das Gebiet in zwei Provinzen auf: ↑Syria im Norden, ↑Judäa im Süden. Im Jüdischen Krieg wurden ↑Jerusalem und der Tempel 70 n. Chr. vollkommen zerstört.“(WIKIPEDIA)

Das ↑Volk Mose (Levi), welches sich selbst als Volk Israel (hebr. am jisrael, bnei jisrael) bezeichnete besiedelte das Grenzegebiet zwischen Afrika und Europa. Die deutsche Bezeichnung „Juden“ kommt lt. WIKIPEDIA über den lateinischen Ausdruck judaeus, dann den griechischen Ausdruck ioudaios und aramäische und persische Entsprechungen zurück auf das hebräische Wort yehudi. Dieses bezeichnete zunächst die Angehörigen des ↑Stammes Juda (lt. ↑Bibel) und die dessen Territorium Bewohnenden. Unter der Herrschaft Davids in Hebron wird dieses Gebiet „↑Königreich Juda“ genannt (2 Sam 5,3). Unter ↑Rehabeam wird dieses Königreich aufgespalten. Das südlichere Teilgebiet wird Juda genannt (das nördlichere Teilgebiet Israel). Der Ausdruck „Judäer“ wird wiederum sowohl für Stammesangehörige wie auch sonstige Bewohner gebraucht, so etwa auch für die Angehörigen des Stammes Benjamin (1 Kön 12, 16–21).

Mit dem ↑Tanach, der jüdischen Bibel, bestehend aus den drei Hauptteilen Tora („Weisung“), Nevi'im („Propheten“) und Ketuvim („Schriften“) haben die Stämme Mose das bisher älteste religiöse Glaubensbekenntnis, welches sowohl durch die ↑Schriftrollen vom Toten Meer (auch Schriftrollen von Qumran oder Qumranschriften) als auch durch den ↑Codex Leningradensis aus dem Jahr 1008 u. Z. (s. a. ↑Masoretischer Text) wissenschaftlich belegt sind.

„Der Tanach entstand als Sammlung verschiedenster, religiöser und profaner jüdischer Schriften in einem komplexen Prozess von ca. 1200 Jahren innerhalb der wechselvollen Geschichte Israels. Seine ältesten Bestandteile sind mündlich überlieferte Sagenkränze und Ätiologien einzelner Sippen und Stämme, die allmählich zusammenwuchsen, später aufgezeichnet und in eine theologisch konzipierte Heilsgeschichte integriert wurden und so gesamtisraelitische Bedeutung erhielten.

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Die Tora entstand seit der Staatsbildung in Israel und lag schon in vorexilischer Zeit als schriftliches Gesetzbuch und Grundlage des Jerusalemer Tempelkults vor. Sie wurde bis 250 v. Chr. endgültig fertiggestellt und dann ins Griechische übersetzt. Seit etwa 400 v. Chr. wird sie in fünf Bücher des Moses eingeteilt. Dies hing mit theologischen Gründen und dem Umfang von zusammengerollten Pergamentschriften zusammen. Darum wird die Tora auf Hebräisch Chumasch [חומש] („die Fünf“) und auf Griechisch auch Pentateuch („↑Fünf-Schriftrollen-Behälter“) genannt. Die Schriftbücher der Propheten und das Zwölfprophetenbuch lagen großenteils bis 200 v. Chr. vor. Im um 190 v. u. Z. entstandenen ↑Buch Sirach wird erstmals eine dreiteilige Sammlung heiliger Schriften vorausgesetzt. Damals war nur noch der dritte Teil unabgeschlossen.

