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Weiße Waldvöglein (Orchidee)

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Weiße Waldvöglein (Cephalanthera damasonium)

Erdorchidee Weißes Waldvöglein

Das Weiße Waldvöglein (Cephalanthera damasonium) auch Bleiche Waldvöglein oder Breitblatt-Waldvöglein genannt, ist eine heimische Erdorchideenart aus der Familie der Orchideengewächse (Orchidaceae), welche auch in der Mecklenburgischen Schweiz, im Zentrum von ↑Mecklenburg-Vorpommern anzutreffen ist.

Erdorchidee Weiße Waldvöglein
Weiße Waldvöglein (Cephalanthera damasonium) · Foto: Killikus 12.05.2009
„Das Weiße Waldvöglein ist ein schlanker, ausdauernder, krautig wachsender Rhizomgeophyt. Die waagrecht kriechenden Rhizome sind kurz, verzweigt und stark bewurzelt. Am Grund des grünen Stängels, der eine Wuchshöhe von 8 bis 60 Zentimetern erreicht, befinden sich ein bis drei dunkelbraune, schuppenartige Blätter. Darüber folgen zwei bis sechs parallelnervige, eiförmige bis lanzettliche Laubblätter, die mehr oder weniger zweizeilig am Stängel angeordnet sind. Diese Laubblätter haben eine Länge von vier bis zehn Zentimeter und eine Breite von 1,5 bis 5 Zentimeter. Der Übergang von den Laubblättern zu den Tragblättern der Blüten ist meist fließend. Das unterste Tragblatt ist deutlich länger als die Blüten, nach oben werden sie deutlich kleiner. Der traubige Blütenstand ist lockerblütig mit zwei bis 20 Blüten besetzt.
Erdorchidee Weiße Waldvögelein Blüten
Die zwittrigen, zygomorphen, dreizähligen, weiß bis cremegelb gefärbten Blüten stehen schräg aufwärts gerichtet oder senkrecht in den Achseln der Tragblätter und öffnen sich in der Regel kaum. Die Blütenhüllblätter des äußeren Kreises des Perigons sind eiförmig bis lanzettlich, 15 bis 23 Millimeter lang und 4 bis 10 Millimeter breit. Die beiden oberen Blütenhüllblätter des inneren Kreises sind etwas kürzer mit einer Länge von 14 bis 19 Millimeter. Die Lippe ist in zwei Glieder geteilt. Sie ist 10 bis 16 Millimeter lang. Die Hinterlippe (Hypochil) ist dreieckig mit einem gelben Mal in der Mitte und an den Seiten hochgebogen. Die Vorderlippe (Epichil) ist herzförmig und ebenfalls an den Seiten hochgebogen, die Spitze etwas nach unten gebogen. Auf der Lippe befinden sich drei bis fünf gelb bis orange gefärbte Längsleisten. Ein Sporn ist vorhanden. Beim Weißen Waldvöglein ist Selbstbestäubung die Regel. Schon vor der Anthese (dem Blühen) öffnet sich die Anthere. Die Pollinien sinken dann auf die Narbenoberfläche und berühren den Narbenschleim. Damit ist die Bestäubung schon vor dem Aufblühen abgeschlossen. Weil der Narbenschleim von den Pollinien durchtränkt ist, ist es auch nicht möglich, dass ein Bestäuber die Pollinien aufgeklebt bekommt, wie das bei dem Schwertblättrigen Waldvöglein (Cephalanthera longifolia) die Regel ist. Der Fruchtansatz beim Weißen Waldvöglein ist dementsprechend sehr hoch und liegt bei 80 %. Die reifen Samenkapseln sind deutlich größer als bei den anderen heimischen Waldvöglein-Arten. Sie sind steil aufwärts gerichtet, 23 bis 35 Millimeter lang und 8 bis 12 Millimeter breit. Durch die großen Kapselfrüchte lässt sich das Weiße Waldvöglein auch nach der Blüte und sogar im vertrockneten Zustand noch gut bestimmen. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juli.“ (Quelle: ↑Wikipedia)
Erdorchidee Weiße Waldvögelein
Weiße Waldvöglein (Cephalanthera damasonium) · Foto: Killikus 12.05.2009

Die Mecklenburgische Schweiz ist eine ca. 120 Meter hohe eiszeitliche Hügelkette zwischen dem Malchiner See und dem Kummerower See. Entstanden sind die Höhenzüge der Mecklenburgischen Schweiz als Geschiebe vor etwa 25.000 Jahren, während der letzten Kaltzeit, der ↑Weichsel - Kaltzeit (75.000-10.000 v. Chr.). Mächtige eiszeitliche Gletscher schoben seinerzeit, von Norden kommend, große Mengen von Sand und Geröll nach Süden und schufen auf diese Weise die Mecklenburgische Schweiz. Diese hügelige Landschaft inmitten der Norddeutschen Tiefebene wird als Endmoräne und Stauchendmoräne genannt. Eine Endmoräne kennzeichnet die Linie des maximalen Gletschervorstoßes oder eines Gletscherstillstandes. Sie ist Bestandteil der eiszeitlichen Glazialen Serie und Zeugnis des Klimas vor mehr oder weniger als 25.000 Jahren.

Mit der beginnenden Warmzeit von heute, ca. 15.000 v. Chr. kam es zu einer kräftigen Erderwärmung und es entstand durch das Schmelzwasser die Mecklenburgische Seenplatte sowie die Ostsee und deren Küsten. Die Hügelkette der Mecklenburgischen Schweiz besteht aus einem Geröll, bestehend aus Sand, Kies, Kalk, Lehm und Findlingen von mehreren Metern Durchmesser. Der darauf liegende Mutterboden ist ein kalkhaltiger Humus aus Walderde.

Erdorchidee Weiße Waldvöglein
Stauchmoräne Remplin Mecklenburgische Schweiz · Foto: Killikus 12.05.2009

Am Fuße der Mecklenburgischen Schweiz erstrecken sich der Malchiner See, mit einer Tiefe von ca. zwei Metern und der Kummerower See mit einer maximalen Tiefe von ca. 28 Metern. Beide Gewässer verlaufen in nordöstlicher Richtung und Münden in den Fluss Peene. Umgeben sind der Malchiner und der Kummerower See von ausgedehnten Niedermooren, die bis zu 20 Meter in die Tiefe reichen. Diese Niedermoore nehmen in den Wintermonaten Feuchtigkeit auf und geben die gespeicherten Wassermassen in den Sommermonaten in den Fluss Peene ab.

Das Weiße Waldvöglein (Cephalanthera damasonium) in der Mecklenburgischen Schweiz ist am Rande der Rempliner Stauchmoräne bei Malchin in den nahegelegenen Buchenwäldern anzutreffen. Die wenigen verbliebenen Pflanzen wachsen zierlich, etwa 25-35cm hoch, vereinzelt, umgeben von Langgras um den 15. Mai eines jeden Jahres. Im Vergleich zu anderen Pflanzen an anderen Standorten ist das Weiße Waldvöglein eine sehr zarte Erdorchidee, deren Bestand durch die Verkrautung der Waldböden sehr stark gefährdet ist.

Es sei darauf hingewiesen, dass heimische Orchideenarten unter Naturschutz stehen!

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Autor: Johannes Ludewig
Last Edit: 01.02.23
Quellenangabe: Wikipedia, Johannes Ludewig
Bildangaben: Johannes Ludewig
Erstellt: 26.01.2023
Version: 25.09.2013
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