Glanzkraut Torf-Glanzkraut (Liparis Loeselii)
Torfglanzkraut (Liparis Loeselii)
Liparis loeselii (L.) Rich (dt. Torf-Glanzkraut)
Glanzkraut (Liparis Loeselii): Die streng geschützte Orchidee Liparis Loeselii deren deutsche Bezeichnung Torf-Glanzkraut (Torfglanzkraut) oder Sumpf-Glanzkraut ist, ist die einzige in Europa verbreitete Orchidee, der weltweit etwa 300 Arten umfassenden Gattung Glanzkraut (Liparis). Torf-Glanzkraut (lat. Liparis Loeselii) wird nur etwa 10 bis 17 Zentimeter, andere Quellen besagen bis 20 Zentimeter hoch, ist völlig unauffällig, hat zwei sich gegenüberstehende satt glänzende gelbgrüne Laubblätter, einen kräftigen sattgrünen Pflanzenstil und 10 bis 20 winzig kleine etwa 5-7 Millimeter große Blüten. Das Art-Epitheton loeselii wurde im Jahr 1753 von ↑Carl von Linné in seinem Werk "↑Species Plantarum" zu Ehren von Johann Loesel (1607-1657), einem Botaniker und Medizinprofessor aus Königsberg, benannt.
Das Torf-Glanzkraut ist kalkliebend und besiedelt Kalkflachmoore, Seggensümpfe und Schlenken in Übergangsmooren. In Mecklenburg-Vorpommern kommt das Torfglanzkraut im "↑Kalk-Zwischenmoor Wendischhagen" nördlich vom Malchiner See in der Mecklenburgischen Schweiz vor.
Das Torfglanzkraut (lat. Liparis Loeselii) ist in Deutschland weitestgehend ausgestorben und nach Wikipedia nur noch in Oberschwaben, Oberbayern und Brandenburg zu finden. Ebenso vorhanden ist das Torfglanzkraut (lat. Liparis Loeselii) in Mecklenburg-Vorpommern genauer in der Mecklenburgischen Schweiz, wo sich das Torfglanzkraut oder Sumpf-Glanzkraut (lat. Liparis Loeselii) bei Malchin, in dem unter Naturschutz stehenden Kalk-Zwischenmoor bei Wendischhagen gut entwickelt hat. So konnten am 15.06. 2007 etwa 100 blühende Liparis Loeselii (Torfglanzkraut, Sumpf-Glanzkraut) gesehen werden. Wie der Naturschützer Harro Haberkost bei einer vorsichtigen Begehung berichtete, hat sich das Torfglanzkraut oder auch Sumpfganzkraut (Liparis Loeselii) von zwei ehemaligen Wildschweinsuhlen, welche sich in den Jahren zu etwa 2,50 Meter großen und ca. 10 Zentimeter tiefen Sumpf-Pfützen entwickelt haben, über die gesamte, ca. 300x300 Meter große Sumpfwiese gleichmäßig ausgebreitet.
Im Umfeld der blühenden Torfglanzkraut Orchideen Liparis Loeselii standen zum Beobachtungszeitpunkt einige hundert blühende Epipactis palustris (Sumpf-Stendelwurz), einige abblühende Dactylorhiza incarnata (Fleischfarbenes Knabenkraut) sowie abgeblühte Pflanzen Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis). Wie Harro Haberkost berichtete ist nur wenige Meter entfernt Großes Zweiblatt (Listera ovata) anzutreffen. Da eine Mahd der kalkhaltigen Torf -Feuchtwiese in dem Kalk-Zwischenmoor erfolgte, waren auf der Torf-Feuchtwiese ebenso Wollgras sowie die seltene Kriechweide (Salix repens) zu besichtigen.
In Deutschland sind jegliche Orchideen nach der ↑BArtSchV geschützt. Das Sumpf-Glanzkraut ist in ihrem Lebensraum zudem nach der ↑FFH-Richtlinie (im Anhang 2 und 4) europaweit besonders schützenswert. Da in Mitteleuropa das Hauptareal der Pflanze liegt, besitzt Deutschland eine besondere Verpflichtung, die noch existierenden Arten zu erhalten. Die Art ist zudem durch die Berner Konvention geschützt. Der Bestand an Torfglanzkraut (Liparis Loeselii) sind besonders durch Entwässerungen, Aufforstungen und Kultivierung von Moorstandorten gefährdet. Andere Gründe für das Verschwinden der Art sind u.a. das Brachfallen extensiv genutzter Frisch- und Feuchtwiesen, die Eutrophierung der Böden durch Düngereintrag und durch Immissionen. Sammelnde Orchideenliebhaber oder Pflanzenfreunde dezimieren ebenfalls die Bestände. (Zitat ↑Wikipedia Sumpf-Glanzkraut)
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