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Seeadler Lebensraum

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Seeadler (Haliaeetus albicilla) Lebensräume

Seeadler (Haliaeetus albicilla) Norddeutschland

Seeadler (Haliaeetus albicilla) Lebensraum in Norddeutschland

Seeadler Lebensraum

Der aktive Lebensraum heimischer Seeadler (Haliaeetus albicilla) in Norddeutschland erstreckt sich von Schleswig-Holstein über die Mecklenburgische Seenplatte bis weit über die polnische Grenze (Adler in Mecklenburg) hinaus. In Schleswig-Holstein bewohnen die Seeadler das ↑Naturschutzgebiet "Haseldorfer Binnenelbe mit Elbvorland". An der Haseldorfer Binnenelbe kann man Seeadler gelegentlich von dem Beobachtungsturm an der Kleientnahmestelle, Hetlinger Schanze, beobachten. In der Holsteinischen Schweiz leben Seeadler in Rathjensdorf und Barsbek. Die Projektgruppe Seeadlerschutz e.V. im Biologiezentrum Kiel schützt mit „freiwilligen Helfern für die Seeadlerbewachung“ und Seeadler- Beobachtungsstationen an insgesamt sieben Standorten die heimischen Seeadler in Schleswig-Holstein.

Seeadler Buchenwald

Seeadler in Mecklenburg

In Mecklenburg-Vorpommern leben die Seeadler etwas unbeschatteter und sind vom Schweriner See bis nach Ückermünde am Stettiner Haff wieder flächendeckend heimisch. Die größte Dichte von Seeadlern befindet sich zwischen Mirow in der Feldberger Seenlandschaft, dem Müritz Nationalpark und der Mecklenburgischen Schweiz, genauer zwischen dem Malchiner See, bei Dahmen und dem Kummerower See, wo sich etwa 10 Seeadler (Haliaeetus albicilla) aufhalten. Weiter nach Norden, leben einige vereinzelte Seeadlerpaare im Peenetal zwischen Demmin und Anklam sowie am Peenestrom vor dem Stettiner Haff. Auf der Insel Rügen, insbesondere bei Mönchgut und der Insel Vilm sind ebenfalls Seeadlerpaare anzutreffen. Noch weiter östlich leben einige Seeadler zwischen Ducherow und Altwarp.

Um den Lebensraum der Seeadler zu erleben bietet sich die Mecklenburgische Schweiz zwischen Teterow, Neukalen, Malchin und Dahmen sehr gut an. In den Höhenzügen der Mecklenburgischen Schweiz nördlich der Niedermoore, Feuchtwiesen und Schilfgürtel, zwischen dem Malchiner See und dem Kummerower See verbringen sowohl einige Seeadler als auch einige Fischadler die gesamte Brutzeit auf einer Fläche in einem kleinem Gebiet von nur 50 Quadratkilometern, was eine Beobachtung fast ganzjährig ermöglicht. Der bevorzugte Lebensraum von den Seeadlern in Norddeutschland ist überall sehr ähnlich.

Seeadler im Horst

Der Seeadler bevorzugt ausgedehnte Waldgebiete mit Buchenwäldern und nutzt gelegentlich auch Wälder mit Kiefernbestand. Neben der Eiche ist die Buche der kräftigste Baum der europäischen Wälder. Für einen Horst von einer Größe von bis zu zwei Metern und mehr sind natürlich besonders stabile Bäume die erste Voraussetzung. Der zwei Meter breite Seeadlerhorst wird in den meisten Fällen jedes Jahr weiter ausgebaut und erreicht im Lauf von einigen Jahrzehnten auch ein stattliches Gewicht. Obwohl sich der Seeadler als ziemlich flugfreudig präsentiert sind die bevorzugten Futterplätze nicht weiter als drei Flugkilometer entfernt. Man beachte bei der Entfernung zu den Fütterplätzen, dass der Seeadler fliegt und fünf Kilometer bei gutem Aufwind nicht mehr als einige Flügelschläge sind. Vermutlich wegen dem umfangreichen Futterangebot in und an den Seen vor der Mecklenburgischen Schweiz sowie der bis zu 100 Meter hohen bewaldeten Hügelkette, welche über eine ausgezeichnete Thermik verfügt, leben Seeadler und Fischadler besonders gern in diesem Gebiet.

Futterstelle der Seeadler in der Mecklenburgischen Schweiz
Blick vom Seeadlerhorst auf den Kummerower See
Kolkrabe jagd Seeadler in der Luft

Bedauerliche Weise sind die Waldgebiete in der Mecklenburgischen Schweiz begrenzt und damit viel zu klein um genügend Raum für mehrere Greifvogelarten zu bieten. Deshalb ist in der Mecklenburgischen Schweiz bereits ein erheblicher Wettbewerb um die besten Brut- und Nistplätze ausgebrochen, was der aufmerksame Beobachter auch problemlos beobachten kann. So jagt ein Kolkrabenpaar ein Seeadlerpaar stundenlang unter lautem Geschrei quer durch den Buchenwald der mecklenburgischen Höhenzüge. Als Grund für diese Verfolgungsjagden konnte ich ein Nest der Kolkraben ausmachen, welches sich circa 800 Meter Luftlinie vom Horst der Seeadler auf eine Buche befindet.

Obwohl der Seeadler ein sehr geselliger Greifvogel ist, wissen alle größeren Vogelarten, dass sie auf der Speisekarte des riesigen „Raubvogels“ stehen. Kormorane, Graureiher, Enten, Grau- und Saatgänse gehören genauso zu Ernährung der Seeadler wie große Fische, Aas (tote Tiere) Feldhasen und junges Hochwild (Reh- und Damwild). Selbst ein Dackel, also ein Hund, ist im Jahre 2006 von einem der Seeadler im Müritz Nationalpark gegriffen worden, was am Ende zu einer gerichtlichen Auseinadersetzung führte, weil der Hundebesitzer auf den Adler mit einem Stock eingeschlagen hat. Manch andere heimische Vogelart möchte jedoch sein Nest ebenfalls in den Lebensraum bauen, den der Seeadler bevorzugt bewohnt.

Seeadler im Horst
Graureiher in Seeadlernähe

So erlebt man in der Mecklenburgischen Schweiz, dass die Graureiher ihre Kolonie, einige vereinzelte Kolkraben (keine Krähen) ihre Nester und ein Paar Milane ihren Horst genau im gleichen Waldgebiet haben, wie zwei Seeadlerpaare. Vermutlich sind wenige 1.000 Meter entfernt noch irgendwo ein Paar Fischadler dazwischen. Ein solch beengter Lebensraum führt zu Spannungen zwischen den einzelnen Vogelarten, was den Lebensraum der Seeadler erheblich einschränkt. So schön und prächtig diese mächtigen Vögel auch sind, Seeadler sind für alle anderen größeren Vogelarten mächtige Räuber und stellen zu jeder Zeit eine „anfliegende“ Gefahr dar.

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Autor: Johannes Ludewig
Last Edit: 01.12.14
Quellenangabe:
Bildangaben: Johannes Ludewig
Erstellt: 03.04.2007
Version: 25.09.2013
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