Kreidefelsen Rügen
Kreidefelsen
Die Kreidefelsen der Halbinsel Jasmund auf der Insel Rügen bestehen aus einem weichen Kreide↑geschiebemergel, bestehend aus Kalziumkarbonat von etwa 98%, welches zum großen Teil, vor 70 Mill. Jahren aus winzigen Resten kalzitischer ↑Einzeller (↑Coccolithophoriden) entstanden ist. Die vor etwa 60 bis 70 Mill. Jahren abgelagerten Kreide-Schichten der ↑Oberkreide sind durch tektonische Verschiebungen vor etwa 35 Mill. Jahren an die Oberfläche gedrückt und nochfolgen mehrfach gefaltet wurden. So korrespondiert der auffällige Höhenfall Hoch-Jasmund nach Südwesten mit einer Ablagerung des ältesten Geschiebemergels, was zu Spannungen an der Oberfläche führte. Dabei entstanden Aufschiebungen aus verschiedenen Verbänden und Schichten, was seit tausenden von Jahren gelegentlich zu den Abbrüchen an dem Kreidekliff der Insel Rügen führt. Die unterschiedlichen Höhen und Tiefen der Verschiebungen bilden die unruhige Landschaft des Stubnitz-Waldes im Nationalpark Jasmund auf der Halbinsel Jasmund. Durch witterungsbedingte Erosion, von Frost und Wasser bilden sich Risse an den Verschiebungen und Platten. Gelegentliche Bergstürze, wie der Kreide-Abbruch von 1958 bei der „↑Waldhalle Jasmund“ stehen ein einem engen Zusammenhang mit der streifenartigern weichen Bänderstruktur der Kreidefelsen auf der Insel Rügen. So brachen im Frühjahr 1981 in unmittelbarer Nähe der Ernst-Moritz-Arndt-Sicht etwa 150.000 m3 Kreidegestein ins Meer ab. Am 24. Februar 2005 brachen die beiden bis zu 20 Meter hohen Hauptzinnen der einzigartigen „Wissower Klinken“ in die Ostsee. (↑Bild)
(Umkreis ca. 5 Km)