Um 90 teilte ↑Flavius Josephus den Tanach gemäß der Buchstabenzahl des hebräischen Alphabets in 22 einzelne Bücher (griech. biblia) ein. Dabei zählte er die ↑Bücher Samuel, Könige, Chronik, Esra/Nehemia, die 12 „kleinen“ Propheten, Richter/Rut und Jeremia/Klagelieder als je ein Buch. Das ↑4. Esrabuch dagegen teilte den Tanach in 24 Bücher ein, indem es Richter, Rut, Jeremia und Klagelieder einzeln zählte. Es erreichte so eine Analogie zu den Zwölf Stämmen Israels und dem in 12 Monate geteilten Jahreszyklus.“ (WIKIPEDIA; ↑Tanach)

Der letzte jüdische Aufstand (s. ↑Jüdischer Krieg) in Israel gegen die römische Herrschaft (↑Bar-Kochba-Aufstand) wurde 135 n. Chr. niedergeschlagen. Die Juden wurden über die ganze Welt verstreut (↑Diaspora). Das Land selbst wurde seitdem „Palästina“ genannt. Diesen Namen, der auf das seinerzeit bereits verschwundene Volk der ↑Philister zurückgeht, erhielt das Land aufgrund eines Erlasses von ↑Kaiser Hadrian, um die Erinnerung an die judäischen Bewohner zu tilgen, deren Aufstand er niederschlug.“ (WIKIPEDIA; ↑Israel)

Auswirkungen des Römisch-Jüdischen Krieges auf die Völker

Zwischen 70 u. Z. und 135 u. Z. kämpften die Juden gegen die Römer und wurden von diesen am Ende geschlagen. Um weiteren Auseinandersetzungen mit der Arabischen Welt zu begegnen muss es zu einer Art Frieden gekommen sein, welcher als Folge zu den unterschiedlichen Religionen und Glaubensansichten in der ↑Arabischen Welt und ↑Europa führte. Die Lehren von ↑Johannes (Täufer), die Lehren der Essener ["Die Essener waren eine Bruderschaft, die während der letzten drei Jahrhunderte vor Chr. bis ins erste Jahrhundert nach Chr. existierte." (↑Schonfield, Hugh J.)] in Einheit mit den ↑Büchern Mose können die Grundlage für einen Kompromiss und einen gemeinsamen Konsens (s. ↑Apostelkonzil) zwischen den Arabern und den Römern gewesen sein, welcher später im ↑Koran und in der ↑Bibel festgeschrieben wurde. Sowohl im muslimischen Koran, als auch in der christlichen Bibel sind Parallelen zum jüdischen Tanach zu finden. Trotz der Vertreibung der Juden und ihrer geistlichen Führer aus Israel durch die Römer verbreitete sich der jüdische Glaube von der arabischen Welt bis nach Europa. Rund um das Mittelmeer, von Süden nach Norden verlaufend, verbreiteten die Römer den ↑Christlichen Glauben.

Mit dem Einzug der jüdischen- und christlichen Religionen wurde die Sklavenhaltergesellschaft abgeschafft. Gleichzeitig nutzen die Römer die neue entstandene Lebensphilosophie Religion um die Leibeigenschaft und damit den ↑Feudalismus (↑Lehnswesen) in der Gesellschaft zu etablieren. Mit der Einführung des Christlichen Glaubens um 300 u. Z. wurde im Verlauf von etwa 500 Jahren aus dem ehemals ↑Römischen Reich das ↑Heilige Römische Reich (lat. Sacrum Romanum Imperium) an deren Ostgrenzen die slawischen Gebiete der ↑Sorben, ↑Böhmen und ↑Kroaten angrenzten.

Große Völkerwanderung von 150 bis 450 u. Z.

Für die ↑Völkerwanderung zwischen 150 u. Z. und 350 u. Z. gibt es vermutlich viele Gründe. Fest steht jedoch, dass sich im Norden Europas das Klima änderte, dass die Ostsee im 2. Jahrhundert ihre heutige Gestalt und Ausdehnung erreicht hatte und viele Gebiete der südlichen, westlichen und nordöstlichen Ostsee dem ständig steigendem Wasserspiegel der Ostsee zum Opfer fielen. Darüber hinaus verlor das ↑Römische Imperium (Rhein bis Elbe) in Germanien zunehmend an Einfluss und Macht. Die ↑Hunnen, welche unter dem Anführer ↑Attila, eine Gruppe zentralasiatischer Reitervölker mit nomadischer, später halbnomadischer Lebensweise, trieben im 5. Jahrhundert die sonst friedlichen Slawen bis in die Lausitz, den Harz und weiter bis nach Schleswig-Holstein. Im Schutze von Seen, Inseln und Mooren errichteten die Slawen ab dem 6. Jahrhundert ihre Burgwälle (siehe Burgwall Teterower See) und lebten bis zum 10. Jahrhundert gemeinsam mit den verbliebenen Germanen.

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Auflösung der Sklavenhalterordnung im Oströmischen Reich und die Besiedlung des Territoriums durch die Slawen (395 bis Anfang 7. Jahrhundert S. 348; WGID) Die Auflösung der römischen Sklavenhaltergesellschaft zwischen dem 4. Jahrhundert und dem 7. Jahrhundert führte zu einer globalen gesellschaftlichen Umstrukturierung – hin zu einer feudalistischen Klassengesellschaft. In Süd- und Westeuropa fand der Wandel von der Sklavenhaltergesellschaft hin zum Feudalismus in wenigen Jahrhunderten statt – es kam zum ↑Lehnswesen. Mit dem Lehnswesen, nach dem Vorbild des römischen Klientelwesens (s. ↑Patronat) und der germanischen Gefolgschaft (Gefolge), entstanden in Europa rechtskräftige Eigentümer von Grund und Boden. „Oberster Lehnsherr war der jeweilige oberste Landesherr, König oder Herzog, der Lehen an seine Fürsten vergab. Diese konnten wiederum Lehen an andere Adelige vergeben, die sich von ihnen belehnen lassen wollten und oft in der Adelshierarchie unter dem Lehnsgeber standen.“ (WIKIPEDIA; ↑Lehnswesen)

Mit der Einführung des Lehnswesens, also dem – Privatbesitz von Grund und Boden – kam es zunehmend zu Neid, Eifersucht, Intrigen und Spannungen zwischen Lehnsgebern und Lehnsnehmern, welche nicht selten, in kleineren oder größeren Eroberungsfeldzügen mündeten.

Die Umwandlung der antiken Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung am Ende der Völkerwanderung vollzieht sich in östlich der Elbe, zwischen Schleswig-Holstein (Deutschland) bis weit nach Russland, in sehr viel geringer scharfer Form als westlich der Elbe, Von Niedersachsen (Deutschland) bis Spanien und Portugal. Grund für den unterschiedlichen gesellschaftlichen Wandel vor und nach der Völkerwanderung bis weit in das frühe Mittelalter sind die erheblichen Temperaturunterschiede zwischen Westeuropa und Osteuropa. Während in Westeuropa zwischen Oktober und Mai weitestgehend immer Temperaturen von über 0° Celsius vorherrschen, sinken die Temperaturen im Norddeutschen Tiefland, dem Gebiet der Weichseleiszeit bereits ab 4. November unter die Nullgradgrenze. Bereits während der Völkerwanderung und im frühen Mittelalter waren die Winter, östlich der Elbe immer bis zu -25 °C kalt, was natürlich Folgen für die gesellschaftliche Entwicklung der Menschen östlich der Elbe hatte.

Slawische Besiedlung Mitteldeutschland

Aus diesem Grund blieben auch während dem Zufall des Römischen Imperiums im Oströmischen Reich Handel und Geldwirtschaft im wesentlichem intakt. Erst mit der Völkerwanderung und dem Eindringen der germanischen Völker in die Slawischen Besiedlungsgebiete und der Entstehung des Byzantinischen Reiches veränderten sich die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Slawen. Mit der Völkerwanderung wurde die ethnische Zusammensetzung zwischen der östlichen Ostsee und dem Schwarzen Meer entscheidend verändert, was im 6. Jahrhundert in wachsendem Maße zur slawischen Einwanderung in Germanien führte.

Wenden in Norddeutschland (Germania Slavica)

„Seit dem späten 6. Jahrhundert und im 7. Jahrhundert wanderten Slawen in die oben genannten Gebiete der Germania Slavica ein. Dabei wurden in der Zeit um 600 und in der ersten Hälfte des 7. Jahrhundert zunächst die Gebiete entlang der Elbe und unteren Saale aufgesiedelt. Ab dem Ende des 7. Jahrhunderts und verstärkt im 8. Jahrhundert erfolgte die Besiedlung der nördlich davon liegenden Regionen bis zur Ostsee. Zu einer Herausbildung von „Stämmen“ und „Stammesverbänden“ (Ethnogenese) kam es erst in Folge der Landnahme in den neu erschlossenen Siedlungsräumen. Einen Höhepunkt der westslawischen Entwicklungsgeschichte stellt die frühe „Staatsbildung“ der ↑Abodriten im Raum des heutigen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburgs im 11. Jahrhundert dar. Mit Dänen und Deutschen kämpften die Slawen um die Vorherrschaft im südlichen Ostseeraum (etwa im ↑Wendenkreuzzug) und unterlagen schließlich. Auch auf den dänischen Inseln Lolland und Falster gab es slawische Siedlungen.

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Im Laufe der mittelalterlichen ↑Ostkolonisation ab dem 11. Jahrhundert, verstärkt aber erst im 12. Jahrhundert und 13. Jahrhundert, kam es zu einer Verschmelzung der Elbslawen mit den neuzugewanderten deutschen Siedlern und zur Herausbildung von sogenannten „deutschen Neustämmen“ der Brandenburger, Mecklenburger, Pommern, Schlesier und Ostpreußen (Die Ostpreußen sind jedoch nicht aus Deutschen und Wenden, sondern aus Deutschen, den baltischen Pruzzen, Litauern und den polnischen Masowiern entstanden).

Die westslawischen Sprachen und Dialekte verschwanden jedoch nicht plötzlich und nicht überall im Heiligen Römischen Reich, sondern wurden in einem jahrhundertelangen Prozess der ↑Germanisierung – nicht selten durch Restriktionen (Gebrauchsverbote) – zurückgedrängt. Im 15. Jahrhundert wurde der Gebrauch der wendischen Sprache auf den Gerichten in Anhalt untersagt, diese jedoch im Alltag weiter verwendet. Noch ↑Martin Luther schimpfte über „wendisch sprechende“ Bauern in der Gegend von Wittenberg. In einigen Gebieten wie im niedersächsischen Wendland (siehe auch ↑Drawehn) oder in der brandenburgisch-sächsischen Lausitz konnten die Slawen ihre kulturelle Eigenständigkeit und Sprachen jedoch bis weit ins 18. Jahrhundert beziehungsweise bis heute bewahren.“ (WIKIPEDIA; ↑Elbslawen)

„Slawen in Norddeutschland“ Bilder im Bildarchiv:

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Anmerkung der Redaktion:

Dieser Killikus® Beitrag behandelt grob und allgemeinverständlich die Herkunft und die Entstehung der Westslawen (Wenden) in Ostdeutschland. Darüber hinaus setzten wir auch zukünftig unsere Arbeit an diesem Beitrag fort. Wir bestehen nicht zwingend auf der wissenschaftlichen Richtigkeit des Inhaltes. Sollten dennoch grobe wissenschaftliche Fehler im Betrag enthalten sein, freuen wir uns über eine Mitteilung sowie die Angabe der entsprechenden Primärquelle an ludewig@killikus.de.

Autor: Johannes Ludewig
Last Edit: 15.03.23
Quellenangabe: Auf den Spuren der WIKINGER und SLAWEN - 36 Ausflüge in die Vergangenheit; CLAUDIA BANCK; THEISS 2006; Weltgeschichte in Daten - VEB Verlag der Wissenschaften, Berlin 1966
Bildangaben: Johannes Ludewig
Erstellt: 26.02.2011
Version: 25.09.2013
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